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Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Titel: Ein Prinz wie aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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Sie sie aus der Nähe sehen?"
    "Sie
sind bloß Mädchen", rief Rafi empört.
    Nachdem
sie den Jungen neben sich gesetzt hatte, betrachtete Faye die
Zwillinge. Die kleinen Mädchen trugen teure lange Kleider aus
gerüschtem Satin und bestickte Untergewänder. Wie
unpraktisch und unbequem für Babys, überlegte sie
mitfühlend. "Basma und Hayat … Das sind hübsche
Namen …"
    "Ich
mag sie nicht", kreischte Rafi.
    "Und
ich mag es nicht, wenn man schreit, also bitte benimm dich!"
    "Dich
mag ich auch nicht!" Rafi rutschte vom Diwan und rannte hinaus.
    Ohne
auf ihn zu achten, freundete Faye sich weiter mit den kleinen Mädchen
an, die man leicht auseinander halten konnte, da sie keine eineiigen
Zwillinge waren. Basma war voller Selbstvertrauen und Übermut,
ihre Schwester hingegen misstrauisch und scheu.
    Irgendwann
kehrte Rafi zurück. "Du magst sie lieber als mich."
    "Natürlich
nicht", entgegnete Faye sanft. "Ich mag euch alle."
    "Niemand
mag mich", murmelte er trotzig und trat gegen den Diwan.
    Faye
blickte in sein mürrisches Gesicht und legte einen Arm um seinen
stocksteifen Körper. "Ich schon."
    Spielsachen
wurden herbeigeschafft. Rafi war eine echte Plage, weil er Fayes
ganze Aufmerksamkeit beanspruchte und schmollte, wenn sie ihm nicht
zuteil wurde. Zwischen Schmollen und Schmusen schlossen sie so etwas
wie Waffenstillstand. Der Vormittag verstrich, und es wurde Mittag.
Als der Lunch fertig war, wurden die Kinder in ihre eigenen Räume
zurückgebracht.
    Nachdem
Faye gegessen hatte, teilte Shiran ihr mit, dass es Zeit für ihr
Bad sei.
    "Ist
es nicht ein bisschen früh?" fragte Faye verwundert.
    "Es
wird einige Stunden dauern, Sie für den Empfang der Damen heute
Abend anzukleiden, Mylady."
    "Oh
…"
    Der
Gedanke an einen öffentlichen Auftritt erfüllte sie mit
Unbehagen – ebenso wie das unvermeidliche Wiedersehen mit
Tariq. Die Nacht, die er ihr versprochen hatte, erschien ihr
gleichzeitig wie eine düstere Drohung und der süßeste
aller Träume.
    Sie
war kaum in das vorbereitete Bad geglitten, als ihre Zofen mit Körben
voller Ingredienzen hereinkamen und ihr dämmerte, dass sie die
Hoffnung auf Privatsphäre begraben konnte. Rosenblätter
wurden eiligst auf das duftende Wasser gestreut, und Shiran bestand
darauf, ihr das Haar zu waschen. Diese Aufgabe erforderte zahlreiche
Spülungen und Packungen, bis Faye vor Ungeduld seufzte.
    In
ein Badelaken gehüllt, wurde sie in einen angrenzenden Raum
geführt, dessen heiße, feuchte Luft sie beinahe
einschläferte. Als Nächstes musste sie sich auf eine
Massagebank legen. Der schwere Duft des Öls auf ihrer Haut
machte sie noch träger, allerdings genoss sie es, dass ihre
verkrampften Muskeln gelockert wurden. Im Anschluss wurde Tee
serviert, und die Mädchen schwatzten und kicherten mit
bezaubernder Unbefangenheit.
    Fayes
Haar wurde mit einem seidenen Tuch getrocknet, bis es glänzte.
Es folgten Maniküre und Pediküre sowie eine lebhafte
Diskussion über den passenden Nagellack. Währenddessen lag
sie auf einem Diwan und fühlte sich wie eine Schönheitskönigin.
Ein schmales Lederetui wurde gebracht und ihr formvollendet
überreicht.
    In
dem Kästchen befand sich eine Notiz. "Trag das
Fußkettchen für mich." Die Nachricht war mit "Tariq" unterzeichnet.
    Fußkettchen?
Faye betrachtete das mit großen dunkelblauen Saphiren besetzte
Kleinod.
    "Seine
Königliche Hoheit erweist Ihnen eine große Ehre",
erklärte Shiran. "Es hat Prinz Tariqs verstorbener Mutter
gehört."
    Faye
fragte sich, ob auch eine Fessel dazugehörte. Da sie nur sehr
selten Schmuck trug, fand sie dieses Stück ziemlich extravagant,
aber sie wusste, dass sie es tragen musste, wenn sie nicht unhöflich
wirken wollte. Eine Stunde später traf ein Strauß weißer
Rosen ein. Erneut schwärmten die Dienerinnen, doch Fayes Herz
wurde kalt wie das einer Eiskönigin. Die vollkommenen Blüten
weckten zu viele schmerzliche Erinnerungen.
    Als
es Zeit zum Anziehen war, stockte ihr der Atem angesichts des
fantastischen Gewandes, das zur Begutachtung auf dem Bett
ausgebreitet war. Ohne sonderliches Interesse an ihrem Äußeren
schlüpfte sie in das enge Unterkleid aus goldfarbener Seide.
Dann wurde ihr äußerst vorsichtig eine violette
Chiffonrobe übergestreift, deren kunstvolle Goldstickerei mit
kostbaren Steinen verziert war und das Licht bei jeder Bewegung
einfing. Das märchenhafte Gewand hatte außerdem eine
breite Schleppe und schien eine Tonne zu wiegen. Beim Anblick der
dazu passenden goldfarbenen

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