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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Aktendeckel und schlug ihn auf. Darin lagen Überwachungsfotos, dieselben, die Giles am Torphichen Place zur Hand gehabt hatte.
    »Kleiner Interessenkonflikt«, sinnierte Stoddart. »Sie überprüfen Breck, während er den Mord am Partner Ihrer Schwester untersucht ...«
    »Dessen war ich mir bewusst.«
    »Sie haben nicht versucht, Abstand von dem Fall zu nehmen?« »Von welchem Fall?« »Von beiden, würde ich sagen.«
    Fox zuckte die Achseln. »Wie läuft's in Aberdeen?«, fragte er. Der Themenwechsel schien Stoddart überhaupt nicht zu beeinflussen.
    »Wir sind nicht hier, um über mich zu sprechen«, erwiderte sie spitz, während sie sich die Haare wieder hinter die Ohren strich. »Sie scheinen sich innerhalb sehr kurzer Zeit mit DS Breck angefreundet zu haben.«
    »Die Beziehung war immer rein beruflich.«
    »Deshalb kam er auch am Mittwochabend zu Ihnen nach Hause? Von dort aus sind Sie zusammen ins Casino gegangen.«
    »Das hatte einen dienstlichen Hintergrund. Im Übrigen hatte die CEOP mich um meine Einschätzung von DS Breck gebeten.«
    »Ja, vor seinem Haus stand ein Abhörwagen der Inneren. Haben Sie ihnen mitgeteilt, dass sie ihre Zeit verschwendeten?« »Er kam ja dann wieder nach Hause.«
    »Sie haben ihnen aber von dem Ausflug ins Casino erzählt?« »Nein«, gab Fox zu.
    »Zwei Ihrer Kollegen sitzen also in einer kalten Februarnacht in einem Überwachungswagen ...« »Das ist unser Job.«
    Sie betrachtete erst ihn, dann wieder ihren Bildschirm. Für einen Moment weidete Fox sich an der Vorstellung, er stieße mit seiner Faust hindurch. Mit einem Blick über die Schulter sah er, dass Wilson wie gebannt auf den Bildschirm seines eigenen Laptops schaute.
    »Ist es Patience, was Sie da spielen, oder Minesweeper?«, fragte Fox ihn. Wilson gab keine Antwort.
    »War DS Breck in dem Casino«, fuhr Stoddart fort, »weil Vincent Faulkner es möglicherweise in der Nacht seines Todes besucht hat?«
    »Er hat es in der Tat besucht«, berichtigte Fox sie.
    »Und dieser Besuch war an dem Samstag, nachdem er Ihrer Schwester den Arm gebrochen hatte?«
    Fox nickte. »Und ich habe erst am Montag von dem Armbruch erfahren.«
    »Mr. Faulkners Leiche wurde am Dienstagmorgen gefunden?«
    »Richtig.«
    »Ihre Schwester wurde am Montagabend von einem Ihrer Mitarbeiter aufgesucht?« »Sergeant Kaye.« »Haben Sie davon gewusst?« »Nein.«
    »Sie hatten ihm von dem gebrochenen Arm erzählt?« »Ja.«
    Ein Telefon klingelte. Stoddart merkte, dass es ihres war. Bevor sie in ihre Jackentasche griff, gab sie Mason ein Zeichen, die Aufnahme anzuhalten.
    »Bin gleich wieder da«, sagte sie in den Raum hinein, während sie aufstand und zur Tür ging. Als sie draußen war, dehnte Fox seinen Rücken und spürte, wie einzelne Wirbel knackten.
    »Wirklich interessant«, stellte er fest. »Mal selbst die Zielscheibe zu sein. Aber wie sieht's denn nun in Aberdeen aus? Habt ihr da was laufen?«
    Die beiden Beamten wechselten einen Blick. »Grampian ist zurzeit ziemlich sauber«, äußerte sich schließlich Wilson.
    »Dann muss ein Besuch in Gomorrha ja eine nette Abwechslung sein. Spendieren sie euch denn ein anständiges Hotel?«
    »Nicht übel.«
    »Na, dann werdet ihr das hier ja so lang wie möglich ausdehnen wollen.«
    Mason gestattete sich ein Lächeln, aber nur für eine Sekunde:
    Gerade kam Stoddart in den Raum zurück. Sie steckte ihr Handy in die Tasche und setzte sich wieder hinter den Schreibtisch.
    »Läuft«, verkündete Mason. Stoddart starrte Fox an, während sie ihre nächste Frage formulierte.
    »Was haben Sie soeben im Haus einer Frau namens Joanna Broughton gemacht?«
    Fox brauchte einen Moment, um sich zu fassen. »Ich habe sie nach Hause gefahren. Sie stand vor der Polizeiwache in Leith, als ich zufällig vorbeikam und sie erkannte. Sie hat gerade ihren Mann verloren und schien mir etwas durcheinander, deshalb habe ich ihr angeboten, sie mitzunehmen.«
    In dem Raum herrschte Stille, bis Stoddart fragte: »Sie erwarten doch nicht, dass ich das glaube?«
    Fox zuckte nur die Achseln, während er innerlich heftig fluchte.
    »Sie beschäftigt eine PR-Agentur«, fuhr Stoddart fort, »und deren Chef ist sofort zum Telefon gerannt und hat sich lauthals wegen Belästigung beschwert.«
    »Ich kann Ihnen versichern, dass ich sie nicht im Geringsten belästigt habe - Sie können sie ja selbst fragen, wenn Sie wollen. Im Übrigen hat das nichts mit dieser Angelegenheit hier zu tun.«
    Er wusste, was Stoddart dazu sagen würde -

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