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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Scheiß hat sie für mich getan. Geh doch und flenn an ihrem Grab, wenn du willst. Ich wart hier.«
    Â»Auf was?«
    Â»Geht dich nix an.«
    Der alte, vertraute Schatten senkte sich herab.
    Â»Obbo kommt vorbei, ja?«
    Â»Geht dich nix an.«
    Â»Komm mit zur Beerdigung«, sagte Krystal laut.
    Â»Geh du.«
    Â»Fang bloß nicht an zu spritzen«, sagte Krystal, ihre Stimme um eine Oktave höher.
    Â»Nee«, erwiderte Terri, wandte sich aber ab und schaute aus dem dreckigen Fenster auf die überwucherte, von Müll übersäte Grasfläche.
    Robbie entzog Krystal die Hand und verschwand im Wohnzimmer. Die Fäuste tief in ihrer Sporthose, die Schultern durchgedrückt, versuchte Krystal zu entscheiden, was sie tun sollte. Bei dem Gedanken, nicht zur Beerdigung zu gehen, hätte sie am liebsten geheult, aber ihr Schmerz war von Erleichterung darüber durchsetzt, dass sie sich nicht den feindseligen Augenpaaren aussetzen musste, die ihr manchmal bei Nana Cath begegnet waren. Sie war stinkwütend auf Terri, stand eigenartigerweise aber trotzdem auf ihrer Seite. Du weißt nicht mal, wer der Vater ist, oder, du Nutte? Krystal wollte Anne-Marie treffen, hatte aber Angst.
    Â»Na gut, dann bleib ich auch.«
    Â»Musst du nicht. Geh ruhig, wenn du willst. Mir doch scheißegal.«
    Aber Krystal blieb, denn sie war sich sicher, dass Obbo auftauchen würde. Obbo war seit über einer Woche in irgendeiner ruchlosen Angelegenheit unterwegs. Krystal wünschte, er wäre tot und würde nie wiederauftauchen.
    Um sich zu beschäftigen, begann sie, das Haus aufzuräumen, während sie eine der Selbstgedrehten rauchte, die Fats Wall ihr gegeben hatte. Sie schmeckte ihr nicht, aber ihr gefiel, dass er sie ihr geschenkt hatte. Sie hatte sie neben Tessas Armbanduhr in Nikkis Plastikschmuckkästchen aufgehoben.
    Sie hatte geglaubt, dass Fats nach ihrer Nummer auf dem Friedhof vielleicht nichts mehr von ihr würde wissen wollen, denn er war danach sehr schweigsam gewesen und hatte sich kaum von ihr verabschiedet. Aber sie hatten sich doch wieder auf dem Sportplatz getroffen. Sie hatte ihm angesehen, dass es ihm dieses Mal besser gefiel als das letzte. Sie waren nicht bekifft gewesen, und er hatte länger durchgehalten. Er hatte neben ihr im Gras unter den Büschen gelegen, geraucht, und als sie ihm erzählt hatte, dass Nana Cath gestorben war, hatte er ihr erzählt, Sukhvinder Jawandas Mutter habe Nana Cath die falschen Tabletten oder so gegeben. Ganz genau hatte er es auch nicht gewusst.
    Krystal war entsetzt gewesen. Also hätte Nana Cath nicht sterben müssen, hätte noch immer in dem ordentlichen kleinen Haus in der Hope Street wohnen können, zur Stelle, falls Krystal sie brauchte, eine Zuflucht mit einem sauber bezogenen Bett, in der kleinen Küche jede Menge zu essen und zusammengewürfeltes Porzellan, und in der Ecke des Wohnzimmers der kleine Fernseher. Will kein Schrott sehn, Krystal, mach aus .
    Krystal hatte Sukhvinder gemocht, aber Sukhvinders Mutter hatte Nana Cath umgebracht. Zwischen den Angehörigen eines feindlichen Stammes machte man keinen Unterschied. Krystal hatte die erklärte Absicht gehabt, Sukhvinder zu Brei zu schlagen, aber dann hatte Tessa Wall sich eingemischt. Krystal konnte sich nicht im Einzelnen daran erinnern, was Tessa gesagt hatte, aber Fats musste die Geschichte falsch verstanden haben. Sie hatte Tessa widerwillig versprochen, nicht auf Sukhvinder loszugehen, doch solche Versprechen konnten in Krystals hektischer, sich stets verändernder Welt nur Provisorien sein.
    Â»Leg das hin!«, schrie Krystal ihren kleinen Bruder an, weil er versuchte, den Deckel der Keksdose zu öffnen, in der Terri ihr Besteck aufhob.
    Krystal riss ihm die Dose aus der Hand und hielt sie wie ein lebendiges Geschöpf fest, etwas, das um sein Leben kämpfen würde, dessen Zerstörung enorme Konsequenzen hätte. Auf dem Deckel war ein verkratztes Bild zu sehen: eine Kutsche mit hoch aufgetürmtem Gepäck auf dem Dach, von vier kastanienbraunen Pferden durch den Schnee gezogen, ein Kutscher mit Zylinder und einem Horn. Sie nahm die Dose mit nach oben, während Terri in der Küche saß und rauchte, und versteckte sie in ihrem Zimmer. Robbie kam hinter ihr her.
    Â»Will im Park spielen.«
    Manchmal nahm sie ihn mit und stieß ihn auf der Schaukel und dem Karussell an.
    Â»Heut nicht, Robbie.«
    Er quengelte,

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