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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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die aufgeregten Stimmen seiner Männer hallten in seinem Kopf wider. Regenwasser strömte über sein Gesicht und ließ wässriges Blut in seine Augen laufen. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er durch den Guss, um sie zu sehen. Sie saß mit dem Rücken zu ihm auf der Rahe. Das Bild verschwamm vor seinen Augen. Das Blut rauschte in seinen Ohren, und er fand nicht die Kraft, die Hand nach ihr auszustrecken. Die Fregatte machte einen wilden Satz. Guter Gott! Sie würde hinunterfallen! Sein Herz schien stillzustehen, als sie sich mit dem Rücken nach hinten fallen ließ und nur noch mit den Kniekehlen an dem rutschigen Balken baumelte. Nein, nein! Er versuchte, nach ihr zu greifen. Sie würde sterben!
    Es war sein letzter bewusster Gedanke.
    Gaelan, der im Gitterwerk der Wanten hing, wartete auf ihr Zeichen. Aaron und Ramsey O’Keefe hatten sich zu ihm gesellt, jeder auf einer anderen Höhe. Wie es der Kapitän der Triton geschafft hatte, hierher zu kommen, war unklar, aber sie brauchten seine Muskelkraft, um Captain Blackwell zu packen.
    Tess sprach ein kurzes Gebet, drückte das Kinn an die Brust und fing an hin und her zu schwingen. Indem sie ihre Bauch- und Rückenmuskeln einsetzte, stieß sie sich wie eine Schaukel vor und zurück. Holz ächzte. Regentropfen klatschten an die Segel; es klang, als würden kleine Nägel auf Holzdielen prasseln. Ihr Adrenalinspiegel stieg. Ihr Atem entwich zischend durch ihre Zähne, als sie versuchte, das Wasser nicht in ihre Nase dringen zu lassen. Mit ausgebreiteten Armen holte Tess immer weiter aus und gelangte mit jedem Schwungholen näher an das Tau, das Dane hielt.
    »Jetzt!« Sie fing es ein, wobei ihre Beinmuskeln bei dem abrupten Stopp aufjaulten. Sie kämpfte gegen den Zug an und warf sich nach vorn, um Dane näher an sich heranzuziehen. Ihre Handflächen brannten; das nasse Tau zuckte unter seinem Gewicht. Nicht loslassen. Ziehen, Renfrew, ziehen! Sie stieß einen erbitterten Schrei aus, als ihr der Wind das Tau aus den Händen riss.
    »Hab’ ihn!«, hörte sie jemanden rufen. Als sie nach unten schaute, sah sie, dass Ramsey einen Arm um Danes Brust geschlungen hatte. Gaelan hielt Danes Beine, während Ramsey das Tau durchtrennte. Männer scharten sich eilig um den Fuß des Mastbaums, um ihren Kapitän auf dem glitschigen Deck behutsam in Empfang zu nehmen. Einer von ihnen drückte einen Lappen auf die blutende Wunde an seinem Kopf, während sie ihn auf die nassen Planken legten und die Überreste des Taus abschnitten.
    Ramsey starrte gen Himmel, als Tess behände das Gitterwerk der Wanten hinunterkletterte. Nicht zu fassen! Ihr Mut und ihre Fähigkeiten waren unglaublich. Er stand bereit, als ihre Füße den Boden berührten. Das Schiff schlingerte. Sie taumelte in seine Arme, und ihre Blicke begegneten sich kurz. Die Dankbarkeit, die er in ihren Augen sah, rührte an sein Herz. Dann flog ihr Blick zu Dane, und sie lief weg, um sich durch seine Männer zu ihm zu drängen.
    »Bringt ihn in die Kajüte«, befahl sie. Die Männer gehorchten. Der Regen prasselte unablässig auf die stampfende Fregatte. Tess ging mit den Männern, eine Hand auf Danes Stirn gelegt. Sie kämpfte gegen die Tränen an, die ihr in den Augen brannten. Er ist am Leben, sagte sie sich immer wieder. »Duncan! Frisches Bettzeug, Handtücher und Wasser. Aufs Bett«, kommandierte sie, als sie in die Kabine traten. Sie wartete ungeduldig, bis er auf der Matratze lag, um dann die anderen aus dem Weg zu schieben. Sie untersuchte die Wunde. Nicht tief genug, um genäht werden zu müssen, entschied sie. Im Grunde nur ein Kratzer. Mit den Daumen hob sie behutsam seine Lider. Genau, wie sie erwartet hatte: Seine Pupillen waren ungleich groß. Sie reinigte die Wunde und ersetzte das Tuch durch ein frisches.
    »Fest auf die Stirn drücken«, schärfte sie Gaelan ein. »Und nicht loslassen, bis ich es Ihnen sage.« Sie fühlte Danes Puls. »Dane? Kannst du mich hören?«, rief sie.
    Keine Antwort.
    Die Leute von der Sea Witch wechselten besorgte Blicke. Als Gaelan mit einer Kopfbewegung auf die Tür deutete, zogen die Männer schweigend ab. Sie wussten, dass sie ihren Kapitän in guten Händen ließen. Gaelan und Ramsey blieben.
    »Ziehen Sie ihm die nassen Sachen aus«, sagte sie zu Ramsey, der seinem Freund diesen Dienst sicher gern erweisen würde. Tess glaubte nicht, dass sie die Kraft hatte, die durchnässten Kleidungsstücke von seinem Körper zu schälen, und so gern sie ihn auch unbekleidet sah, war es

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