Ein reines Gewissen
Waffe, die man mieten kann, hab ich recht? Das heißt, Sie wissen eine Menge ... Ist das der Grund, warum Sie beschützt werden müssen?«
»Was meinen Sie damit?«
»Seit ich Ihren Fall der Staatsanwaltschaft übergeben habe, haben Leute mich verfolgt und versucht, mich in eine Falle zu locken und einzuschüchtern.«
»Davon weiß ich nichts.«
»Ihr guter Freund Billy Giles hat nicht zufällig mal eine Anspielung gemacht?«
»Für mich ist das Gespräch zu Ende, Fox. Denken Sie daran, was ich gesagt habe: Wie's aussieht, sind Sie vielleicht gar nicht da, um mich vor Gericht stehen zu sehen.«
»Was ja sowieso nicht passieren wird.«
»Genau.« Heaton zögerte. »Und jetzt steigen Sie aus meinem verdammten Auto aus.«
Fox rührte sich nicht. »Leute, die sich für Sie verwenden, sagen, Sie erzielen Ergebnisse. Sie tun einem Schurken einen Gefallen, und der zahlt seine Schuld mit pikanten Details über einen Rivalen zurück. Ist es das, was gerade passiert, Heaton? Hat Ihnen jemand gesagt, Sie sollten mir Wauchope liefern?«
Heaton starrte ihn an. »Raus hier«, wiederholte er.
Fox stieg aus. Die Musik brandete wieder auf, als Heaton den Motor aufheulen ließ, bevor er losfuhr. Eine Nachbarin spähte hinter dem Vorhang ihres Wohnzimmerfensters hervor. Fox versuchte erst gar nicht, sich zu entschuldigen. Wozu? Er steckte die Hände in die Taschen und ging zurück ins Haus.
Samstag, 21. Februar 2009
27
»Wieso glaubst du, dass du ihm trauen kannst?«, fragte Jamie Breck.
»Meinst du, er hat gelogen?«
Fox und Breck saßen in Fox' Volvo und diskutierten über Glen Heaton. Es war acht Uhr morgens; seit der Frühling sich nicht mehr versteckte, wurde es deutlich früher hell. Breck reagierte nicht auf Fox' Frage, vermutlich, weil er die Antwort nicht wusste. Mit beiden Händen umschloss er einen Pappbecher, dessen Inhalt, ein inzwischen nur noch lauwarmer, dünner Kaffee, aus einer Bäckerei stammte. Fox hatte seine Plörre bereits zum Fenster auf der Fahrerseite hinausgekippt. Sie hatten vor dem schmiedeeisernen Tor geparkt und warteten darauf, dass dieses sich öffnete.
»Zwanzig Minuten«, murmelte Breck nach einem Blick auf seine Armbanduhr.
»Kinder tragen keine Armbanduhren mehr, ist dir das auch schon aufgefallen?«
»Was?« Breck drehte den Kopf zu ihm um.
»Sie benutzen stattdessen ihre Handys.«
»Wovon sprichst du überhaupt?«
»Das fiel mir nur grad so ein. Wie war das Carpaccio gestern Abend?«
»Lecker;Tom ist ein prima Koch.« »Hast du Annabel meine Entschuldigung ausgerichtet?« »Sie verzeiht dir die Störung, und ich glaube immer noch nicht, dass du Glen Heaton vertrauen kannst.« »Wer sagt denn, dass ich das vorhabe? Jemand benutzt ihn, um uns eine Botschaft zu schicken. Was wir damit machen, ist unsere Sache.«
»Hast du das auch zu Ende gedacht?« Breck starrte Fox an, doch dann erregte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. »Warte mal ... Was ist das für ein Geräusch?«
Es war das leise Summen eines Motors, begleitet vom Rattern eines Metallgitters, das sich langsam öffnete. Fox drehte den Schlüssel in der Zündung und wartete. Das CB-Haus verfügte über eine Tiefgarage, aus der einer der Bewohner gerade hinausfahren wollte. Von seiner Warte aus konnte Fox nur die oberen paar Zentimeter des Gitters sehen, das normalerweise die Garagenzufahrt versperrte, sich jetzt aber allmählich hob. Und dann konnte er das Auto hören.
»Porsche«, sagte Breck gedehnt. »Jede Wette.«
Ja, ein silbergrauer Porsche, und hinterm Steuer ein Mann mit einer Sonnenbrille, die er eigentlich nicht brauchte. Es war hell draußen, aber noch nicht sonnig. Die Torflügel schienen zu zittern, bevor sie sich langsam nach innen öffneten. Der Porsche musste warten, obwohl er ungeduldig klang. Sobald die Öffnung groß genug war, raste er vom Grundstück herunter und an Fox' Auto vorbei. Fox fuhr hinein und parkte am Haupteingang, genau wie bei seinem ersten Besuch. Er war ausgestiegen, bevor das Tor angefangen hatte, sich wieder zu schließen.
»Hast du ihn erkannt?«, fragte Breck.
»Du meinst den Fahrer?« Fox nickte. »Gordon Lovatt.«
»Bisschen früh für eine PR-Sitzung, oder?«
Dem stimmte Fox zu. Er stand an der Türsprechanlage, einen Finger auf den Klingelknopf des Penthouses gepresst, und starrte in die Linse einer kleinen Kamera, die ihn beobachtete.
»Was wollen Sie?«, fragte eine Stimme aus dem Lautsprecher.
»Kurz mit Ihnen sprechen, Ms.
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