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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Hand.
    Libby kam tränenüberströmt in die Küche und hielt ihr Handy umklammert.
    Â»Was ist?«, fragte Samantha verblüfft.
    Â»Würdest du bitte Harriets Mum anrufen?«
    Â»Warum?«
    Â»Bitte, ja?«
    Â»Aber wieso denn, Libby?«
    Â»Weil sie mit dir sprechen will, weil«, Libby wischte sich mit dem Handrücken Augen und Nase ab, »weil Harriet und ich uns so gestritten haben. Würdest du sie bitte anrufen?«
    Samantha nahm das Telefon mit ins Wohnzimmer. Sie hatte nur eine verschwommene Vorstellung davon, wer diese Frau war. Seit die Mädchen ins Internat gingen, hatte sie praktisch keinen Kontakt mit den Eltern ihrer Freundinnen.
    Â»Es tut mir ja so entsetzlich leid«, sagte Harriets Mutter. »Ich habe Harriet versprochen, mit Ihnen zu reden, weil ich ihr wieder und wieder gesagt habe, es läge nicht daran, dass Libby sie nicht mitnehmen will. Sie wissen ja, wie eng die beiden befreundet sind, und ich finde es grässlich, wenn ich sie so miteinander erlebe.«
    Samantha schaute auf ihre Armbanduhr. In spätestens zehn Minuten mussten sie aufbrechen.
    Â»Harriet hat sich in den Kopf gesetzt, dass Libby ein Ticket übrig hat, sie aber nicht mitnehmen will. Ich habe ihr gesagt, dass das nicht stimmen kann. Sie nehmen das Ticket, weil Sie nicht wollen, dass Libby allein fährt?«
    Â»Ja, natürlich«, erwiderte Samantha. »Sie kann nicht allein fahren.«
    Â»Ich wusste es«, sagte die andere Frau. Sie klang eigentümlich triumphierend. »Ich kann Ihren Beschützerinstinkt ja absolut verstehen, und ich würde es niemals vorschlagen, wenn ich nicht der Meinung wäre, es würde Ihnen eine Menge Unannehmlichkeiten ersparen. Nur sind die Mädchen doch so enge Freundinnen, und Harriet ist absolut verrückt nach dieser albernen Band, und ich glaube dem, was Libby meiner Tochter gerade am Telefon gesagt hat, zu entnehmen, dass Libby sie wirklich unbedingt dabeihaben will. Ich verstehe vollauf , warum Sie Libby im Auge behalten wollen, aber es ist so, dass meine Schwester mit ihren beiden Töchtern hingeht, also wäre eine Erwachsene bei ihnen. Ich könnte Libby und Harriet heute Nachmittag hinfahren, wir würden die anderen vor dem Stadion treffen, und wir könnten alle bei meiner Schwester übernachten. Ich verbürge mich dafür, dass meine Schwester oder ich die ganze Zeit bei Libby sein werden.«
    Â»Danke, das ist sehr freundlich. Aber meine Freundin«, sagte Samantha, in deren Ohren es eigenartig klingelte, »erwartet uns, verstehen Sie.«
    Â»Aber wenn Sie trotzdem fahren und Ihre Freundin besuchen wollen … Ich will damit ja auch nur sagen, Sie müssen wirklich nicht zum Konzert gehen, wenn jemand anders bei den Mädchen ist, oder? Und Harriet ist richtig verzweifelt, total am Boden zerstört. Ich wollte mich da nicht einmischen, aber jetzt, da es ihre Freundschaft belastet …«
    Und dann, etwas weniger enthusiastisch: »Wir würden Ihnen das Ticket natürlich abkaufen …«
    Samantha wusste nicht mehr ein noch aus.
    Â»Oh«, erwiderte sie. »Ja. Ich dachte nur, es wäre schön, mit ihr hinzufahren.«
    Â»Die beiden wären viel lieber zusammen«, sagte Harriets Mutter mit Nachdruck. »Und Sie müssten sich nicht klein machen und zwischen all den kleinen Pipimädchen verstecken. Ha, ha – für meine Schwester ist das kein Problem, sie ist nur eins fünfundfünfzig groß.«
    III
    Zu Gavins Enttäuschung musste er anscheinend doch an Howard Mollisons Geburtstagsfeier teilnehmen. Hätte Mary, Mandantin der Kanzlei und Witwe seines besten Freundes, ihn gebeten, zum Essen zu bleiben, dann hätte er das Fest mit Fug und Recht schwänzen können. Doch Mary hatte ihn nicht gebeten. Sie hatte Familie zu Besuch und war merkwürdig nervös gewesen, als er auftauchte.
    Sie will nicht, dass sie es erfahren , dachte er und tröstete sich mit ihrer Unsicherheit, als sie ihn zur Tür begleitete.
    Er fuhr zum Smithy-Cottage zurück und spulte in Gedanken seine Unterhaltung mit Kay noch einmal ab.
    War er nicht dein bester Freund. Er ist doch erst seit ein paar Wochen tot!
    Und ich habe mich für Barry um sie gekümmert , entgegnete er im Stillen, was er auch gewollt hätte. Keiner von uns hat damit gerechnet, dass das passieren würde. Barry ist tot. Ich kann ihm jetzt nicht mehr wehtun .
    Er suchte sich einen sauberen

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