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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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eine Sekunde unaufmerksam. Molly stieß die Türen auf, und sie und Isabella schlüpften schnell hinaus auf die Straße. Ich hielt inne, um mich noch einmal umzusehen.
    »Du hast eine Menge Schaden angerichtet, während du hier warst, Drood«, sagte Dusk. »Die Rechnung wird folgen.«
    »Schick sie nach Drood Hall«, antwortete ich. »Und wir werden uns alle Mühe geben, sie zu ignorieren.«
    Ich verließ die Eingangshalle, und die Türen schlugen hinter mir zu. Es klang, als fiele eine ganze Menge Türen ins Schloss. Ich rüstete schnell ab, bevor ein Fußgänger mich bemerkte, dann spazierten Molly, Isabella und ich völlig normal die Straße herunter, fort vom Lightbringer House. Es fühlte sich gut an, wieder in der wirklichen Welt zu sein, den natürlichen Sonnenschein und die heitere Ruhe des Alltagslebens zu spüren. Ich merkte, dass sich meine Muskeln langsam entspannten; endlich war ich in der Lage dazu. Das war alles ein wenig knapper gewesen, als mir lieb war.
    »Ich hätte ihn kriegen können«, sagte Isabella plötzlich.
    »Wir hätten ihn kriegen können«, verbesserte Molly.
    »Wollt ihr zurückgehen und es versuchen?«, fragte ich. »Ich kann ja solange eure Jacken halten.«
    »Nicht gerade jetzt«, meinte Isabella.
    »Vielleicht später«, fügte Molly hinzu. »Es waren wirklich schrecklich viele, oder?«
    »Ich hab drei Hände des Ruhms gezählt, ein paar Todeszauber und etwas, das ganz so aussah wie eine Affenpfote«, zählte ich auf. »Die Drood-Rüstung ist gut, aber sie hat auch ihre Grenzen.«
    »Wenn wir nicht da gewesen wären«, sagte Molly langsam. »Und du auf uns keine Rücksicht hättest nehmen müssen, hättest du sie bekämpft und auf die Konsequenzen gepfiffen?«
    »Nein«, sagte ich. »Das Wichtigste war, mit den Informationen, die wir haben, da rauszukommen. Meine Familie weiß nichts über all das und sie müssen es wissen. Ich mache mir jetzt eher Sorgen um euch. Die haben eure Gesichter gesehen und wissen jetzt, wer ihr seid. Sie werden nicht aufhören, euch zu jagen. Ich glaube, ihr beide müsst mit mir zurück nach Drood Hall kommen. Da seid ihr sicher. Meine Familie lässt sich von verrückt gewordenen Teufelsanbetern nichts gefallen.«
    »Mich in die Hände der Droods begeben?«, fragte Isabella. »Ich glaube nicht!«
    »Was willst du dann tun?«, fragte Molly.
    »Ich habe ein paar Spuren, denen ich folgen will«, sagte Isabella. »Das war meine Sache und mein Fall, lange bevor ihr eure Nase hineingesteckt habt.«
    »Und wenn sie hinter dir her sind?«, fragte ich.
    Isabella lächelte kurz. »Ich könnte immer gehen und ein wenig Zeit mit Louisa verbringen.« Sie schritt die Straße hinab, den Kopf hoch erhoben und sah sich nicht um. Die Leute beeilten sich, ihr aus dem Weg zu gehen.
    »Nun«, meinte Molly. »Das war ... interessant. Wessen tolle Idee war das überhaupt?«
    »Deine.«
    »Und warum hörst du auf mich?«, fragte Molly. »Ich würd’s nicht tun.«

Kapitel 4
    Zu viele Geheimnisse für eine Familie
    Zurück in Drood Hall ging ich sofort ins Sanktum, wo der Familienrat bereits versammelt war und auf mich wartete. Aus irgendeinem Grund bin ich immer der Letzte, der kommt. Ich tue das freiwillig und sage das auch immer so, denn so kann ich einen großen Auftritt hinlegen und sicher sein, dass die Aufmerksamkeit eines jeden auf mich gerichtet ist. Die eigentliche Wahrheit ist aber, dass egal, was ich versuche, die anderen immer schneller sind. Manchmal denke ich, sie verabreden sich davor alle im Geheimen und sprechen ab, das Meeting zehn Minuten früher zu beginnen, damit sie mich alle schief anschauen können, weil ich schon wieder zu spät bin. Doch vielleicht liegt’s auch daran: Ich bin eben immer zu spät. Zu allem. Das ist eine Gabe.
    Und neuerdings sieht mich auch niemand allzu böse an, wenn ich spät mit Molly Metcalf am Arm hereinkomme, denn Molly starrt böse zurück. Und es ist nie eine gute Idee, jemanden zu ärgern, der dich in etwas Kleines und Matschiges mit Warzen darauf verwandeln kann, indem er dich nur anschaut. Mir könnte das natürlich nie passieren, denn ich habe die magischen Worte gelernt: Ja, Liebes.
    Alle waren sie da und saßen rund um den großen Tisch in der Mitte des Sanktums. Der Familienrat der Droods, eilig selbst ernannt nach dem Mord an der Matriarchin, weil jemand den Laden am Laufen halten musste, während die Familie weiter ihrer Arbeit nachging. Familienpolitik kommt und geht, aber Pflicht und Verantwortung sind

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