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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Andrew durch die geschlossene Tür. Er war so hochrot angelaufen, dass sein Gesicht pochte.
    Â»Wichser«, murmelte Gaia auf der anderen Seite. Sie reichte Sukhvinder ihr T-Shirt. »Zieh das unter dem Kleid an.«
    Â»Das sieht dann aber komisch aus.«
    Â»Mach dir nichts draus. Du kannst für nächste Woche ein schwarzes bekommen, das sieht dann so aus, als hättest du lange Ärmel. Wir werden uns eine Geschichte ausdenken …«
    Â»Sie hat Ausschlag«, verkündete Gaia, als sie mit Sukhvinder aus dem Personalraum kam, vollständig angezogen, die Schürze umgebunden. »An den ganzen Armen. Es ist ein bisschen schorfig.«
    Â»Ah«, sagte Howard mit einem Blick auf Sukhvinders weiße T-Shirt-Arme. Dann schaute er wieder zu Gaia, die in dem Kleid genauso hübsch aussah, wie er gehofft hatte.
    Â»Nächste Woche trage ich ein schwarzes«, sagte Sukhvinder, die Howard nicht in die Augen schauen konnte.
    Â»Gut«, sagte er. Howard versetzte Gaia einen Klaps auf den Po, als er die beiden ins Café schickte. »Macht euch bereit«, rief er seinem Personal zu. »Gleich ist es so weit. Die Türen auf, bitte, Maureen!«
    Auf dem Bürgersteig hatte sich bereits ein Grüppchen Wartender gebildet. Auf einem Schild draußen stand: Copper Kettle, heute Eröffnung. Der erste Kaffee ist kostenlos!
    In den nächsten Stunden sah Andrew nichts von Gaia. Howard hielt ihn auf Trab, schickte ihn die steile Kellertreppe hinunter, um Milch und Fruchtsäfte heraufzuschleppen, und ließ ihn den Boden der kleinen Küche im rückwärtigen Bereich schrubben. Er durfte früher Mittagspause machen als die Kellnerinnen. Erst als Howard ihn an die Theke im Café rief, erhaschte Andrew den nächsten flüchtigen Blick auf sie, und nur wenige Zentimeter lagen zwischen ihnen, als sie in die andere Richtung ging, zum Hinterzimmer.
    Â»Wir werden überrannt, Mr Price!«, sagte Howard in bester Laune. »Hol dir eine saubere Schürze und wisch ein paar Tische für mich ab, während Gaia ihre Mittagspause macht!«
    Miles und Samantha Mollison hatten mit ihren beiden Töchtern und Shirley an einem Tisch in der Fensternische Platz genommen.
    Â»Scheint ja sehr gut zu laufen, nicht wahr?«, sagte Shirley. »Was um alles in der Welt hat dieses Jawanda-Mädchen bloß unter dem Kleid an?«
    Â»Bandagen?«, vermutete Miles, der mit zusammengekniffenen Augen durch den Raum schaute.
    Â»Hi, Sukhvinder!«, rief Lexie, die sie aus der Grundschule kannte.
    Â»Schrei nicht so, Schätzchen«, wies Shirley ihre Enkelin zurecht, und Samantha kochte.
    Maureen kam in ihrem kurzen schwarzen Kleid und der Rüschenschürze hinter der Theke hervor, und Shirley bekam einen Lachanfall.
    Â»Ach herrje«, sagte sie rasch, als Maureen strahlend auf sie zukam.
    Stimmt, dachte Samantha, Maureen sah albern aus, besonders neben zwei Sechzehnjährigen in der gleichen Kleidung, aber sie würde Shirley nicht die Befriedigung verschaffen, ihr zuzustimmen. Ostentativ wandte sie sich ab und beobachtete den Jungen, der die Nachbartische abwischte. Er war mager, hatte aber halbwegs breite Schultern. Sie sah, wie seine Muskeln unter dem lockeren T-Shirt arbeiteten. Kaum zu glauben, dass Miles’ ausladender, fetter Hintern einmal so klein und fest gewesen war. Dann drehte sich der Junge ins Licht, und sie sah seine Akne.
    Â»Gar nicht mal schlecht«, krächzte Maureen, an Miles gewandt. »Es war den ganzen Tag voll hier.«
    Â»Na schön, Mädels«, sagte Miles zu seiner Familie. »Was nehmen wir denn, um Grandpas Gewinne nicht zu schmälern?«
    Samantha bestellte lustlos eine Suppe, während Howard vom Feinkostladen herübergewatschelt kam. Alle zehn Minuten war er ins Café gekommen, den ganzen Tag über, hatte Gäste begrüßt und den Geldfluss in der Ladenkasse überprüft.
    Â»Grandioser Erfolg«, teilte er Miles mit und quetschte sich an ihren Tisch. »Wie findest du den Laden, Sammy? Du hast ihn bisher noch nicht gesehen, oder? Gefällt dir das Wandbild? Das Porzellan?«
    Â»Hm«, sagte Samantha. »Schön.«
    Â»Ich habe darüber nachgedacht, meinen Fünfundsechzigsten hier zu feiern«, sagte Howard. Geistesabwesend kratzte er sich an der juckenden Stelle, die Parminders Salben noch nicht geheilt hatten. »Leider ist es nicht groß genug. Ich glaube, wir werden es beim

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