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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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die Luft aus seinen Wangen. »Manche Leute wollen's einfach nicht begreifen.«
    »Hat Ihr Kumpel Giles Ihnen meine Adresse gegeben? Vielleicht wollten Sie sich nur mal die blauen Flecke anschauen?«
    »Jetzt, wo Sie es sagen ...« Heaton neigte den Kopf. »Nicht dass Sie vorher besonders gut ausgesehen hätten. Trotzdem muss ich dem, der das gemacht hat, einen ausgeben.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie es nicht waren?«
    Heaton grinste. »Glauben Sie mir, ich würde nicht zögern, die Lorbeeren dafür zu ernten.«
    »Dann haben Sie also am Dienstagabend nicht die Sauna Ihrer Freundin besucht?« Fox' Stimmung hob sich, als er sah, welche Wirkung seine Worte hatten. »Sonya Michie, Heaton, wir wissen alles über sie, auch wenn Ihre Frau das nicht tut. Und dann ist da ja noch ihr Sohn ...«
    Die Fahrertür flog auf. Fox trat zurück, um etwas Distanz zwischen sich und Heaton zu bringen. Ihm fiel auf, dass sie beide gleich groß und vermutlich ungefähr gleich schwer waren. Heaton hatte mehr Muskeln - die Innere war ihm ein paar Mal zu seinem Fitness-Studio gefolgt - und höchstwahrscheinlich auch mehr Aggressionen. Aber so unterschiedlich waren sie gar nicht. Heaton schien sich eines Besseren besonnen zu haben: Statt auf Fox loszugehen, zündete er sich eine Zigarette an und schnippte das Streichholz so weg, dass es kurz vor Fox' Schuhen auf der Straße landete.
    »Was ist das für ein Polizist«, sagte er gedehnt, »der sich seine Kicks als Spanner holt? Mülltonnen durchwühlt, hinter dem Rücken der Leute rumschleicht.«
    Fox hatte den Impuls, die Arme zu verschränken, tat es aber nicht; er musste bereit sein für den Fall, dass Heaton irgendetwas probierte. »Wie kommt es«, fragte er zurück, »dass wir Sie nie mit Jack Broughton in Verbindung gebracht haben?«
    Heaton funkelte ihn an. »Vielleicht, weil es keine Verbindung gibt.«
    »Sonya Michie ist eine Verbindung.« Fox sah, wie Heatons Gesichtsmuskeln erstarrten.
    »Passen Sie auf, was Sie sagen«, warnte Heaton. »Im Übrigen ist das eine alte Geschichte.«
    »So alt nicht. Vor ein paar Monaten haben Sie sie noch getroffen. Sie haben vor der Sauna in der Cowgate angehalten, um mit ihr zu plaudern.«
    Heaton musste ein paar Sekunden überlegen. »Das hat Breck Ihnen erzählt«, sagte er dann grinsend.
    »Jack Broughton ist stiller Teilhaber in der Sauna«, fuhr Fox fort. »Das bringt noch etwas Substanz in Ihre Akte. Etwas, worüber man Sie im Prozess befragen könnte.«
    Langsam verschränkte Heaton die Arme, was bedeutete, dass er nicht vorhatte anzugreifen. Fox entspannte die Schultern ein wenig. »Ich habe es Ihnen schon gesagt: Dazu wird es nicht kommen.«
    »Waren Sie mal in dieser Sauna, Heaton? Haben Sie sie dort kennengelernt? Vielleicht sind Sie ja dabei Jack Broughton in die Arme gelaufen. Es könnte natürlich auch die Stripteasebar in der Lothian Road gewesen sein, die Bull Wauchope gehört...«
    »Bin nie in der Gegend gewesen.« Die Zigarette blieb, während Heaton sprach, in seinem Mundwinkel hängen.
    »Sie waren aber im Oliver?«
    »Das Casino?« Heaton kniff die Augen zusammen; es konnte am Rauch liegen, aber das glaubte Fox nicht. »Ja, da hab ich das ein oder andere Pfund verloren.«
    »Dann kennen Sie also Broughtons Tochter, sie führt den Laden.«
    »Sieht gut aus«, bestätigte Heaton mit einem Kopfnicken. »Hat sie Sie je mit ihrem Mann bekannt gemacht?« »Charlie Brogan? Das Vergnügen hatte ich nie.« »Und was ist mit Bull Wauchope?«
    Heaton schüttelte den Kopf. »Im Übrigen gehört die Firma, die die Sauna betreibt, eher Bulls Altem als ihm selbst.«
    »Bis auf Weiteres ist aber Bull der Chef«, widersprach Fox.
    »Könnte von kurzer Dauer sein. Wie ich gehört habe, gibt Bruce senior ein kleines Vermögen für Anwälte aus. Sie nehmen den alten Fall auseinander und suchen fieberhaft nach möglichen Verfahrensfehlern.«
    »Dann wird Bull also nicht viel Zeit haben, sich zu profilieren ...«Fox war nachdenklich.
    »Was hat das alles mit Ihnen zu tun, Fox?« »Das ist meine Sache.«
    »Vielleicht kann ich's ja erraten.« Heaton löste die Arme, nahm die Zigarette aus dem Mund und schnippte Asche auf den Boden. »Der Mann Ihrer Schwester wurde umgebracht. Er hatte auf einer Baustelle gearbeitet. Dieses Bauprojekt war kurz davor, Charlie Brogan in den Ruin zu treiben.« Heaton hielt inne. »Und Sie versuchen, eine Verbindung zwischen Brogan und Bull Wauchope herzustellen?«
    »Die gibt es bereits«, konstatierte Fox.
    »Bull

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