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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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bin heilfroh, dass ich sie mir noch mal neu hab machen lassen, als die Silikonimplantate wieder zugelassen wurden. So sehen sie viel natürlicher aus, findest du nicht auch?«
    Emmy hatte Adrianas Brustimplantate bewundert - ach was, geliebt -, als sie im zweiten Collegejahr aus den Weihnachtsferien damit zurückkam. Auch wenn es ein kleiner Dämpfer gewesen war, als ein Implantat nach vier Monaten undicht wurde und Emmy Adriana mitten in der Nacht in die Notaufnahme bringen und an ihrem Bett sitzen musste, bis sich ein Schönheitschirurg fand, der den linken Hängebusen wieder herrichtete.
Aber jetzt? Die Entscheidung, die Füllungen mit Kochsalzlösung gegen solche mit Silikongel auszutauschen, hatte sich gelohnt - auch wenn Emmy nach der Operation wieder vier Tage und Nächte an Adrianas Krankenbett sitzen musste. Ihre Brüste waren einfach perfekt - rund und voll und schön, ohne auch nur im Geringsten unecht zu wirken … Na gut, vielleicht sahen sie doch ein winzigkleines bisschen unecht aus, aber nur für jemanden, der Adriana vorher gekannt hatte. Adi selbst hatte sie mit einem Lachen kommentiert: »Wenn sie erst mal drin sind, sind sie auch echt.« Echt oder unecht, wen interessierte das schon, wenn sie so verdammt gut gelungen waren?
    Emmy hatte sich schon hundert-, nein tausendmal gefragt, wie es wohl wäre, solche Brüste zu besitzen, beziehungsweise überhaupt irgendwelche Brüste. Sie war meistens recht zufrieden mit ihrem zierlichen Körper, je älter desto zufriedener sogar, wenn sie sah, welche Probleme andere Frauen damit hatten, ihre Figur zu halten. Doch obwohl ihr klar war, dass viele ihrer Geschlechtsgenossinnen für ihren Stoffwechsel, ihre zahnstocherdünnen Beine, den Minipo und die schwabbelfreien Oberarme alles gegeben hätten, hätte sie zu gern einmal das Gefühl kennengelernt, einen wirklich weiblichen Körper zu haben, weich und kurvig, wie die Männer es am liebsten mochten. Bei Brüsten wie denen von Adriana überkamen Emmy regelmäßig Visionen: Schubladen voller sexy Spitzen-BHs, prall gefüllte Neckholderkleider, ein Schlaraffenland unwattierter Bikinioberteile, eine Kinderabteilung, in der sie unmöglich einkaufen konnte, weil ihre Oberweite beim besten Willen nicht in eine Mädchenbluse passte. Sie träumte davon, nie mehr den Ausdruck »eine Handvoll« hören zu müssen und trägerlose Kleider tragen zu können, ohne sie vorher auszustopfen, und davon, dass ihr ein Mann - nur einziges Mal - zuerst in den Ausschnitt starrte statt in die Augen.
    Aber natürlich würde sie nie den Mut aufbringen, sich operieren zu lassen. Auch während sie an diesem Abend fasziniert
Adrianas Brüste bestaunte, war ihr klar, dass sie ein viel zu gro ßer Angsthase dafür war. Und sie wusste auch, dass sie gerade durch ihre Zierlichkeit auf Männer wirkte, durch die natürliche Eleganz, die ein so kleiner, zarter Körper ausstrahlte. Ihre Zerbrechlichkeit machte den Männern ihre eigene Kraft und Maskulinität noch stärker bewusst, als es ein so offensichtlich erotisches Attribut wie ein schöner großer Busen jemals vermocht hätte.
    Emmy seufzte. Sie riss sich das Handtuch vom Kopf und warf es auf den Boden. »Sollen wir das Abendessen nicht heute sausen lassen? Ich bin fix und foxi.«
    Adriana legte sich die Hände aufs Herz. »Was für eine Frage! Weniger Futter heute, besserer Bikinibody morgen.«
    »Gut gebrüllt, Löwin. Also dann, gute Nacht.«
    »Nacht, Em. Ich hoffe, in deinen Träumen wimmelt es nur so von attraktiven Ausländern. Glaub ja nicht, dass wir unsere Abmachung vergessen haben...«
    Aber Emmy war schon eingeschlafen.
     
    Als sie an ihrem zweiten Urlaubstag am Pool saßen, spürte Adriana genau, dass Leigh sie dabei beobachtete, wie sie ihre Zigaretten aus der Strandtasche nahm, sich eine anzündete und genüsslich daran zog. Es war grausam, vor jemandem zu rauchen, dem die Qualmerei so fehlte, aber: Pech gehabt. Sie waren schließlich im Urlaub. Leigh sollte sich ruhig auch ein bisschen Spaß gönnen. Wenn sie wieder zu Hause waren, konnte sie sich das Laster immer noch abgewöhnen. So machte Adriana es schließlich auch.
    »Möchtest du eine?«, fragte sie mit einem fiesen Grinsen und hielt Leigh die Zigarette hin.
    Leigh funkelte sie böse an und beugte sich auf ihrer Liege vor. »Nur mal schnuppern«, antwortete sie und hielt ihr Gesicht in den Rauch. Sie stöhnte, und ihre raue Stimme klang noch tiefer als sonst. »Mein Gott, tut das gut. Wenn ich wüsste,
dass ich nur

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