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Ein reizvolles Angebot

Ein reizvolles Angebot

Titel: Ein reizvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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der Hochzeit verloren. Hast du übrigens mit ihr gesprochen?“
    „Nein, aber ich rufe sie demnächst an.“
    „Ich werde sie anrufen, heute Abend noch. Ich will ihr erzählen, was hier läuft, und sie fragen, ob sie eine Idee hat.“
    „Im Testament steht, sie soll sich ein Jahr von den Geschäften fernhalten.“
    „Was ist das für ein Schwachsinn mit diesem Testament! Wer hat etwas davon, dass Nadia ein Jahr lang zu Hause sitzen und Däumchen drehen muss?“
    „Dad war nicht schwachsinnig, wenn du das meinst, Rand. Auch nach seinem ersten Schlaganfall …“
    „Schlaganfall? Was denn für ein Schlaganfall?“, unterbrach Rand Mitch entsetzt.
    „Der, den Dad vor elf Monaten hatte. Glücklicherweise war es nur ein leichter. Die Ärzte haben das wieder in den Griff bekommen, und Dad hatte danach auch keine Ausfallerscheinungen. Und glaub nicht, dass er deswegen nur einen einzigen Tag im Büro gefehlt hat.“
    „Warum hast du mich nicht angerufen?“
    „Dad hat es uns ausdrücklich untersagt. Wenn du heimkommst, meinte er, solltest du aus freien Stücken kommen.“
    „Angekrochen auf allen vieren wahrscheinlich.“ Rand war verbittert, dass sein Vater nicht einmal im Angesicht des Todes den Wunsch hatte, ihn, seinen ältesten Sohn, zu sehen.
    Mitch schüttelte den Kopf. „Ob du es glaubst oder nicht, dein Weggang hat ihm imponiert. Es hat ihn gefreut, dass du Charakter gezeigt hast. Er hat deinen Werdegang bei Wayfarer immer im Auge behalten.“
    „Er hätte besser den Gang der Dinge bei Rendezvous im Auge behalten sollen.“
    „Als Finanzdirektor war ich dafür zuständig.“
    „Ach was. Als Finanzdirektor verfügst du gar nicht über die nötigen Informationsquellen, die du in solch einem Fall bräuchtest. Wir wissen doch beide, dass Dad nie der Manager war, der sich um die praktischen Details kümmerte. Aber wir werden der Sache, die da läuft, auf den Grund gehen, Mitch, und wenn es das Einzige ist, was ich in diesem Jahr zustande bringe. Ich werde dieses Chaos aufräumen, das Dad hinterlassen hat.“
    „Pass auf, dass du dabei nicht selbst ins Chaos stürzt – Stichwort: Tara. Pass vor allem auf, dass sie kein Kind von dir bekommt, wie das Dad passiert ist.“
    „Das wird mir nicht passieren, verlass dich drauf. In fünfzig Wochen ist dieses ominöse Jahr vorbei, und dann hat die Sache mit Tara auch ein Ende.“
    Dieser Entschluss stand für Rand fest. Er musste sich das nur oft genug selbst sagen, damit er daran glaubte.
    „Tara, hör auf. Das hat keinen Zweck mehr. Dir fallen doch schon die Augen zu.“
    Tara schreckte hoch, als Rand sie ansprach. Sie rieb sich die Augen. Seit Stunden saß sie an ihrem Küchentisch und ging die verschiedenen Konten und Kostenstellen der Rendezvous Line durch. Sie merkte, wie ihre Konzentration allmählich nachließ.
    Rand stand auf und reckte sich. Der Anblick seiner stattlichen Gestalt hauchte Tara wieder etwas Leben ein. „Ich mache uns einen Kaffee“, schlug sie vor.
    „Nein, es ist zu spät dafür. Lass uns ins Bett gehen. Diese Arbeit hier läuft uns nicht weg.“
    Lass uns ins Bett gehen ? Tara überlegte, ob das als Aufforderung gemeint war. Sollte sie ihn fragen? Oder sollte sie besser abwarten, was passierte?
    „Ist das deine Mutter?“, fragte Rand von nebenan aus dem Wohnzimmer.
    Tara stand auf und ging zu ihm hinüber. Er hatte eine gerahmte Fotografie vom Kaminsims genommen. Sie blickte ihm über die Schulter. „Ja, das ist sie.“
    „Du hast das Haar von ihr“, bemerkte er.
    „Nein, es ist genau umgekehrt. Sie hat das Haar von mir.“
    Rand sah sie verständnislos an.
    „Ich habe mir das lange Haar abschneiden lassen, damit meine Mutter sich daraus eine Perücke machen lassen konnte“, erklärte Tara.
    Erstaunt sah Rand sie prüfend an. „So etwas kann man machen?“
    „Ja, es gibt einige Firmen, die sich auf Echthaarperücken spezialisiert haben. Es ist ein ziemlich teurer Spaß, aber es war jeden Cent wert, denn meine Mutter hat sich mit ihrer Perücke wieder unter Menschen getraut. Sie hatte durch die Chemotherapie ihr eigenes Haar verloren.“
    „Seit wann wusstet ihr, dass sie Krebs hat?“
    „Die Diagnose kam ungefähr zu der Zeit, als du nach Europa gegangen bist.“
    „Und dann hast du es meinem Vater erzählt?“
    Tara errötete. „Ja. Ich wollte es eigentlich nicht. Aber ich war ziemlich fertig damals, und da ist es mir eines Tages herausgerutscht.“
    „Dieser …!“ Abrupt drehte sich Rand weg und trat an das

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