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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Broughton.«
    »Worüber?«
    »Mr. Brogan. Es gibt Neuigkeiten.« »Ich bin noch nicht angezogen.«
    »Ich dachte, Sie hielten Besprechungen immer im Nachthemd ab.« »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich hätte schwören können, dass ich gerade Gordon Lovatts Porsche gesehen habe ...«
    Als das Schweigen sich in die Länge zog, suchte Fox Jamie Brecks Blick. Breck stieß einen nahezu geräuschlosen Pfiff aus.
    »Kann es wirklich nicht warten?« Joanna Broughtons Stimme knisterte aus dem metallenen Lautsprecher.
    »Nein, kann es nicht«, versicherte ihr Fox.
    Die Tür summte, als wäre sie verärgert. Fox lehnte sich dagegen und schob sie auf.
    Fox führte Breck durch das verlassene Foyer zu dem privaten Penthouseaufzug und betätigte den Rufknopf. Als der Aufzug da war, gingen sie hinein. Nachdem Fox den Knopf mit dem P gedrückt hatte, leuchtete der Buchstabe auf, und die Türen schlössen sich. Er erinnerte sich an die Begegnung mit Jack Broughton und Gordon Lovatt bei seinem vorherigen Besuch. Sie hatten Zugang zum Gelände erhalten, ohne dass jemand ihnen das Tor hätte öffnen müssen. Damals hatte Fox gedacht, Jack Broughton müsste eine der kleinen Fernbedienungen haben - ein Geschenk von Daddys kleinem Mädchen -, aber jetzt kamen ihm doch Zweifel.
    Als sie Joanna Broughtons Stockwerk erreichten, stand die Tür zu ihrem Apartment bereits offen. Joanna Broughton war vollständig bekleidet, Frisur und Make-up tadellos.
    »Erstaunlich«, bemerkte Fox.
    »Was haben Sie mir zu sagen?«, fragte sie und klang dabei, als hätte sie es eilig, worauf Fox jedoch nicht einging.
    »Sie kennen DS Breck?«, fragte er, während der noch die Tür hinter sich schloss. Breck winkte ihr zur Begrüßung zu, ohne sie jedoch anzuschauen. Er war zu sehr mit dem Ausblick beschäftigt.
    »Hübsch«, sagte er. »Sehr hübsch.«
    »Für drei Millionen gehört es Ihnen«, schnappte sie, verschränkte dann die Arme und stellte kampfbereit einen Fuß vor den anderen.
    »Ich nehme an, Mr. Brogan würde auch verkaufen«, sagte Fox und schob die Hände in die Taschen. »Aber der Markt ist gegen ihn, außerdem wäre es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.« Er hielt inne, schaute Broughton in die Augen. »Mit wie viel steht er bei Ihnen in der Kreide, Joanna?«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Bull Wauchope und sein Konsortium«, klärte Fox sie auf. »Wir haben versucht, es auszurechnen, DS Breck und ich. Könnte irgendwo zwischen zehn und hundert Millionen liegen. CBBJ besitzt wesentlich mehr Immobilien, als uns beiden klar war. Eine Journalistin hat ein bisschen recherchiert: Jagdhäuser in den Highlands, dazu riesige Grundstücke ... zwei Inseln ... Land in Dubai... ein paar Dutzend Wohnungen in Spekulationsobjekten in London, Bristol und Cardiff ... Gekauft auf dem Höhepunkt des Booms, einer Immobilienblase, von der niemand geglaubt hat, dass sie so bald platzen würde. Er war gerade dabei, eine Firma in Bermuda zu gründen, stimmt's? Auch das hat die Journalistin herausgefunden. Bald wäre alles im Ausland gewesen und damit um einiges unauffälliger. Aber dann wurden alle nervös und wollten ihr Geld zurück. Cash. Genau wie das, das sie ihm zur Geldwäsche überlassen hatten.«
    Während dieses Monologs hatte Joanna Broughtons Miene keinerlei Emotion gezeigt. Sie hatte nicht einmal geblinzelt. Doch als Fox innehielt, wandte sie sich ab und ging zu einem der cremefarbenen Ledersofas, ließ sich dort nieder und vergewisserte sich, dass ihr knielanger Rock nicht mehr von ihr preisgab, als ihr recht war.
    »Sie sagten, Sie hätten Neuigkeiten«, bemerkte sie kühl. »Ich höre keine einzige.«
    »Was hat Gordon Lovatt hier gemacht?«
    Sie funkelte ihn an. »Die Polizei leckt wie ein Sieb, und das meiste sickert zu der Journalistin durch, die Sie erwähnt haben. Gordon ist dabei, eine Erwiderung vorzubereiten.« Sie machte eine Pause. »Ich möchte behaupten, Sie haben auch mit ihr gesprochen, ihr Gift ins Ohr geträufelt ...«
    »Das ist aus Hamlet, stimmt's?«, sagte Breck, die Hände hinter dem Rücken, scheinbar immer noch ganz von dem Panorama eingenommen.
    »Als ich Sie neulich nach Hause brachte«, begann Fox und gewann damit ihre Aufmerksamkeit zurück, »und Vince Faulkners Namen erwähnte, schien er Ihnen nichts zu sagen.«
    »Hätte er das?«
    »Ihr Mann benutzte Faulkner gelegentlich, insbesondere wenn er fürchten musste, Prügel zu beziehen.« »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.« »Wie sieht's mit Terry

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