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Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Titel: Ein Prinz wie aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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wünschte sich, ihr Vater und ihre Stiefmutter würden weniger hart über andere Menschen urteilen. Natürlich gab es in so einer kleinen Gemeinde kaum Geheimnisse, und Kirsten war Lady Pamelas Geschichte ebenfalls vertraut, trotzdem hätte sie sich nie so bösartig darüber auslassen können.
    Gute zehn Jahre war es jetzt her, dass Lady Pamela Sir Robert Anstruther geheiratet hatte – einen reichen Geschäftsmann, der mehr als doppelt so alt war wie sie. Kurz danach war sie in das abgelegene Tal zurückgekehrt, das einst die Heimat ihrer Familie gewesen war, und in dem Sir Robert eine alte Jagdhütte besaß. Die renovierte und erweiterte sie so, dass sie als dauernder Wohnsitz fungieren konnte. Und während ihr Gatte die meiste Zeit bei seinen Geschäften in London verbrachte, vertrieb sich Lady Pamela die Zeit in ihrem neuen Heim mit sogenannten guten Freunden.
    Das brachte ihr in der Gegend schließlich den Ruf einer skrupellosen Heiratsschwindlerin ein. Und als Sir Robert starb und das gesamte Vermögen seinen Kindern aus erster Ehe hinterließ, bekam der Klatsch noch zusätzliche Nahrung.
    Für Kirsten galt jedoch das Prinzip: Im Zweifel für den Angeklagten, und echte Beweise hatte es für Lady Pamelas Untreue oder Habgier nie gegeben. Außerdem … zu ihr war die Lady doch eigentlich ganz nett gewesen.
    „Ich bin wirklich nicht daran interessiert, fotografiert zu werden“, wiederholte Kirsten vier Tage später ungeduldig, als sie in dem Innenhof abgefangen wurde, der hinter dem Dienstbotentrakt lag.
    Jeanie hatte die Hände in die molligen Hüften gestemmt und lachte ganz offen über den fassungslosen Ausdruck auf Bruno Judds hagerem Gesicht. „Mr. Judd, wenn Sie Kirstens Vater kennen würden, kämen Sie nie auf die Idee, von ihr ein Foto in einem Minirock machen zu wollen! Ich bin ihre Freundin, und nicht einmal ich habe je ihre nackten Ellbogen oder Knie zu Gesicht bekommen. Was glauben Sie, wie Ihre Chancen dann aussehen?“
    „Sie verstehen einfach nicht, was für eine einmalige Gelegenheit ich ihr anbiete. Ich hege nicht die leisesten Hintergedanken, aber ich hasse es, potenzielles Talent vergeudet zu sehen“, argumentierte der Fotograf mit wachsender Frustration. „Kirsten scheint alles mitzubringen, was ein echtes Weltklassemodel auszeichnet und …“
    „Es scheint also so!“, schnaubte Jeanie verächtlich. „Und das halten Sie für ein schlagendes Argument?“ Damit zog sie Kirsten mit sich, und nach einem schnellen Blick über die Schulter neigte sie sich ihr vertraulich zu. „Glaubst du, er meint es wirklich ernst?“
    Kirsten zuckte achtlos die Schultern. „Wen interessiert das schon? Wenn ich Strathcraig eines Tages verlasse, dann nur, um zum College zu gehen, um mir später einen besser bezahlten Job suchen zu können. Auf keinen Fall werde ich meine Zeit damit vergeuden, irgendwelchen dummen Träumen nachzuhängen. Ich wette, unter Tausenden von Mädchen, die Model werden wollen, schafft es maximal eine.“
    „Du bist viel zu vernünftig“, rügte Jeanie missbilligend.
    „Wie geht es mit Lady Größenwahn voran?“ „Du sollst sie nicht so nennen, sie ist sehr … nett zu mir gewesen“, protestierte Kirsten schwach.
    „Seltsam, findest du nicht? Wo doch jeder davon überzeugt ist, das sie eine verschlagene Hexe ist …“
    „Ich finde das aber ziemlich unfreundlich und …“ Ihre Stimme verebbte, weil Jeanie sich mit einem entnervten Schnauben abwandte und ihrer Wege ging, während Kirsten nun auf die Tür zusteuerte, die zu Lady Pamelas Suite führte, die sie benutzte, solange sie die große Party vorbereitete. Seit zwei Tagen arbeitete Kirsten bereits für sie und genoss jede einzelne Sekunde davon. Sie nahm Telefonate an, verfasste Mitteilungen und bemühte sich, das Chaos auf Lady Pamelas Schreibtisch in den Griff zu bekommen. Außerdem packte sie die Koffer ihrer selbst ernannten Chefin aus, räumte ihre Garderobe in den begehbaren Schrank und hielt die Zimmer in Ordnung. Pamela behandelte sie mehr wie eine Freundin als wie eine Angestellte, und Kirsten bemühte sich aufrichtig, ihr alles recht zu machen.
    Mit düsterer Miene verfolgte Shahir den unrühmlichen Abgang von Bruno Judd, nachdem der es aufgegeben hatte, Kirsten überreden zu wollen. Und was der Fotograf von ihr wollte, daran bestand kein Zweifel. Und genau das machte Shahir Sorgen, denn der ältere Mann galt als ziemlich skrupellos, wenn es um seine Profession ging.
    Während Shahir sich vom Fenster abwandte

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