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Ein Pony mit Herz

Ein Pony mit Herz

Titel: Ein Pony mit Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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leicht sein können!“
    Natürlich war von den beiden Männern weit und breit nichts zu sehen, als sie an den Zaun kamen. Doch wenig später tauchte ein Polizeifahrzeug auf - und auf dem Rücksitz saßen, mit Handschellen aneinander gefesselt, die beiden Ganoven.
    Rolf Ewersen trat mit Mini an den Wagen heran. Die beiden Männer sagten kein Wort. Wütend starrten sie das Mädchen an.
    Der Polizist nahm eine Taschenlampe und leuchtete den beiden ins Gesicht. Dabei sah er Mini fragend an. „Na, Mädchen? Erkennst du sie wieder? Waren das die beiden, die das Gift geladen haben?“
    Mini nickte. „Ja. Das waren sie.“
    „Seit wann ist es verboten, Gift zu transportieren! Wir wollten damit morgen zum Sondermüll!“ schrie der Jüngere.
    Der Polizeibeamte nickte. „Interessant. Und vorhin habt ihr behauptet, überhaupt keinen Wagen zu besitzen. Harmlose Fußgänger beim Abendspaziergang, wie? Dann werden wir jetzt mal eure Ladung unter die Lupe nehmen. Wir sehen uns gleich auf Ihrem Hof, Herr Ewersen.“
    Als sie Schönhaide erreichten, hatten weitere Polizeibeamte den Kleinlaster bereits untersucht. Auf dem Hof herrschte große Aufregung, denn natürlich hatte die Aktion auch Neugierige angelockt. Und noch ein Wagen stand da und wartete. Er gehörte Hans Tiedjen. Er war nicht allein gekommen. Neben ihm standen Direktor Hütter und ...
    „Bille!“ schrie Mini und stürzte in die Arme ihrer großen Freundin.
    Die drückte sie fest an sich. „He, Mini, du machst vielleicht Sachen! Ich hab mich zu Tode geängstigt! Und jetzt das hier!“
    „Es tut mir so leid, daß ich euch Ärger gemacht habe! Seid ihr sehr böse?“ fragte Mini kleinlaut.
    „Nein! Wenn ich ehrlich bin“, Bille ließ sie los, „sind wir nur total von den Socken! Aber auch mächtig stolz auf dich! So eine kleine Portion und klaut Umweltsündern einen Lastwagen mit Gift. Das muß dir erst mal einer nachmachen.“

Noch mehr Aufregungen

    Als Mini ins Internat zurückkehrte, wurde sie von allen herzlich begrüßt. Niemand sagte ein Wort über ihre Fluchtpläne, alle lobten ihre mutige Tat und gratulierten ihr zu ihrem Erfolg. Wie sich herausgestellt hatte, waren die beiden Fahrer einer Firma einschlägig vorbestraft und auch auf der Fahndungsliste der Polizei. Sie waren für Geld immer bereit, anderen die Drecksarbeit abzunehmen. Das anonyme Beseitigen von Giftmüll hatte der Besitzer der Firma zu seiner Haupt-Einnahmequelle gemacht.
    Rolf Ewersen und seine Familie waren Mini besonders dankbar. Sie überlegten, womit sie ihr eine Freude machen konnten.
    Gleich am Tag nach dem aufregenden Ereignis klingelte bei Hans Tiedjen schon früh das Telefon. Es war Rosemarie Ewersen. „Entschuldige, Hans“, sagte sie. „Ich hoffe, ich habe euch nicht aus dem Bett geworfen. Aber wir brauchen dringend deinen Rat!“
    „Keine Sorge“, antwortete Hans Tiedjen gutgelaunt. „Tom und ich frühstücken gerade. Was kann ich für euch tun?“
    „Es geht um die kleine Mini. Wir möchten ihr zum Dank für ihren mutigen Einsatz etwas schenken. Was meinst du?“
    „Da brauche ich nicht lange zu überlegen“, antwortete Tiedjen. „Ihr wißt, daß Mini davongelaufen ist, weil sie sich zu ihren Eltern nach Amerika durchschlagen wollte. Die sind zur Zeit finanziell nicht in der Lage, ihr das Flugticket für die Weihnachtsferien zu zahlen. Ich muß gestehen, wir haben selbst daran gedacht, ihr das Ticket zu schenken. Aber das wollen schon Minis Mitschüler tun, wie mir Herr Hütter, der Direktor, eben am Telefon erzählt hat. Natürlich ist der Plan streng geheim, es soll eine Überraschung werden.“
    Eine Weile war es still am anderen Ende der Leitung. „Das wußte ich nicht, daß Mini wegen ihrer Eltern davongelaufen ist“, sagte Rosemarie schließlich betroffen. „Sie hat nichts davon erwähnt. Nun, wenn ihr schon plant, Mini das Flugticket zu schenken, werden wir uns da nicht einmischen. Ich weiß schon, was ich tun kann. Alles, was ich von dir brauche, ist die Telefonnummer und Adresse ihrer Eltern. Kannst du mir die geben?“
    „Wenn nicht ich, dann Bille. Bis heute abend hast du sie“, versprach Hans Tiedjen. Er ahnte, was Rosemarie Ewersen plante.
    Bei den Schülern des Reiter-Internats gab es inzwischen viel zu reden. Der Plan, Mini den Flug zu ihren Eltern zu Weihnachten zu schenken, war spontan entstanden, als bekannt wurde, warum Mini davongelaufen war. Doch wie sollte man soviel Geld zusammenbekommen? Einfach mit einer Reitkappe herumzugehen und zu

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