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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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sich bewegte, hatte er das Gefühl, in seinem Kopf Kanonenschläge zu hören. Seine Arme und seine Brust brannten wie Feuer, und sie wollte ihn aus seinem schmerzfreien Schlaf reißen? Wozu? Um zu plaudern? »Geh weg, Weib.«
    Tess unterdrückte ein Lächeln. Was für ein Brummbär! Seine Laune hatte sich mit jedem Aufwecken verschlechtert, aber davon durfte sie sich nicht abschrecken lassen. Sie wusste, in der Minute, in der sie ihm den Rücken zukehrte, würde er auf dem Bauch liegen. Sie rückte näher und massierte seine Nackenmuskeln. Er stöhnte, und ihre Hände arbeiteten sich zu seinen Schultern vor. Sie zupfte ihn am Ellbogen, und er legte seinen Arm zurück, drehte sich aber nicht zu ihr um. Tess bearbeitete mit beiden Händen seinen Bizeps, indem sie mit der Kraft ihrer Finger seine verkrampften Muskeln lockerte.
    »Trink das.« Dane drehte sich um und sah, dass sie ihm ein Glas Wasser und zwei dieser weißen Pillen hinhielt. Er nahm sie ihr grob aus der Hand, schob sie in seinen Mund und trank das Glas aus. »Noch mal«, sagte sie und schenkte ihm noch ein Glas Wasser ein.
    Er machte eine abwehrende Handbewegung. »Mir reicht’s!«
    Tess zog eine Augenbraue hoch und sah ihn herausfordernd an. Dane griff so heftig nach dem Glas, dass er Wasser auf seine Finger verschüttete, trank es aber gehorsam aus, während sie die Kissen aufklopfte und ihn mit einem honigsüßen Lächeln bedachte, das ihm gewaltig auf die Nerven ging.
    »Hinlegen!«, befahl sie und gab ihm einen Schubs, als er nicht gehorchte. Zähneknirschend beobachtete er, wie sie ein kleines Handtuch von der Kommode holte. Er konnte den Dampf sehen, der von dem Lappen aufstieg, aber in seiner momentanen gereizten Stimmung wünschte er nur, sie würde endlich gehen.
    »Soll ich dich waschen?«, fragte sie liebenswürdig.
    »Nein! Lass mich in Ruhe, Mädchen. Ich bin durchaus imstande …«
    »Den Teufel bist du«, gab sie mit einem Grinsen zurück und klatschte ihm den Lappen ins Gesicht. Dane zog ihn weg und starrte sie böse an. Sie warf ihm ein übermütiges Lächeln zu, während sie mit dem Waschlappen über seine Brust und seinen einen Arm fuhr. Sie tauchte ihn in die Schüssel, wrang ihn aus und wollte gerade weitermachen, als Dane ihn ihr aus der Hand riss und in die Schüssel warf.
    »Mir reicht’s, sage ich!«
    »Na schön«, erwiderte Tess ruhig. »Hast du Hunger?« Er grunzte. »Darf ich das als ein Ja nehmen?« Männer – die reinsten Babys, also wirklich! Sie stand auf, ging zum Tisch, um ein Tablett zu holen – das dritte, das Duncan für Dane gebracht hatte –, und stellte es auf die andere Seite des Betts. Dane schaute sie nicht an. Sie setzte sich, schlug eine Serviette auseinander und legte sie auf seinen Schoß. Er durchbohrte sie mit einem finsteren Blick.
    Tess, die gar nicht darauf achtete, schnitt etwas Brot und Käse und kleine warme Würstchen auf. Sie hielt ihm eine Portion hin. »Komm schon, Dane. Du musst etwas essen.«
    »Ich muss gar nichts! Ich will nur, dass du endlich mit diesem albernen Getue aufhörst und gehst!« Mit seinem letzten Wort schlug er ihr das Essen so heftig aus der Hand, dass es quer durch den Raum segelte. Tess starrte die Sauerei auf dem Fußboden wortlos an und drehte sich dann verwirrt zu ihm um.
    »He, das ging aber flott! Warum dieser Wutanfall?«
    »Geh jetzt, Tess.«
    »Warum, um Himmels willen?«
    Bis jetzt hatte er aus dem Fenster gestarrt, aber jetzt wandte er leicht den Kopf. »Wenn du es genau wissen willst, ich muss pinkeln«, log er »oder möchtest du das auch lieber für mich tun?«
    Sie wurde rot. »Mann, sind wir heute aber witzig!«
    »Tess«, warnte er. »Geh jetzt, sonst …«
    »Gibt es ein Problem, M’lady?«, unterbrach Duncan von der Tür.
    Tess wandte sich zu dem älteren Mann um. »Nein, wir sind bloß ein bisschen gereizt.«
    »Tess, ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, ich werde …«
    Sie sah wieder zu Dane. »Herrje, ich schlottere vor Angst. Zu Hilfe, Duncan! Dieser böse, böse Pirat will mich über die Planke marschieren lassen.« Mit einer dramatischen Geste legte sie eine Hand an die Stirn und seufzte.
    Seine Augenbrauen fuhren in die Höhe, und er blinzelte verdutzt, während um seine Lippen ein Lächeln zuckte. Unfähig, nach diesem Unfug noch länger wütend zu bleiben, stützte er sich auf einen Ellbogen. »Ich streiche die Flagge, Mädchen.« Er wedelte mit der Hand. »Und bitte um Gnade.«
    »Ah, endlich gesiegt«, seufzte sie, ziemlich

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