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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Wohnung abzubezahlen. Eine Zeitlang hatten sie in einem Wohnwagen gelebt, den ein Onkel ihnen geliehen hatte.
    Mr Fairbrother kümmerte sich, schaffte Ordnung. Er war bei ihnen gewesen und hatte mit Terri über Krystal und das Rudern gesprochen, denn es hatte Streit gegeben, und Terri hatte sich geweigert, Formulare für Krystal auszufüllen, die ihr erlaubten, mit der Mannschaft wegzufahren. Er war nicht angewidert gewesen, zumindest hatte er es sich nicht anmerken lassen, was auf dasselbe hinauslief. Terri, die niemanden mochte und niemandem über den Weg traute, hatte zugegeben: »Ist wohl okay, der Typ«, und hatte unterschrieben.
    Mr Fairbrother hatte einmal zu Krystal gesagt: »Für dich, Krys, wird es härter werden als für die anderen. Für mich war es auch härter. Aber du kannst es schaffen. Du kannst deinen eigenen Weg gehen.«
    Damit hatte er gemeint, in der Schule fleißig zu sein und so, aber dafür war es zu spät, und sowieso war alles gequirlte Scheiße. Wie sollte das Lesen ihr jetzt helfen?
    Und was macht mein Junge?
    Das ist nicht dein scheiß Junge.
    Woher willste das wissen?
    Leannes Schwester hatte die Pille danach einnehmen müssen. Krystal würde Leanne nach der Pille fragen und sich eine holen. Sie konnte kein Kind von Obbo kriegen. Allein bei dem Gedanken musste sie würgen.
    Ich muss hier raus .
    Flüchtig fiel ihr Kay ein, aber sie ließ den Gedanken wieder fallen. Da könnte sie gleich zu den Bullen gehen, wenn sie einer Sozialarbeiterin erzählte, dass Obbo in ihrem Haus ein und aus ging und Leute vergewaltigte. Robbie würde sie ihnen auf jeden Fall wegnehmen.
    Eine klare, deutliche Stimme in Krystals Kopf sprach mit Mr Fairbrother, dem einzigen Erwachsenen, der je so mit ihr geredet hatte, wie sie es brauchte, im Gegensatz zu Mrs Wall, so wohlmeinend und hochnäsig, und Nana Cath, die sich weigerte, die ganze Wahrheit zu hören.
    Ich muss Robbie hier rausholen. Wie komm ich weg? Ich muss abhauen .
    Ihre einzige sichere Zuflucht, das kleine Haus in der Hope Street, wurde bereits von streitenden Verwandten verschlungen.
    Sie huschte unter einer Laterne um eine Ecke, warf einen Blick über die Schulter, falls Obbo sie beobachtete und ihr folgte.
    Dann war die Antwort da, als hätte Mr Fairbrother ihr den Weg gezeigt.
    Sollte sie von Fats Wall schwanger werden, könnte sie ihre eigene Wohnung von der Gemeinde bekommen. Sie könnte Robbie zu sich und ihrem Kind holen, falls Terri wieder an der Nadel hängen würde. Und Obbo würde niemals ihr Haus betreten, nie und nimmer. Sie würde Riegel und Ketten und Vorhängeschlösser an der Tür anbringen, und ihr Haus würde sauber sein, immer, wie das von Nana Cath.
    Während sie durch die dunkle Straße rannte, versiegte Krystals Schluchzen nach und nach.
    Die Walls würden ihr wahrscheinlich Geld geben. Die waren so. Sie konnte sich Tessas besorgtes Gesicht vorstellen, wenn sie sich über eine Wiege beugte. Es wäre ihr Enkelkind.
    Sie würde Fats verlieren, wenn sie schwanger wurde. Die machten sich vom Acker, wenn man ein Kind erwartete, das hatte sie in Fields immer wieder erlebt. Aber vielleicht wäre er interessiert, so eigenartig, wie er war. Beides war ihr egal. Ihr Interesse an ihm war zu einem Nichts geschrumpft, nur dass er der wesentliche Bestandteil ihres Plans war. Sie wollte bloß das Kind, das mehr war als nur ein Mittel zum Zweck. Sie mochte Kinder, hatte Robbie immer geliebt. Sie würde die beiden in Sicherheit großziehen, zusammen, würde wie eine bessere, freundlichere, jüngere Nana Cath für ihre Familie sorgen.
    Anne-Marie würde sie vielleicht besuchen kommen, wenn Krystal nicht mehr bei Terri war. Ihre Kinder wären Vettern und Kusinen. Ein sehr lebhaftes Bild von sich und Anne-Marie tauchte vor Krystals geistigem Auge auf. Sie standen in Pagford vor dem Tor der Grundschule St. Thomas und winkten zwei kleinen Mädchen in hellblauen Kleidern und Söckchen nach.
    Bei Nikki brannte Licht, wie immer. Krystal fing an zu rennen.

TEIL VIER
    Wahnsinn
    5.11     Gemäß Common Law ist Geisteskranken dauerhaft das Wahlrecht entzogen, doch unzurechnungsfähige Personen dürfen in lichten Momenten wählen.
    Â 
    Charles Arnold-Baker Gemeindeordnung
Siebte Auflage

I
    Samantha Mollison hatte sich inzwischen alle drei DVDs gekauft, die Libbys Lieblings-Boygroup herausgebracht hatte. Sie hielt

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