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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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erprobten Rede anzusetzen. »Yarvil wollte die Cantermill-Sozialsiedlung erweitern, und statt nach Westen hin zu bauen, wo jetzt die Umgehungsstraße ist …«
    Â»Gavin? Mary? Noch Wein?«, rief Samantha, ohne Rücksicht auf Miles.
    Â»â€¦Â haben sie nicht mit offenen Karten gespielt. Land wurde gekauft, ohne dass vollkommen klargelegt wurde, zu welchem Zweck, und dann wurde die Siedlung über die Grenze bis nach Pagford ausgeweitet.«
    Â»Warum erwähnst du den guten alten Aubrey Fawley nicht, Miles?«, fragte Samantha. Sie hatte endlich den köstlichen Rauschzustand erreicht, in dem ihre Zunge bösartig wurde und sie jede Furcht vor den Konsequenzen verlor, nur noch provozieren und irritieren wollte, ausschließlich zu ihrem eigenen Vergnügen. »Die Wahrheit ist, dass der alte Aubrey Fawley, dem einst all diese hübschen Ecksteine gehörten, oder wovon auch immer dir Miles da vorgeschwärmt hat, alle hintergangen hat …«
    Â»Das ist nicht fair, Sam«, unterbrach Miles, aber sie nahm keine Notiz von ihm.
    Â»â€¦Â das Land verscherbelte, auf dem Fields erbaut wurde, und ich weiß nicht wie viel eingesackt hat, muss eine Viertelmillion gewesen sein oder so …«
    Â»Red doch keinen Quatsch, Sam, damals in den Fünfzigern?«
    Â»â€¦Â aber dann, als er merkte, dass alle stinksauer auf ihn waren, gab er vor, von nichts gewusst zu haben. Oberschichtstrottel. Und ein Säufer«, fügte Samantha hinzu.
    Â»Das ist einfach nicht wahr«, sagte Miles nachdrücklich. »Um das Problem vollkommen zu verstehen, müsstest du dich erst ein bisschen mit der Lokalgeschichte vertraut machen, Kay.«
    Samantha, das Kinn in die Hand gestützt, tat so, als würde ihr Ellbogen vor Langeweile vom Tisch rutschen. Obwohl sie Samantha nicht leiden konnte, musste Kay lachen, und Gavin und Mary unterbrachen ihre leise Unterhaltung.
    Â»Wir reden über Fields«, sagte Kay in einem Ton, der Gavin daran erinnern sollte, dass sie auch noch da war und er ihr moralische Unterstützung zu geben hatte.
    Miles, Samantha und Gavin erkannten augenblicklich, dass Fields das taktloseste Thema war, das man in Marys Gegenwart anschneiden konnte, da es ein so großer Stein des Anstoßes zwischen Howard und Barry gewesen war.
    Â»Anscheinend ist die Siedlung hier allgemein ein wunder Punkt«, sagte Kay, die Gavin einbeziehen und zwingen wollte, eine Meinung zu äußern.
    Â»Hm«, erwiderte er und wandte sich wieder Mary zu. »Wie läuft es denn mit Declans Fußballspiel?«
    Kay durchzuckte glühende Wut. Mary mochte zwar seit kurzem verwitwet sein, aber Gavins Fürsorglichkeit wirkte stark übertrieben. Sie hatte sich diesen Abend ganz anders vorgestellt. Als Beisammensein zu viert, bei dem Gavin endlich einräumen musste, dass sie wirklich ein Paar waren, doch niemand, der sie beobachtete, wäre darauf gekommen, dass sie mehr verband als eine Bekanntschaft. Außerdem war das Essen grauenhaft. Kay legte Messer und Gabel ab, das meiste auf ihrem Teller war unangetastet – was Samantha nicht entging –, und wandte sich erneut an Miles.
    Â»Bist du in Pagford aufgewachsen?«
    Â»Fürchte ja.« Miles lächelte stolz. »Geboren im alten Kelland Hospital, nur die Straße runter. Wurde in den Achtzigern geschlossen.«
    Â»Und du?«, fragte Kay, doch Samantha schnitt ihr das Wort ab.
    Â»Großer Gott, nein. Bin nur versehentlich hier gelandet.«
    Â»Entschuldige, ich weiß gar nicht, was du beruflich machst, Samantha.«
    Â»Ich hab mein eigenes Geschä  …«
    Â»Sie verkauft BHs in Übergröße«, sagte Miles.
    Samantha stand abrupt auf und holte eine weitere Flasche Wein. Als sie wieder an den Tisch kam, war Miles dabei, Kay die humorvolle Anekdote zu erzählen – zweifellos um zu veranschaulichen, dass jeder in Pagford jeden kannte –, wie er eines Nachts von der Polizei angehalten worden war und der Polizist sich als ein Freund aus der Grundschule herausstellte. Die detaillierte Beschreibung des Wortwechsels zwischen ihm und Steve Edwards kannte Samantha zur Genüge. Als sie um den Tisch ging und allen nachschenkte, bemerkte sie Kays strengen Blick. Offensichtlich fand Kay Alkohol am Steuer nicht zum Lachen.
    Â»â€¦Â Steve hält mir also das Röhrchen hin, und ich will gerade reinpusten, und plötzlich fangen wir beide

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