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Ein reizvolles Angebot

Ein reizvolles Angebot

Titel: Ein reizvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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bist.“
    „Ich brauchte mal ein Workout.“
    Tara konnte sich an dem athletischen Körper in der engen Badehose nicht sattsehen und musste sich dazu zwingen, Rand in die Augen statt anderswohin zu schauen. Letzte Nacht hatte sie sich schlaflos in ihrem Bett herumgewälzt, weil sie ihn vermisste. Nach den Nächten auf dem Schiff hatte sie sich daran gewöhnt, ihn neben sich zu haben, auch wenn ihr Bedarf an Zärtlichkeit dabei nicht befriedigt worden war.
    „Stimmt das, was Mitch gesagt hat: Du hasst Kreuzfahrten? Warum?“
    Rand griff nach seinem Handtuch und begann, sich abzutrocknen. „Warum willst du das wissen?“
    „Es interessiert mich eben.“
    Er zögerte, bevor er antwortete. Dann sagte er: „Als ich früher auf den KCL-Schiffen gearbeitet habe, bekam ich immer die schäbigsten Unterkünfte. Meist fensterlose Kabinen unmittelbar über dem Maschinenraum, die kaum größer waren als die Koje. Manchmal habe ich tagelang kein Tageslicht gesehen.“
    Tara dachte an die Zweifel, die ihr an Everett Kincaid gekommen waren. Was Rand ihr erzählte, schien diese zu bestätigen. War ihr Bild von dem gütigen, menschlichen Senior so falsch gewesen? Aber vor allem was Rand anging, begann sie etwas zu ahnen. „Ist das der Grund dafür, dass du auf dem Schiff immer schon in aller Frühe aufgestanden und aus der Kabine verschwunden bist? Im Büro hast du deinen Schreibtisch zum Fenster gedreht, und ich durfte die Vorhänge nicht zuziehen, obwohl dir die Sonne ins Gesicht schien. In der Kabine mussten die Vorhänge auch immer offen bleiben. Kann es sein, dass du nach dem, was dein Vater dir angetan hat, Angst hast, eingesperrt zu sein? Leidest du an Klaustrophobie?“
    „Ach, Unsinn. Ich fahre ja auch jeden Tag Fahrstuhl, ohne dass es mir etwas ausmacht.“
    Die Antwort kam einem Eingeständnis ziemlich nahe, wenn man bedachte, dass Rand zu den Männern gehörte, die eine Schwäche nie offen eingestehen würden – nicht einmal sich selbst gegenüber.
    Tara hatte das Bedürfnis, ihn in die Arme zu nehmen, und ließ sich dieses Mal auch nicht davon abbringen. Dass er noch nicht ganz trocken war, störte sie nicht. Sie sah ihm direkt ins Gesicht und wollte ihm zeigen, dass sie für ihn da war.
    Rand warf das Handtuch auf den Stuhl und fasste Tara bei den Schultern. Aber anstatt sie wegzustoßen, womit sie zunächst gerechnet hatte, sah er ihr nur schweigend in die Augen. Dann beugte er sich zu ihr und küsste sie. Nicht hart und verlangend wie sonst, sondern gefühlvoll und zärtlich. Tara war so überrascht und bewegt, dass sie gegen die Tränen ankämpfen musste. Ganz langsam löste er die Lippen von ihrem Mund.
    Plötzlich hörten sie ein Geräusch und fuhren auseinander. Im nächsten Moment ging am anderen Ende des Schwimmbads die Tür auf, und die ersten Angestellten kamen herein.
    „Ich bin in zehn Minuten oben im Büro“, sagte Rand. „Besorg uns etwas zu essen, damit wir zusammen frühstücken können.“
    Tara fühlte sich aus irgendeinem Grund erleichtert, als sie sich auf den Weg zum Fahrstuhl machte und nach oben fuhr. Ihr waren ein Stück weit die Augen geöffnet worden.
    Am späten Nachmittag hatte Rand Nadia endlich per Telefon erreicht. Seine Schwester und er lagen sechs Jahre auseinander, aber sie hatten immer ein besonderes Verhältnis zueinander gehabt. Wenn Nadia früher etwas bedrückt hatte, war sie nicht zu ihrem Vater, sondern zu ihrem großen Bruder gegangen. Nadia hatte sehr darunter gelitten, als Rand Miami und der Reederei Knall auf Fall den Rücken gekehrt hatte und an die Westküste gegangen war.
    Rand lehnte sich bequem in seinem Schreibtischsessel zurück. „Na, wie geht es meiner kleinen Schwester? Was machst du so den ganzen Tag allein in Dallas?“
    „Nichts, das ist ja das Schlimme. Wenn mich mein Seelenklempner nicht ab und zu mal anrufen würde, würde ich mich umbringen vor Langeweile.“
    Abrupt richtete Rand sich auf. Beunruhigt fragte er: „Nadia, sag bitte so was nicht! Soll ich zu dir kommen?“
    „Nun reg dich nicht gleich auf. Ich bring mich schon nicht um. Ich bin nicht Mom.“
    Ein eiskalter Schauer lief Rand über den Rücken. Er blickte auf die offen stehende Tür zwischen seinem und Taras Büro. Dann stand er auf und machte die Tür zu. Währenddessen sagte er zu Nadia: „Was hast du da eben gesagt?“
    „Entschuldige, das war vielleicht nicht ganz passend. Aber … du weißt es doch auch, oder?“
    „Ich weiß … was?“
    „Dass Moms Unfall kein wirklicher

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