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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Fairbrothers erzählen, er sei in ihre Mutter verliebt, hatte ihn die ganze Nacht hindurch gequält.
    Mary schien erfreut, ihn zu sehen.
    Â»Wo ist dein Wagen?« Sie spähte über seine Schulter.
    Â»Steht unten am Fluss«, sagte er. »Herrlicher Morgen. Ich hatte Lust auf einen Spaziergang, und dann kam ich auf die Idee, ich könnte deinen Rasen mähen, wenn du …«
    Â»Das hat Graham schon für mich erledigt«, sagte sie, »aber lieb von dir. Komm rein und trink einen Kaffee.«
    Sie plauderte, während sie sich in der Küche zu schaffen machte. Mary trug alte, abgeschnittene Jeans und ein T-Shirt, das zeigte, wie dünn sie war; aber ihr Haar glänzte wieder, so wie er es immer vor Augen gehabt hatte. Er konnte die Zwillinge sehen, die auf einer Decke auf dem frisch gemähten Rasen lagen und Musik mit ihren iPods hörten.
    Â»Wie geht’s dir?«, fragte Mary.
    Er konnte sich nicht vorstellen, warum sie so besorgt klang, doch dann fiel ihm ein, dass er bei seinem kurzen Besuch am Tag zuvor Zeit gefunden hatte, ihr zu erzählen, dass Kay und er sich getrennt hatten.
    Â»Mir geht’s gut«, sagte er. »War wohl am besten so.«
    Lächelnd tätschelte sie seinen Arm.
    Â»Gestern Abend habe ich es erfahren«, sagte er mit etwas trockenem Mund. »Dass du vielleicht umziehst.«
    Â»In Pagford verbreiten sich Nachrichten schnell«, sagte sie. »Es ist nur so ein Gedanke. Theresa will, dass ich wieder nach Liverpool komme.«
    Â»Und deine Kinder?«
    Â»Tja, ich würde warten, bis die Mädchen und Fergus im Juni ihre Prüfungen abgelegt haben. Declan ist nicht so ein Problem. Ich meine, keiner von uns will …«
    Sie brach in Tränen aus, aber er war froh darüber, hatte er so doch allen Grund, die Hand auszustrecken und ihr zartes Handgelenk zu berühren.
    Â»Natürlich müsst ihr nicht …«
    Â»â€¦Â Barrys Grab verlassen.«
    Â»Ah«, sagte Gavin. Seine Fröhlichkeit erlosch wie eine Kerze.
    Mary wischte sich mit dem Handrücken über die nassen Augen. Gavin fand Marys Anhänglichkeit an ein Grab ein wenig krankhaft. Seine Familie äscherte ihre Toten ein. Barrys Beerdigung war erst die zweite, an der er teilgenommen hatte, und sie war ihm gründlich zuwider gewesen. Gavin sah ein Grab lediglich als Markierung für die Stelle, an der eine Leiche verweste, ein abstoßender Gedanke. Dennoch setzten sich die Leute in den Kopf, das Grab zu besuchen und Blumen hinzubringen, als könnten die Verstorbenen wieder lebendig werden.
    Mary musste aufstehen, um Taschentücher zu holen. »Miles hat also Barrys Sitz bekommen«, sagte sie. »Ich konnte gestern Abend die Feier bis hier oben hören.«
    Â»Tja, es war Howards … Ja, stimmt.«
    Â»Und Pagford ist Fields beinahe los.«
    Â»Sieht ganz so aus.«
    Â»Und jetzt, da Miles im Gemeinderat sitzt, wird es ihnen leichter fallen, Bellchapel zu schließen.«
    Gavin musste sich immer ins Gedächtnis rufen, was Bellchapel war, diese Themen interessierten ihn überhaupt nicht.
    Â»Ich glaube schon.«
    Â»Also ist alles, was Barry wollte, zu Ende«, sagte sie.
    Ihre Tränen waren versiegt, und Zornesröte zeigte sich auf ihren Wangen.
    Â»Ich weiß«, sagte er. »Es ist wirklich traurig.«
    Â»Dessen bin ich mir nicht so sicher«, erwiderte sie, noch immer wütend. »Warum sollte Pagford die Kosten für Fields übernehmen? Barry hat immer nur eine Seite gesehen. Er glaubte, dass alle in Fields so waren wie er. Er dachte, Krystal Weedon sei wie er, aber das ist sie nicht. Ihm ist nie in den Sinn gekommen, dass die Leute in Fields vielleicht mit ihrem Leben zufrieden sind.«
    Gavin war hocherfreut, dass sie anderer Meinung war als Barry. Er hatte das Gefühl, als hätte sich der Schatten von Barrys Grab zwischen ihnen verflüchtigt. »Ich weiß, was du meinst. Nach allem, was ich über Krystal Weedon gehört habe …«
    Â»Er hat ihr mehr Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt als seinen eigenen Töchtern«, klagte Mary. »Und sie hat nicht einen Penny für seinen Kranz gegeben. Die Mädchen haben es mir gesagt. Die ganze Rudermannschaft hat etwas beigesteuert, nur Krystal nicht. Und sie war nicht einmal bei seiner Beerdigung, nach allem, was er für sie getan hat.«
    Â»Tja, das zeigt …«
    Â»Tut mir leid, aber das alles geht mir

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