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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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gelockt und einen anderen dazu getrieben, seinen eigenen Selbstmord vorzutäuschen.
    Das Lowther's war alles, was sie hatten ...
    Das schien auch Breck gerade klar zu werden, und er öffnete die Beifahrertür. Fox zog den Schlüssel aus der Zündung und tat es ihm gleich. Die drei Männer hatten sie immer noch nicht bemerkt. Sie lachten über irgendetwas, eine Nachricht oder ein Foto auf einem ihrer Handys. Dann stand Breck unmittelbar hinter ihnen.
    »Darf man mitlachen?«, fragte er.
    Geschlossen drehten die Männer sich um. Fox hatte seinen Partner inzwischen eingeholt, fand ihre Aussichten jedoch nicht besonders rosig. Aus den Gesichtern der drei Männer war die gute Laune schlagartig verschwunden.
    »Hier stinkt's auf einmal penetrant nach Greifer«, erklärte einer der Männer, während ein anderer auf den Boden spuckte und Brecks Schuh nur um Haaresbreite verfehlte.
    »Hätten da ein Wörtchen mit Bull zu reden«, fuhr Breck fort und verschränkte die Arme. »Er ist doch da drin, oder?«
    »Warum sollte er seine Atemluft auf einen Saftarsch wie dich verschwenden?«, entgegnete der Erste. »Hau ab und nimm deinen verdammten Watson gleich mit.« Begleitet vom Grinsen seiner beiden Freunde deutete er mit dem Kopf auf Fox.
    »Wir sind nicht auf Ärger aus«, sagte Breck. »Falls nötig, können wir aber gerne für welchen sorgen. Drei von eurer Sorte in derselben Arrestzelle - da wird's dieses Wochenende ganz schön voll.«
    »Mir schlottern schon die Knie!«
    »Ist er drin oder nicht? Mehr wollen wir gar nicht wissen.«
    Fox hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt, um durch das Pubfenster zu spähen, dessen untere Hälfte aus Milchglas bestand. Zwei Gäste starrten zurück, aber er hatte bereits genug gesehen.
    »Er ist drin«, konstatierte Fox und beantwortete damit Brecks Frage. Als er Anstalten machte, an den Männern vorbeizugehen, blieben sie Schulter an Schulter vor der Tür stehen. »Bull wird das gar nicht schätzen«, erklärte Fox dem Anführer. »Denkt doch mal kurz nach: Bis jetzt hat er nur mit uns beiden zu tun. Wenn wir aber Verstärkung rufen müssen, holen wir ihn garantiert in Handschellen da raus. Dann ab in den Mannschaftswagen und für die Nacht runter ins Polizeipräsidium. Wenn ihr meint, dass er das will, dann nur weiter so. Ich glaube allerdings, dass ihr euch täuscht, und er wird wissen, wem er es zu verdanken hat, wenn die Einsatzwagen mit quietschenden Bremsen vorfahren ...« Fox trat einen Schritt zurück und hob scheinbar kapitulierend die Hände. »Denkt mal drüber nach, mehr sag ich gar nicht. Könnt ja auch zu ihm gehen und hören, was er sagt.« Er zeigte über die Straße. »Wir warten am Auto.« Dann ging er los, Breck im Gefolge.
    »Guter Auftritt«, kommentierte Breck flüsternd.
    »Das bleibt abzuwarten.« Doch als sie bei dem Volvo ankamen, war der Anführer nach drinnen verschwunden und die Tür fiel gerade hinter ihm zu. Fox und Breck warteten den rechten Augenblick ab. Ein ihnen beiden unbekanntes Gesicht erschien am Fenster des Pubs. »Hast du ihn gesehen?«, fragte Breck.
    »Wie er am Tresen Hof hielt«, bestätigte Fox. »Bei der Menge an Schmuck, die er trägt, wundert es mich, dass er überhaupt ein Glas heben kann.«
    Es dauerte weitere zwei Minuten, bis die Tür wieder aufging. Niemand kam heraus, aber es wurde etwas gesagt oder ein Zeichen gegeben. Die beiden Raucher schnippten ihre Zigaretten weg und gingen hinein.
    »Was jetzt?«, fragte Breck. Die Frage war angemessen. »Bleiben wir einfach hier stehen, während sie sich über uns amüsieren?« Am Fenster erschienen noch weitere Gesichter. Ein Mann machte kurz das Victory-Zeichen. »Das mit der Verstärkung ist vielleicht gar keine so schlechte Idee.«
    »Es ist eine hundsmiserable Idee«, widersprach ihm Fox.
    »Du willst mir aber doch nicht weismachen, dass du findest, wir sollten da ohne Rückendeckung reinspazieren?«
    »Ist es das, was du jetzt bei Quidnunc machen würdest, Jamie: auf Verstärkung warten, ehe du den nächsten Schritt tust?«
    »In diesem Stadium des Spiels hätte ich längst eine Horde von Kriegern um mich, genau wie mein Gegner auch.«
    »Dann müssen wir eben eine Horde von zwei Kriegern sein.« Fox zögerte. »Aber einstweilen haben wir es im Auto wärmer.«
    »Wir machen einen stärkeren Eindruck, wenn wir nicht von der Stelle weichen.«
    »Stammt das auch aus Quidnunc? Das Lokal schließt bestimmt erst in drei oder vier Stunden.«
    »So lange wird es nicht dauern.«
    Und

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