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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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seinerzeit zum Dealen gebracht hat. Sehen Sie ihn gelegentlich noch?«
    »Ich weiß nicht, von wem Sie reden.«
    »Komisch, dass Stichwunden das Gedächtnis beeinträchtigen, war mir eigentlich neu …« Clarke sah Hawes an, wie um ihre diesbezügliche Meinung zu hören.
    »Sie halten sich für wahnsinnig witzig, was?«, sagte Sol Goodyear. »Und wie finden Sie die Pointe?«
    Und damit knallte er ihnen die Tür vor der Nase zu. Von drinnen hörte man, wie er die Treppe wieder hinaufging und dabei einen Schwall von Unflätigkeiten von sich gab. Hawes hob eine Augenbraue.
    »Mistweiber und Lesben«, wiederholte sie. »Ist doch immer wieder nett, etwas Neues über sich zu erfahren.«
    »Ja, nicht?«
    »So, und jetzt, wo wir wissen, dass der eine Bruder mit drinsteckt, heißt das wohl, dass der andere vom Fall abgezogen werden muss, oder?«
    »Das muss DCI Macrae entscheiden.«
    »Warum haben Sie Sol nicht gesagt, dass Todd bei uns im Team ist?«
    »Nie mehr ausplaudern als unbedingt nötig, Phyl.« Clarke starrte Hawes an. »Sie können es wohl nicht erwarten, PC Goodyear von hinten zu sehen?«
    »Och, solang er nicht vergisst, dass er ein PC ist … Jetzt, wo der CID-Raum allmählich aus sämtlichen Nähten platzt, scheint er sich in seinem Anzug einfach zu wohl zu fühlen.«
    »Und das bedeutet im Klartext, was?«
    »Manche von uns haben sich aus der Uniform emporge arbeitet, Siobhan.«
    »Ja, das CID ist ein exklusiver Laden …« Clarke wandte sich von Hawes ab und ging los, blieb dann aber an der Ecke abrupt stehen. Von dort aus, wo sie stand, waren es etwa zwanzig Meter bis zu der Stelle, an der Alexander Todorow ermordet worden war.
    »Woran denken Sie?«, fragte Hawes.
    »An Nancy. Wir sind bislang davon ausgegangen, dass sie auf dem Weg zu Sol war, als sie die Leiche gefunden hat. Aber sie könnte auch hier entlanggekommen sein, ein paarmal bei ihm geklingelt, vielleicht sogar noch gegen die Tür gehämmert haben …«
    »Weil sie nicht wusste, dass er bei einer Kneipenschlägerei was abgekriegt hatte?«
    »Genau.«
    »Und in der Zwischenzeit schaffte es Todorow irgendwie, sich vom Parkhaus runterzuschleppen …«
    Clarke nickte.
    »Sie glauben, sie hat was gesehen?«, fügte Hawes hinzu.
    »Gesehen oder gehört.Vielleicht hinter der Ecke versteckt, während der Täter Todorow folgte und ihm den entscheidenden Schlag verpasste.«
    »Und der Grund, warum sie uns nichts davon sagt, ist …«
    »Angst vermutlich.«
    »Angst ist immer der beste Grund«, bestätigte Hawes. »Wie ging noch dieser Vers aus Todorows Gedicht …?«
    »›… wandte er die Augen ab/Dass man ihn nicht zum Zeugen aufrufen könnte.‹«
    »Eine Lebensweisheit, die Nancy von Sol Goodyear gelernt haben könnte.«
    »Ja«, sagte Clarke. »Ja, könnte sie.«

26
    Rebus aß gerade eine Tüte Chips und hörte sich noch einmal Eddie Gentrys CD auf der Autostereoanlage an. Bloß dass es nicht so ganz Stereo war, da einer der Lautsprecher den Geist aufgegeben hatte.War eigentlich egal, wenn’s nur um einen Mann und seine Gitarre ging. Die erste Tüte Chips hatte er schon verspeist, dazu einen vegetarischen Samosa, den er in einem indischen Imbiss in Polwarth gekauft und mit einer Flasche stillem Wasser runtergespült hatte, wodurch das Ganze, wie er sich einzureden versuchte, zu einer ausgewogenen Mahlzeit wurde. Er parkte am unteren Ende von Caffertys Straße, so weit wie möglich von der nächsten Laterne entfernt. Zur Abwechslung einmal wollte er nicht, dass der Gangster ihn sah. Obwohl Caffertys Wagen in der Auffahrt stand, wusste er nicht sicher, ob er überhaupt zu Hause war. Im Haus brannten ein paar Lichter, aber vielleicht auch nur, um potenzielle Einbrecher abzuschrecken. Vom Leibwächter, der in der Remise hinter dem Haus wohnte, war weit und breit nichts zu sehen. Cafferty schien seine Dienste ohnehin nicht viel in Anspruch zu nehmen, was Rebus vermuten ließ, dass er den Mann eher aus Repräsentationszwecken als aus echter Notwendigkeit beschäftigte. Siobhan hatte ein paar SMS geschickt, angeblich um zu erfahren, ob sie an einem der nächsten Abende miteinander essen gehen sollten. Wahrscheinlich wollte sie bloß herauskriegen, was er gerade trieb.
    Zwei Stunden saß er schon im Auto, ohne jeden vernünftigen Grund. Die Viertelstunde beim Inder war für Cafferty mehr als genug Zeit gewesen, um sich aus dem Haus zu schleichen, ohne dass Rebus etwas mitbekam. Vielleicht würde der Gangster zur Abwechslung mal in seinem Zimmer im

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