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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Umarmung war jedoch lüstern wie immer, und er tätschelte ihren Po in den strammen Jeans.
    Samantha schenkte Shirley ein kühles, gezwungenes Lächeln und ging an ihr vorbei zu den Getränken. Eine hinterhältige innere Stimme fragte: A ber was sollte deiner Meinung nach überhaupt bei dem Konzert ablaufen? Worauf warst du aus?
    Auf nichts. Ein bisschen Spaß .
    Der Traum von starken, jungen Armen und Gelächter, der an diesem Abend eine Art Läuterung hätte sein sollen, ihre schmale Taille wieder umschlungen, und der durchdringende Geschmack des Neuen, Unerforschten. Ihre Phantasie hatte die Flügel verloren und stürzte im freien Fall zur Erde.
    Ich wollte doch nur zuschauen .
    Â»Siehst gut aus, Sammy.«
    Â»Danke, Pat.«
    Sie hatte ihre Schwägerin seit über einem Jahr nicht mehr gesehen.
    Dich mag ich von allen in dieser Familie am liebsten, Pat .
    Miles hatte sie eingeholt und gab seiner Schwester einen Kuss.
    Â»Wie geht’s dir? Und Mel? Ist sie nicht hier?«
    Â»Nein, sie wollte nicht kommen«, erwiderte Patricia. Sie trank Champagner, verzog jedoch das Gesicht, als wäre es Essig. »Auf der Einladung hieß es Pat und Gast . Gab riesigen Ärger. Eins zu null für Mum.«
    Â»Oh, Pat, komm schon«, sagte Miles lächelnd.
    Â»Oh, Pat, komm verdammt noch mal was, Miles?«
    Wildes Vergnügen packte Samantha, was für ein Vorwand zum Angriff.
    Â»Das ist eine ziemlich grobe Art, die Partnerin deiner Schwester einzuladen, Miles, und das weißt du. Deine Mutter könnte ein paar Anstandslektionen gebrauchen, wenn du mich fragst.«
    Er war auf jeden Fall dicker als noch vor einem Jahr. Sein Hals wölbte sich über den Hemdkragen. Er roch aus dem Mund. Er hatte die Angewohnheit, auf den Zehenspitzen zu wippen, was er von seinem Vater übernommen hatte. Samantha wurde von einer Woge des Abscheus erfasst und ging ans Ende des Tapeziertisches, wo Andrew und Sukhvinder eifrig Gläser füllten und austeilten.
    Â»Habt ihr auch Gin?«, fragte Samantha. »Ich hätte gern einen großen.«
    Sie erkannte Andrew kaum wieder. Er machte ihr einen Drink und versuchte, dabei nicht auf ihre Brüste zu schauen, die in dem T-Shirt übermäßig zur Geltung kamen, aber das kam dem Versuch gleich, bei grellem Sonnenlicht nicht zu blinzeln.
    Â»Kennst du die?«, fragte Samantha, nachdem sie ein halbes Glas Gin Tonic hinuntergespült hatte.
    Andrew war rot geworden, noch bevor er sich sammeln konnte. Zu seinem Entsetzen gackerte sie unbekümmert los und sagte: »Die Band. Ich meine die Band.«
    Â»Ich …, ich habe von denen gehört. Ist nicht mein Ding.«
    Â»Ach ja?«, fragte sie. Samantha kippte den Rest hinunter. »Ich hätte gern noch so einen.«
    Ihr wurde klar, wer er war: der unscheinbare Junge aus dem Feinkostladen. In seiner Uniform wirkte er älter. Vielleicht hatte er in den paar Wochen, in denen er Paletten über die Kellertreppe hatte schleppen müssen, Muskeln aufgebaut.
    Â»Sieh einer an«, sagte Samantha, als sie eine Gestalt erblickte, die sich von ihr entfernte und in der anwachsenden Menge verschwand, »da ist ja Gavin. Der zweitlangweiligste Mann in Pagford. Nach meinem Mann, selbstverständlich.«
    Sie schlenderte davon, zufrieden mit sich selbst, den frischen Drink in der Hand. Der Gin hatte die Wirkung, die sie am meisten brauchte, er betäubte und stimulierte gleichermaßen, und sie dachte: Meine Brüste haben ihm gefallen, mal schauen, was er von meinem Arsch hält .
    Gavin sah Samantha auf sich zukommen. Er versuchte ihr auszuweichen und sich irgendeiner Unterhaltung anzuschließen, ganz gleich welcher. Howard stand direkt neben ihm, und er schob sich hastig in die Gruppe um seinen Gastgeber.
    Â»Ich habe etwas riskiert«, sagte Howard gerade zu drei anderen Männern und schwenkte eine Zigarre, wobei ein wenig Asche auf sein Samtjackett flog. »Ich bin ein Risiko eingegangen und habe die Ärmel hochgekrempelt. Ganz einfach. Keine Zauberformel. Niemand hat mir … Oh, da ist Samantha. Wer sind diese jungen Männer, Samantha?«
    Während vier ältere Männer auf die Boygroup starrten, die sich über ihre Brüste spannte, wandte Samantha sich an Gavin.
    Â»Hi«, sagte sie und beugte sich vor, damit er gezwungen war, sie zu küssen. »Ist Kay nicht da?«
    Â»Nein«, antwortete Gavin kurz angebunden.
    Â»Wir sprechen

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