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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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genau dasselbe, was er an ihrer Stelle gesagt hätte - und sie enttäuschte ihn nicht.
    »Das entscheide ganz allein ich, Inspector.« Dann: »Sie sagen, Sie fuhren zufällig an der Polizeiwache in Leith vorbei? Ist die nicht ziemlich abgelegen?«
    »Nicht übermäßig.«
    »Auf die entsprechende Frage hin würde mir also keiner der Beamten dort sagen, er habe heute Morgen mit Ihnen gesprochen?«
    Nachdem sie Fox' Kopfschütteln wahrgenommen hatte, wandte sie sich wieder ihrem Bildschirm zu.
    Es dauerte noch eine geschlagene Dreiviertelstunde, bis sie beschloss, das Verhör für diesen Tag zu beenden.
    »Sie haben nicht vor wegzufahren?«, fragte sie, als sie ihren Laptop zuklappte. »In den Urlaub oder so?«
    »Ich werde das Land nicht verlassen«, versicherte er ihr, während Mason das Mikrofon entfernte. »Morgen, selbe Zeit?«
    »Wir lassen es Sie wissen.«
    Fox nickte, dankte ihnen und steuerte auf die Tür zu. Die Hand bereits auf dem Türgriff, blieb er noch einmal stehen. »Noch eins«, sagte er. »DS Breck hat keine Ahnung, dass gegen ihn ermittelt wird. Falls das zu ihm durchsickert, sind Sie alle drei Verdächtige ...« Er öffnete die Tür und zog sie hinter sich wieder zu. Wo er sich schon mal im Gebäude befand, stieg er in den nächsten Stock hinauf; unterwegs nahm er seinen Besucherausweis ab und steckte ihn in die Tasche. Am Büro der Inneren vorbei ging er zu Raum 2.24. Da dort jedoch wieder niemand war, kehrte er an seine alte Wirkungsstätte zurück und vergewisserte sich mit einem verstohlenen Blick um die Ecke, dass Bob McEwan nicht da war. Dann klopfte er mit den Fingerknöcheln an den Türrahmen, um sich anzukündigen. Gilchrist ließ sich von Naysmith an dessen Computer etwas zeigen. Kaye saß, die Hände hinter dem Kopf gefaltet, auf seinem leicht nach hinten gekippten Stuhl. Obwohl Fox es sich verkniff, seinen Schreibtisch näher unter die Lupe zu nehmen, erhaschte er einen flüchtigen Blick auf Gilchrists darauf ausgebreitete Sachen.
    Kaye sprang auf. »Warst du beim Direx?«, fragte er.
    »Mhm.«
    »Und, haben sie dir den Hintern versohlt?« »Nö.«
    Mit einem Lächeln streifte Kaye sein Jackett über. »Lass uns in die Kantine gehen«, sagte er.
    Draußen auf dem Gang packte er Fox am Ärmel. »Dieser Gilchrist ist ein entsetzlicher Langweiler.« Er verdrehte die Augen und schüttelte verzweifelt den Kopf, bevor er Fox fragte: »Wie ist es denn nun wirklich gelaufen?«
    »Sie haben kaum etwas gebracht, was ich nicht erwartet hätte. Schienen über meine Beziehung zu König Alkohol Bescheid zu wissen.«
    »Steht wohl irgendwo in deiner Akte.«
    »Was bedeutet, dass einer meiner früheren Chefs es gemerkt haben muss ...«
    »Ohne je etwas zu sagen?« Kaye schnalzte mit der Zunge. »In der Hoffnung, dass das Problem von selbst verschwinden würde.«
    »So war es ja auch.«
    »Versuchen sie dich zum Alki abzustempeln?«
    »Ich weiß es nicht genau. Vielleicht mussten sie das fragen.«
    »Was hältst du von Stoddart?«
    »Die reinste Eiskönigin.«
    »Ich würde glatt versuchen, sie etwas aufzutauen.«
    Inzwischen waren sie in der Kantine angekommen. Ein halbes Dutzend Leute hatten sich auf die Tische verteilt, die meisten von ihnen starrten vor sich hin, während sie ihre Snacks kauten. »Bist du sicher, dass es dir nichts ausmacht, mit mir gesehen zu werden?«, fragte Fox.
    »Vielleicht färbt ja ein bisschen von dem Glanz des Rebellen auf mich ab.« Kaye stellte zwei Becher auf ein Tablett. »Hab immer noch nichts von DS Inglis gesehen«, bemerkte er. »Was hast du mit ihr gemacht?«
    Das ignorierte Fox. Sein altes Handy summte, und er gab Kaye mit erhobenem Finger zu verstehen, dass er drangehen wollte. Auf dem Weg zum Fenster drückte er die Empfangstaste.
    »Malcolm Fox«, meldete er sich.
    »Hier ist Dearborn.«
    »Max - kann ich davon ausgehen, dass Sie etwas für mich haben?«
    »Mein Chef tobt. Er bekommt einen Anruf von Gordon Lovatt, der sich über einen Polizisten von der D Division namens Fox beschwert. Der einzige Fox, von dem man hier weiß, sind Sie, und als Lovatt die Beschreibung hört, sagt er: Bingo.«
    »Im Anschluss an unseren kleinen Plausch«, erklärte Fox, »habe ich Joanna Broughton nach einem Taxi Ausschau halten sehen. Sie wirkte etwas verstört, sodass ich ihr angeboten habe, sie mitzunehmen. Sie muss gedacht haben, ich sei in Leith stationiert.«
    »Also hat sie Ihnen den Kalender ihres Mannes mitgegeben?« »Ich helfe immer gerne, Max.«
    Fox lauschte,

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