Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Titel: Ein Prinz wie aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
Vom Netzwerk:
ich auf Arabisch gesagt, als ich so außer mir war.
Entschuldige, aber ich war so von meinen Emotionen und Gefühlen
überwältigt, dass ich vergessen hatte, Englisch zu
sprechen." Er stürmte durch den mit einem Vorhang
verkleideten Ausgang wie der Wüstenkrieger, als den Percy ihn
einmal bezeichnet hatte.
    Shiran
lief herbei. "Mylady?"
    "Gibt
es hier ein Badezimmer?" Faye legte sich eine Hand über die
Augen und wandte sich ab.
    Es
gab tatsächlich ein Badezimmer. Faye wurde durch ein Gewirr von
Gängen zu den sanitären Einrichtungen geführt, die
sich hinter einer soliden Holztür in einem gemauerten Raum
befanden. Es wunderte sie nicht im Mindesten, dass sie auch hier ein
exquisites Ambiente erwartete. Während sie herzzerreißend
schluchzte, machte sie sich frisch. Über dem Waschbecken, das
auf den ausgebreiteten Schwingen eines marmornen Schwans ruhte, hing
ein Spiegel. Kummervoll betrachtete sie ihr Gesicht.
    Dein
raffinierter Plan, mich einzufangen … Sie würde Tariq
nie wieder in die Augen blicken können, denn jedes seiner
demütigenden Worte war wahr gewesen.
    Heftiges
Klopfen an der Tür riss Faye aus ihren Grübeleien, aber sie
war zu durcheinander, um zu öffnen. Stattdessen kauerte sie sich
auf den harten, kalten Boden und legte die Arme um sich, um sich zu
beruhigen. Tariq war überaus clever. Nachdem er sämtliche
Illusionen über ihre vermeintliche Perfektion für immer
begraben hatte, hatte er jeden einzelnen Trick durchschaut, mit dem
sie versucht hatte, ihn zu fesseln. Sie war maßlos beschämt,
und es gab keinen Ort, an dem sie sich hätte verstecken können.
    Seufzend
schloss sie die Tür auf und kehrte in ihr Schlafzelt zurück,
ohne auf die eifrigen Dienerinnen in ihrem Gefolge zu achten.
Widerspruchslos ließ sie sich aus dem Nachthemd helfen und in
einen kühlen Kaftan hüllen. Dann wurde ihr das Frühstück
in einem anderen, mit seidenbezogenen Diwanen möblierten Raum
serviert. Shiran beobachtete besorgt, wie Faye traurig an einem Toast
knabberte und eine Tasse Kaffee trank.
    "Dürfen
wir die Kinder zu Ihnen bringen?" fragte das Mädchen nach
einer Weile.
    Welche
Kinder? War Rafi eines von ihnen? Um niemanden zu beleidigen und aus
Dankbarkeit für die Freundlichkeit, mit der sie behandelt wurde,
nickte Faye. Es wunderte sie insgeheim, dass niemand sie für
ihren Fluchtversuch zu verurteilen schien, der Tariq in ernsthafte
Gefahr gebracht hatte.
    Prinz
Rafi erschien als Erster. Er näherte sich ihr wie ein kleiner
Erwachsener mit ausdrucksloser Miene, und sie bemerkte zum ersten Mal
seine Ähnlichkeit mit Tariq. "Es tut mir Leid, dass ich
dich gestern verärgert habe."
    "Das
ist schon in Ordnung – solange du nicht wieder so etwas tust."
    Tränen
schimmerten in seinen Augen. "Das kann ich gar nicht …
Sie sind alle fort. Prinz Tariq hat sie weggeschickt."
    Sie waren die Rafi sklavisch ergebenen Dienstboten, so viel konnte
sie sich zusammenreimen, zumal Tariq ihr von seinen Plänen
erzählt hatte. Prinz Tariq? Musste der Kleine so seinen
Bruder anreden, der alt genug war, um sein Vater zu sein? Herrschten
in der königlichen Familie der ibn Zachir so strenge Regeln,
dass sich sogar kleine Kinder daran halten mussten? Ja, dachte sie
bekümmert, Tariqs unerschütterliche Selbstdisziplin ist der
Beweis dafür. Spontan hob Faye Rafi hoch und setzte ihn sich
aufs Knie.
    "Ich
bin ein großer Junge. Große Jungen sitzen nicht auf dem
Schoß", protestierte er mit tränenerstickter Stimme.
    "Soll
ich dich wieder runterlassen?" erkundigte sie sich ernst. Sie
wollte weder sich noch ihn in Verlegenheit bringen, indem sie etwas
Unangemessenes tat.
    Plötzlich
barg der Junge laut schluchzend sein Gesicht an ihrer Schulter und
klammerte sich verzweifelt an sie. Sie wiegte ihn hin und her, bis
die Tränenflut versiegt war. Selbst Tariq hatte seinen kleinen
Bruder "aufsässig" genannt – kein ermutigendes
Zeichen. An wen konnte das arme Kind sich sonst wenden? Es war nicht
seine Schuld, dass man ihn dazu erzogen hatte, sich wie ein kleines
Monster aufzuführen, aber Tariq, der mit weitaus strikteren
Regeln aufgewachsen war, fiel es offenbar schwer, dies zu begreifen.
    "Sie
mögen Kinder." Mit einem erleichterten Lächeln wandte
Shiran sich ab und sprach mit den Dienstboten, die draußen
warteten.
    Kurz
darauf kamen zwei Kindermädchen mit zwei identisch gekleideten
Babys herein.
    "Basma
und Hayat", verkündete Shiran.
    "Zwillinge?
Wie alt sind sie denn?" Faye war hingerissen.
    "Neun
Monate. Möchten

Weitere Kostenlose Bücher