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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Patricia.
    Â»Oh, schön«, sagte Shirley.
    Â»Die Einladung hat mir gefallen. Pat und Gast .«
    Â»Tut mir leid, Schätzchen, aber so heißt es nun mal, wenn Leute nicht verheiratet sind, verstehst du …«
    Â»Aha, und so steht es in den Anstandsregeln, ja? Tja, Mell wollte nicht kommen, wenn auf der Einladung nicht einmal ihr Name steht, daher hatten wir einen gesalzenen Krach, und jetzt bin ich eben allein hier. Bravo.«
    Patricia ging zu den Getränken und ließ die verdatterte Shirley stehen. Patricias Wutanfälle waren schon in ihrer Kindheit furchterregend gewesen.
    Â»Sie kommen zu spät, Miss Jawanda«, rief sie. Shirley riss sich zusammen, als Sukhvinder etwas nervös auf sie zueilte. Shirley fand, dass die Kleine eine gewisse Dreistigkeit besaß, überhaupt aufzutauchen, nach allem, was ihre Mutter zu Howard gesagt hatte, ausgerechnet hier, in diesem Saal. Sukhvinder eilte zu Andrew und Gaia, und Shirley nahm sich vor, Howard zu sagen, er solle Sukhvinder entlassen. Das Mädchen war träge, und mit dem Ekzem, das es unter dem langärmeligen schwarzen T-Shirt verbarg, gab es bestimmt hygienische Probleme. Shirley nahm sich vor, auf ihren bevorzugten medizinischen Websites nachzusehen, ob so etwas ansteckend war.
    Punkt acht Uhr trafen die Gäste ein. Howard trug Gaia auf, sich neben ihn zu stellen und Mäntel einzusammeln, alle sollten sehen, dass er die Kleine in ihrem schwarzen Kleidchen und der Rüschenschürze herumkommandierte und beim Vornamen nannte. Aber schon bald konnte sie die zahlreichen Mäntel nicht mehr allein bewältigen, weshalb er Andrew zu Hilfe holte.
    Â»Zweig eine Flasche ab«, wies Gaia ihn an, während sie in der winzigen Garderobe die Mäntel drei- oder vierfach übereinander hängten, »und versteck sie in der Küche. Wir können abwechselnd hingehen und davon trinken.«
    Â»Okay«, sagte Andrew verzückt.
    Â»Gavin!«, schrie Howard, als der Partner seines Sohnes um halb neun allein durch die Tür hereinkam.
    Â»Hast du Kay nicht mitgebracht?«, fragte Shirley rasch. (Maureen zog hinter der Theke gerade glitzernde Stilettos an, daher hatte sie keine Zeit, ihr zuvorzukommen.)
    Â»Nein, sie hat es leider nicht geschafft«, antwortete Gavin, stand dann aber zu seinem Entsetzen vor Gaia, die darauf wartete, ihm den Mantel abzunehmen.
    Â»Mum hätte es schaffen können«, verkündete Gaia mit lauter Stimme und funkelte ihn wütend an. »Aber Gavin hat Schluss mit ihr gemacht, nicht wahr, Gav?«
    Howard schlug Gavin auf die Schulter und tat, als hätte er es nicht gehört. »Toll, dich zu sehen, hol dir was zu trinken«, dröhnte er.
    Shirleys Miene blieb unbeteiligt, doch der berauschende Moment verging nicht so schnell, und sie war ein wenig benommen und verträumt, während sie die nächsten Gäste begrüßte. Als Maureen in ihrem furchtbaren Kleid herüberstöckelte, um sich dem Empfangskomitee anzuschließen, hatte Shirley ihre diebische Freude daran, ihr leise mitzuteilen: »Wir hatten hier eine äußerst peinliche Szene. Äußerst peinlich. Gavin und Gaias Mutter … oh, meine Liebe, wenn wir das gewusst hätten!«
    Â»Was? Was ist passiert?«
    Doch Shirley schüttelte nur den Kopf, kostete das Vergnügen an Maureens enttäuschter Neugier weidlich aus und nahm Miles, Samantha und Lexie mit offenen Armen in Empfang.
    Â»Da ist er ja! Der Gemeinderat Miles Mollison!«
    Samantha sah wie aus weiter Ferne zu, wie Shirley ihren Sohn umarmte. Sie war derart abrupt von Glück und Vorfreude in Schock und Enttäuschung abgeglitten, dass ihre Gedanken nur noch weißes Rauschen waren, gegen das sie anzukämpfen hatte, um die Außenwelt überhaupt wahrzunehmen.
    (Miles hatte gesagt: »Das ist ja toll! Du kannst mit zu Dads Party kommen, obwohl du gerade noch gesagt hast …«
    Â»Ja«, hatte sie erwidert, »ich weiß. Es ist toll.«
    Doch als er sie in Jeans und dem T-Shirt der Band vor sich sah, auf die sie sich seit über einer Woche gefreut hatte, war er bestürzt gewesen.
    Â»Der Anlass verlangt nach Abendgarderobe.«
    Â»Miles, es ist doch nur der Gemeindesaal von Pagford.«
    Â»Ich weiß, aber die Einladung …«
    Â»Ich behalte das hier an.«)
    Â»Hallo, Sammy«, sagte Howard. »Gut siehst du aus. Hättest dich nicht in Schale werfen müssen.«
    Seine

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