Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
einmal in die Hände und begann aufzustehen. »Tja, war nett von Ihnen, mich zu informieren …«
    »Sitzen bleiben, Rebus.«
    Rebus dachte kurz nach, dann setzte er sich wieder.
    »Cafferty ist noch immer ohne Bewusstsein«, erklärte Stone. »Das Wort ›Koma‹ ist zwar noch nicht gefallen, aber es hängt hörbar in der Luft. Der Arzt meint, er könne ohne weiteres den Rest seines Lebens als sabbernder Vollidiot verbringen.« Seine Augen wurden schmaler. »Wie es aussieht, werden wir Ihnen die Lorbeeren also möglicherweise doch nicht rauben können.«
    »Sie glauben immer noch, dass ich es war?«
    »Ich weiß verdammt genau, dass Sie es waren.«
    »Und ich habe DS Clarke die ganze Sache erzählt, weil sie Sie anrufen und von Cafferty weglocken sollte?« Stone nickte langsam, nachdrücklich.
    »Sie haben Ihre Spusiausrüstung benutzt, um keine Blutflecke abzubekommen«, kläffte Prosser aus seiner Ecke. »Der Überschuh ist in den Kanal geflogen, und Sie konnten nicht riskieren, ihn herauszuholen …«
    »Das hatten wir alles schon!«, zischte Rebus zurück.
    »Und wir werden es mit Sicherheit noch einmal durchkauen«, warnte Stone. »Sobald wir unsere Ermittlungen abgeschlossen haben.«
    »Ich kann’s kaum erwarten.« Diesmal stand Rebus auf. »War das alles, wozu Sie mich brauchten?«
    Stone nickte wieder und wartete, bis Rebus die Tür erreicht hatte, ehe er eine weitere Frage abfeuerte. »Die Beamten, die Sie hierhergebracht haben, meinten, da wär eine Frau mit Ihnen im Auto gewesen – ich vermute mal DS Clarke?«
    »Natürlich nicht.«
    »Lügner«, giftete Prosser.
    »Sie sind noch immer suspendiert, Rebus«, sagte Stone. »Wollen Sie sie wirklich mit sich reißen?«
    »Komisch, ist keine halbe Stunde her, dass sie mich genau das Gleiche gefragt hat …« Rebus drückte die Tür auf und war weg.

    Als Siobhan Clarke eintraf, saß Dr. Scarlett Colwell an ihrem Computer. Clarke fand, dass die Frau eine Spur zu viel Make-up benutzte und ohne besser ausgesehen hätte. Schönes Haar hatte sie allerdings, auch wenn der Farbton möglicherweise nicht ganz echt war.
    »Ich bringe Ihnen die Aufnahme von der Dichterlesung«, sagte Clarke und legte die CD auf den Schreibtisch.
    »Vielen herzlichen Dank.« Colwell nahm die CD und sah sie sich an.
    »Dürfte ich Sie bitten, sich etwas anzuschauen?«
    »Natürlich.«
    »Dazu müsste ich an Ihren Rechner …« Die Dozentin forderte Clarke mit einer Handbewegung auf, sich an den Computertisch zu setzen. Clarke quetschte sich an ihr vorbei, und Colwell sah ihr über die Schulter, während sie die Website von Word Power aufrief und dann »Fotogalerie« anklickte, so dass die Bilder aus dem Café erschienen. »Das Bild da«, sagte Clarke währenddessen und nickte zur Wand, an der der Schnappschuss von Todorow hing. »Haben Sie zufällig noch mehr davon gemacht?«
    »Die waren so schlecht, dass ich sie gelöscht habe. Ich bin nicht so toll mit Kameras.«
    Clarke nickte und tippte mit dem Finger auf den Bildschirm. »Erinnern Sie sich an den?«, fragte sie.
    Colwell musterte das Gesicht des Fahrers. »Er war da, ja.«
    »Aber Sie wissen nicht, wer er ist?«
    »Sollte ich?«
    »Hat Todorow mit ihm gesprochen?«
    »Kann ich nicht sagen. Wer ist das?«
    »Ein Russe … er arbeitet beim Konsulat.«
    Colwell betrachtete das Gesicht aufmerksamer. »Wissen Sie«, sagte sie, »ich glaube, er war auch in der Poetry Library.«
    Clarke drehte sich nach ihr um. »Sind Sie sicher?«
    »Er und noch ein anderer Mann …« Aber dann fing sie an, den Kopf zu schütteln. »Ganz sicher bin ich mir ehrlich gesagt nicht.«
    »Lassen Sie sich Zeit«, meinte Clarke, also fuhr sich Colwell mit beiden Händen durch die wallende Mähne und dachte noch ein bisschen weiter nach.
    »Ich bin mir wirklich nicht sicher«, gestand sie schließlich und ließ ihr Haar wieder fallen. »Es könnte auch sein, dass ich die zwei Lesungen durcheinanderbringe – verstehen Sie, was ich meine?«
    »Dass Sie den Mann auf die eine projizieren, weil Sie wissen, dass er auf der anderen war?«
    »Ganz genau … Haben Sie noch andere Fotos von ihm?«
    »Nein.« Clarke tippte den Namen »Nikolai Stachow« in die Suchmaschine. Als sie keinen Treffer erzielte, gab sie Colwell stattdessen eine mündliche Beschreibung des Diplomaten.
    »Sagt mir nichts«, meinte diese in entschuldigendem Ton. Also probierte es Clarke mit einer Beschreibung Andropows. Als Colwell ein weiteres Mal mit den Achseln zuckte, versuchte Clarke ihr Glück

Weitere Kostenlose Bücher