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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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unvergänglich. Mein Onkel Jack, der Waffenmeister, saß am Kopf des Tisches in seinem üblichen Laborkittel, heute frischgewaschen, aber dennoch schon mit Brandflecken und Chemieverätzungen darauf. Darunter trug er ein schmuddeliges T-Shirt mit der Aufschrift: Gib mir eine Brechstange und einen Platz, auf dem ich stehen kann – und ich hau dir die Welt in die Unterwerfung. Der Seneschall saß steif in seinem Stuhl, den Rücken durchgedrückt und den Kopf aufrecht, groß und muskulös in seinem schwarzen Anzug und dem fleckenlosen, weißen T-Shirt, wie ein Türsteher, der den Nachtclub übernommen hat. Ein Schläger und Tyrann und stolz darauf, war der Seneschall ein sehr beschäftigter Mann, der aber immer noch die Zeit fand, enttäuscht von mir zu sein.
    William der Bibliothekar saß zusammengesunken in seinem Stuhl und trug einen verbeulten Morgenmantel, der irgendwann vor langer Zeit einmal ein Muster gehabt haben mochte, und ein Paar schmuddelige Hasenpantoffeln. Es war auf der Stelle klar, dass er nichts unter diesem Morgenmantel trug, und noch bevor ich den Tisch erreichte, hatte der Waffenmeister dem Bibliothekar einschärfen müssen, das verdammte Ding geschlossen zu halten. Irgendetwas war an den Hasenpantoffeln, das mich beunruhigte. Sie waren weiß, und die meisten Hasenpantoffeln sind pink. Eigentlich war ich sogar ziemlich sicher, dass sie das letzte Mal, als ich sie gesehen hatte, pink gewesen waren. Aber jetzt waren sie weiß. Irgendwie fühlte sich das an, als hätte das etwas bedeuten sollen – dass ich mich an etwas hätte erinnern sollen ... Aber die Erinnerung entschlüpfte mir, also vergaß ich es.
    Und schließlich war da noch mein Cousin Harry, der mehr denn je wie ein gekündigter Beamter aussah, mit seinem schicken, grauen Anzug und dem Brillengestell aus Draht. Der stille, schlaue und gefährliche Cousin Harry. Und sein Lebensgefährte Roger Morgenstern. Obwohl eine lange Tradition verbot, dass er auch mit am Tisch des Rates saß. Denn auch wenn er viel beizutragen hatte, war er doch nur zur Hälfte Drood. Und so konnte er, wie meine Molly, an den Ratssitzungen teilnehmen, aber nicht mit am Tisch Platz nehmen. Die beiden mussten auf Extra-Stühlen sitzen, die in angemessenem Abstand standen. Das ist ziemlich kleinlich, ich weiß, aber das ist die Tradition nun einmal. Wenn es eine Familie schon so lange gibt wie die Droods, dann liest man die Traditionen gewissermaßen am Wegesrand auf, wie Seepocken, die sich automatisch an einen alten Schiffsrumpf heften. Alte Traditionen wie diese sind es, die in mir immer wieder die Frage aufwerfen, ob wir ein wenig zu sehr der Inzucht verfallen sind.
    Molly geht damit auf ihre ganz eigene Weise um, indem sie immer eine riesengroße Tüte Popcorn zu jeder Ratssitzung mitbringt und das Zeug so laut wie möglich während der langweiligeren Gesprächsstellen vor sich hin knuspert. Roger saß lässig in seinem Stuhl, ruhig und vollkommen entspannt. Wir alle taten unser Bestes zu ignorieren, dass seine halb-dämonische Präsenz immer noch stark genug war, den Stuhl, auf dem er saß, anzukokeln. Kleine, graue Rauchfahnen wirbelten in die Luft, und ich hoffte, dass jemand Ethel daran erinnert hatte, die Sprinkleranlage abzustellen.
    Ethel, wie unsere hauseigene, andersdimensionale Freundin genannt werden will, manifestierte sich im Sanktum als ein angenehmes, rosenrotes Leuchten. In diesem rötlichen Glühen zu baden war genug, den Geist zu beruhigen und das Herz zu erleichtern. Was uns allerdings nicht vom Streiten abhielt.
    Ich setzte mich auf meinen vorgesehenen Platz am anderen Ende des Tisches und begann sofort zu erzählen, was im Lightbringer House passiert war. Nur, um vom Seneschall sogleich unterbrochen zu werden. In seiner Vorstellung müssen Besprechungen eine Tagesordnung haben, und das hieß, dass die Neuigkeiten von Zuspätgekommenen warten müssen, bis man mit den aktuellen Angelegenheiten fertig ist. Die anderen machten mit, weil der Seneschall durchaus in der Lage ist, sturer zu sein als wir alle, wenn es um Präzendenzfälle geht. Also sank ich in meinem Stuhl zurück und schmollte mit fest vor der Brust verschränkten Armen, während er sich durch das Tagesgeschäft arbeitete. Es war nicht einfach, in Ethels angenehmem, rotem Schimmer missmutig und ernsthaft schlecht gelaunt zu sein, aber andererseits hatte ich ja auch eine Menge Übung. Wenn es um Geduld geht, könnte meine Familie selbst Mutter Teresa dazu bringen, Wodka direkt aus der

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