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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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unklug erschien sie ihr jetzt. Bier, Blue Curaçao und Valium plus brüllende Hitze minus Wasser waren wohl doch keine wahnsinnig glückliche Mischung.
    »Adriana, aufwachen. Leigh? Ich glaube, wir müssen langsam an Bord gehen.«
    Leigh klappte ein Auge auf, ohne sonst einen Muskel zu bewegen, und sah sie mit einem erstaunlich wachen Blick an. »Wo sind wir?«
    »Kommt, wir müssen los. Es gibt nur eins, was schlimmer ist, als dieses Flugzeug zu besteigen: heute Nacht hier zu schlafen.«
    Diese Beobachtung setzte ungeahnte Energien frei. Irgendwie schafften sie es, alle in die gleiche - und auch noch richtige - Richtung zu trotten.
    »Wow, die Sicherheitschecks sind hier ja erste Sahne«, murmelte Leigh, als sie sich bis zu einer Kreidetafel mit der Aufschrift DIVI DIVI 18.00 UHR geschleppt hatten. »Ich bin ein echter Fan von Flughäfen, die einen nicht mit Röntgengeräten und Metalldetektoren belästigen.«
    Das Einsteigen verlief ohne weitere Zwischenfälle, einmal abgesehen von dem entgeisterten Gesicht, das der Pilot der Sechssitzermaschine machte, als er sah, wie Adriana den Rest des Blue Curaçao in sich hineinkippte und ans Fenster gelehnt auf der Stelle einschlief. Obwohl der Flug nicht besonders gruselig war, applaudierte Emmy wie befreit mit den anderen Passagieren,
als die Maschine glücklich aufsetzte. Natürlich war von dem Wagen mit Chauffeur, den sie bestellt hatten, auf dem Flamingo Airport von Bonaire keine Spur zu sehen, aber das konnte mittlerweile niemanden mehr erschüttern, genauso wenig wie die Tatsache, dass während des zwanzigminütigen Flugs Adrianas Kosmetikkoffer auf mysteriöse Weise verschwunden war.
    »Es hat auch sein Gutes, wenn man pro Flug ein Gepäckstück verliert«, kommentierte Adriana achselzuckend. »Dann muss man beim Reisen wenigstens nicht so viel Krempel rumschleppen.«
    Als sie endlich mit dem Taxi im Hotel ankamen, waren sie seit fast vierundzwanzig Stunden auf den Beinen, betrunken gewesen und wieder nüchtern geworden, zweier Gepäckstücke verlustig gegangen und mit einer Fluggesellschaft geflogen, die sich anhörte, wie einem Kinderreim entsprungen - von einem Flughafen, der in Sachen Sicherheit nicht mal der nachlässigsten Überprüfung standgehalten hätte. Wenigstens sah die Hotelanlage so elegant und friedlich aus wie in Duncans Reiseunterlagen. Und als der Mann von der Rezeption sie auf eine Suite mit zwei Schlafzimmern hochstufte, hätte Emmy ihn am liebsten abgeküsst.
    Leigh lag bereits, noch angezogen, in dem kleineren der beiden Zimmer im Bett, und Adriana war dabei, gleich ihrem Beispiel zu folgen, aber Emmy wollte erst noch ein Bad nehmen, bevor sie kollabierte.
    »Adi, leihst du mir was, worin ich heute Nacht schlafen kann?«, rief sie aus der riesigen Marmorbadewanne, umhüllt von üppigem Schaum und Eukalyptusduft.
    »Nimm dir, was dir gefällt, nur nicht den blasslila Seidenbody mit dem Negligé. Das ist meine Glücksbringernachtkluft.«
    »Hast du Hunger?«, fragte Emmy.
    »Wie ein Wolf. Zimmerservice?«
    Emmy kam in Bademantel und Schlappen vom Bad zurück
ins Zimmer und fing an, in Adrianas Koffer zu wühlen. Sie förderte einen schwarzen Strumpfhalter und schwarze Netzstrümpfe zutage. »Hast du nicht was Simples da? Boxershorts zum Beispiel?«
    »Emmy, querida , falls du es noch nicht wissen solltest: Boxershorts sind für Kerle.« Sie rappelte sich hoch und beugte sich zu ihrem Koffer hinunter. »Hier, das kannst du haben.«
    Sie hielt ihr lavendelfarbene Jazzpants und ein dazu passendes Nichts von einem Hemdchen hin. Emmy betrachtete sie verwundert. »Sag bloß, so was ziehst du an, wenn du allein zu Hause bist und es ein bisschen bequem haben willst?«
    Adriana stieß ihr damenhaftes Schnauben aus. »Wohl kaum. Das hätte höchstens meine Großmutter getragen. Ich glaube sogar, es ist ein Geschenk von ihr. Normalerweise ziehe ich das hier an.« Sie schlüpfte in einen Unterrock aus magentafarbener Seide, der sich wie aufgemalt an ihren Körper schmiegte.
    Emmy seufzte. »Ich weiß ja, dass ich dir deine Wahnsinnsfigur nicht übelnehmen sollte. Aber ich tu’s. Ich tu’s.«
    »Emmy-Schatz, auch du könntest solche Dinger haben.« Sie legte die Hände unter ihre Brüste und hob sie leicht an. Dabei verrutschte ihr Nachthemd und gab den Blick auf ihre perfekt rasierte Intimzone frei. »Es kostet dich nur zehn Riesen und ein paar Stunden unter Dr. Kramers Zauberskalpell.« Sie sah an sich hinunter und drückte noch einmal liebevoll zu. »Ich

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