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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Macfarlane, die sichtlich jeden einzelnen Augenblick genoss, ergriff schon wieder das Wort.
    »Und außerdem habe ich gehört, dass er vom Dienst suspendiert worden ist, und zwar bis zu seiner Pensionierung.«
    »Und wie haben Sie das gehört, Ms. Macfarlane?«, fragte Rebus.
    »Ich hatte gestern ein Treffen mit Ihrem Chief Constable und habe beiläufig Ihren Namen erwähnt.« Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Diese Sache wird ihn nicht sonderlich freuen, was?«
    »Das ist empörend«, stieß Bakewell hervor und erhob sich endlich.
    »Ich habe James Corbyns Nummer, falls Sie sie brauchen«, sagte Macfarlane zu ihrem Kollegen und wedelte dabei mit ihrem Handy. Inzwischen war ihr Assistent, Roddy Liddle, mit Mappen und Ordnern beladen, neben ihr aufgetaucht.
    »Empörend!«, wiederholte Bakewell, worauf sich einige Köpfe umdrehten. Zwei Wachleute sahen besonders interessiert aus.
    »Sollen wir?«, schlug Clarke Rebus vor. Er hatte zwar noch ein halbes Schlückchen Espresso übrig, hielt es aber für ein Gebot der Höflichkeit, sie zu begleiten, als sie sich mit großen Schritten Richtung Ausgang entfernte.

38
    »Was jetzt?«, fragte Rebus, während er Clarke wieder zum Gayfield Square chauffierte.
    »Mit Stachows Fahrer reden, würd ich sagen.«
    »Glauben Sie, das Konsulat lässt Sie?«
    »Haben Sie eine bessere Idee?«
    Er zuckte die Schultern. »Nur, dass es leichter sein könnte, ihn sich auf der Straße zu greifen.«
    »Und was, wenn er kein Englisch kann?«
    »Ich glaub, er kann’s ganz gut«, antwortete Rebus, als er sich an die am Kanal parkenden Autos erinnerte und an Caffertys Bodyguard, der sich mit Andropows Fahrer unterhalten hatte. »Und falls nicht, kennen wir beide eine freundliche Übersetzerin.« Rebus deutete auf die Rückbank, auf die er die CD geworfen hatte. »Und sie ist uns schon bald einen Gefallen schuldig.«
    »Dann schnappe ich mir den Fahrer also einfach so auf der Straße und vernehme ihn?« Sie starrte Rebus an. »Wie viel Ärger soll ich mir Ihrer Meinung nach noch einhandeln?«
    Der Saab überquerte die Ampel an der Regent Road und fuhr weiter auf die Royal Terrace. »Wie viel können Sie noch vertragen?«, fragte er schließlich.
    »Nicht mehr viel«, gestand sie. »Glauben Sie, Bakewell redet mit dem Chief Constable?«
    »Könnte sein.«
    »Dann sind wir wahrscheinlich gleich beide suspendiert.«
    Er warf ihr einen Blick zu. »Wär doch lustig, oder?«
    »Ich glaube, Sie werden allmählich entlassungsgeil, John.«
    Plötzlich erschien im Rückspiegel ein Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht. »Herrgott, was ist denn jetzt?«, beschwerte sich Rebus bei niemandem im Besonderen. Er fuhr unmittelbar vor dem nächsten Kreisel an den Straßenrand und stieg aus.
    Der Streifenbeamte brauchte ein bisschen Zeit, um die Mütze zurechtzurücken, die er sich gerade auf den Kopf gesetzt hatte. Es war niemand, den Rebus kannte.
    »DI Rebus?«, fragte der Officer. Rebus nickte.
    »Ich hab Anweisung, Sie mitzunehmen.«
    »Wohin?«
    »West End.«
    »Davidson schmeißt eine Überraschungsparty für mich?«
    »Davon weiß ich nichts.«
    Aber Rebus schon: Sie hatten etwas, das sie ihm anhängen wollten, und die Wetten standen eine Million zu eins, dass es kein Orden sein würde. Rebus wandte sich zu Clarke. Sie war ebenfalls ausgestiegen und hatte die Hände auf das Dach des Wagens gelegt. Passanten blieben kurz stehen, um dem Schauspiel beizuwohnen.
    »Nehmen Sie den Saab«, sagte Rebus zu ihr. »Sehen Sie zu, dass Dr. Colwell die CD kriegt.«
    »Was ist mit dem Fahrer?«
    »Ein paar Dinge werden Sie schon allein entscheiden müssen.«
    Er setzte sich in den Fond des Streifenwagens. »Volle Festbeleuchtung, Jungs«, sagte er. »Ich kann Shug Davidson nicht warten lassen.«
    Aber wer ihn dann am Torphichen Place erwartete, war nicht Davidson, sondern DI Calum Stone. Er saß am einzigen Tisch des Vernehmungsraums, während DS Prosser, die Hände in den Taschen, in der Ecke stand.
    »Ich schein ja einen richtigen Fanklub zu haben«, bemerkte Rebus, während er Stone gegenüber Platz nahm.
    »Und ich hab was für Sie«, entgegnete Stone. »Es war Caffertys Blut an diesem Überschuh.«
    »DNA-Tests dauern gewöhnlich länger.«
    »Also schön – Caffertys Blut gruppe.«
    »Ich höre irgendwie ein ›Aber‹ heraus …«
    »Keine brauchbaren Fingerabdrücke«, gab Stone zu.
    »Das heißt, Sie können nicht nachweisen, dass er aus dem Kofferraum meines Wagens stammt?« Rebus klatschte

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