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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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ohne jemandem zu begegnen. Draußen stand ein verschlossener Streifenwagen. Fox schaute nach links und nach rechts und musste an den Tag denken, als er diesen Weg das erste Mal mit Jamie Breck gegangen war.
    »Was jetzt?«, fragte Brogan, während er seine Mütze aufsetzte.
    »Ist Ihr derzeitiger Aufenthaltsort sicher?«, fragte Fox zurück.
    »Ja.«
    »Kennt Joanna ihn?«
    Brogan warf ihm einen Blick zu, und Fox verdrehte die Augen. »Wenn sie ihn kennt, ist er nicht mehr sicher.« »Sie würde ihn nie verraten.«
    »Vielleicht ...« Den Rest des Satzes schenkte Fox sich. »Wir bleiben über Handy in Kontakt, ja?« Er wartete, bis Brogan genickt hatte. »Also gut. Tauchen Sie noch einmal für ein oder zwei Tage unter, solange ich mit DS Breck unsere Möglichkeiten prüfe.«
    Wieder nickte Brogan. Gerade bog ein Taxi, dessen Schild »For Hire« erleuchtet war, um die Ecke. Brogan streckte eine Hand aus, worauf der Fahrer blinkte und anhielt. Brogan stieg ein und zog die Tür hinter sich zu. Weder Fox noch Breck hörten, welches Ziel er dem Fahrer nannte. Sie sahen dem Taxi nach, als es auf die Kreuzung Morrison Street zufuhr.
    »Und jetzt?«, fragte Breck.
    »Ich dachte, du wärst der mit den Ideen.«
    »Könnte sein, dass sie dir nicht gefallen.«
    »Wenn sie besser sind als nichts, lass hören.« Sie steuerten hügelaufwärts auf die Ampel zu. Gleich gegenüber war ein Pub.
    »Was hältst du von Brogan?«, fragte Breck.
    »Ich hätte ihm am liebsten eine verpasst.«
    »Das hätte sich auf dem Video gut gemacht«, bemerkte Breck mit dem Anflug eines Lächelns.
    »Allerdings«, stimmte Fox zu. »Ich hätte es tun sollen, als wir noch in der Kapelle waren.«
    »Im Angesicht Gottes?« Brecks Stimme heuchelte Empörung ob dieser Vorstellung. Fox berührte ihn leicht an der Schulter.
    »Deine Ideen,Jamie ...«
    »Um ehrlich zu sein, ich habe nur eine.« Breck zögerte. »Und sie wird dir wirklich nicht gefallen.« »Weil sie riskant ist?«, mutmaßte Fox. »Weil sie idiotisch ist«, berichtigte ihn Breck.
     
     
    Sonntag, 22. Februar 2009
     
    28
     
    Dundee am darauffolgenden Abend; die Leute gingen aus, um noch einmal ein paar schöne Stunden zu haben, ehe die Arbeitswoche wieder losging.
    Fox und Breck saßen in Fox' Auto. Zu Hause in Edinburgh hatte Breck vorgeschlagen, »zur Abwechslung« den Mazda zu nehmen, aber Fox hatte mit der Erklärung abgelehnt, er fühle sich einfach unwohl darin.
    »Ich bin nicht für einen Sportwagen gebaut, Jamie.«
    Also waren sie im Volvo nach Dundee gefahren und parkten jetzt an der Straße vor dem Lowther's. Breck hatte nachmittags Mark Kellys Wochenende unterbrochen und ihn um aktuelle Fotos von Bull Wauchope und Terry Vass gebeten. Die Ausdrucke, die er daraufhin vom CID Dundee bekommen hatte, lagen im Handschuhfach, nachdem beide Männer sie sich eingeprägt hatten. Bis jetzt hatte noch keiner, der das Lowther's betreten oder verlassen hatte, ihnen genau entsprochen - wenngleich einige durchaus Ähnlichkeit mit ihnen hatten.
    »Wie Gäste einer Cocktailbar sehen die nicht gerade aus, was?«, bemerkte Breck und meinte damit drei Männer, die vor die Tür gekommen waren, um zu rauchen, nach SMS zu schauen und Schleimbrocken aufs Pflaster zu rotzen. Einer von ihnen griff sich ständig mit der Hand in den Schritt, um seine Genitalien zurechtzuschieben, ein anderer quatschte mit heiserer Stimme jede junge Frau an, die es wagte, in seiner Nähe vorbeizugehen. Alle drei hatten Bierbäuche, über denen die T-Shirts spannten, alle drei protzten mit tätowierten Unterarmen und Goldkettchen an Hals und Handgelenken. Was sie an Haaren noch besaßen, war gegelt und stand stachelartig ab, ihre glänzenden Gesichter waren teigig und pockennarbig. Einem der Männer fehlten fast alle Vorderzähne.
    »Marschieren wir da jetzt einfach rein, oder was?«, fragte Breck.
    »Es ist dein Plan, Jamie - du bestimmst.«
    »Wir könnten auch die ganze Nacht hier rumsitzen.«
    Sie waren bereits zu der Adresse gefahren, die sie für Wauchope Leisure Holdings hatten. Es war einer in einer ganzen Reihe von Läden gewesen, die sich in einer Siedlung nördlich des Stadtzentrums befanden. Die Tür hatte massiv ausgesehen, und die Jalousien hinter dem schmutzigen Fenster waren dicht geschlossen gewesen. Auf ihr Klopfen keine Reaktion. Das Lowther's war alles, was ihnen jetzt noch blieb. Es war der Pub, der Wauchope gehörte, der mit dem öffentlichen Telefon. Von dort aus hatte jemand einen Bauunternehmer in den Tod

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