Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
Vom Netzwerk:
schnappte sich die Fernbedienung von Leigh. Sie schaltete den Fernseher aus und sagte: »Ich bitte um eure ungeteilte Aufmerksamkeit.«
    Leigh seufzte. »Bist du verlobt? Bitte erzähl mir nicht, dass du mit dem Kerl schon so gut wie verheiratet bist.«
    Adriana und Leigh brachen in schallendes Gelächter aus.
    »Ich möchte euch mitteilen, dass ich« - Emmy hielt einen
Finger in die Höhe - »erstens völlig unverbindlichen Gelegenheitssex mit jemandem hatte, den ich nie und nimmer wiedersehen werde.«
    Sie registrierte zufrieden, dass ihre Freundinnen ihr gebannt lauschten, und fuhr fort: »Und dass ich es zweitens gut fand.«
    Nach dieser Verlautbarung herrschte erst einmal Schweigen, das Adriana schließlich brach. »Echt?«
    Emmy nickte. »Und wenn ich euch sage, dass er nicht zum Ehemann taugt, dann meine ich das auch so.«
    Das wahre Ausmaß ihres Abenteuers war Emmy selbst erst am folgenden Morgen bewusst geworden, als sie gegenüber ihrer Schwester nebenbei den Namen George fallen ließ.
    »Wer?«, hatte Izzie gefragt, die gerade Rühreier machte.
    »Ein Typ namens George. Ich bin gestern Abend runter zum Pool gegangen, um mit Leigh zu telefonieren, und da war er. Wir haben uns ein bisschen unterhalten.« Pause. »Er wirkte recht nett.«
    »George, George... Ich kenne keinen George«, sagte Izzie.
    »Vielleicht ist er neu hier? Egal, ist nicht wichtig.« Emmy hatte bisher nie Geheimnisse vor Izzie gehabt, aber angesichts des bevorstehenden freudigen Ereignisses brachte sie es einfach nicht über sich, damit herauszurücken, was mit George abgelaufen war. Es wirkte so... so belanglos, irgendwie. Albern.
    Kevin kam in die Küche geschlendert und goss sich eine Tasse Kaffee ein. »Von wem ist die Rede?«
    »Emmy hat gestern Abend einen unserer Nachbarn kennengelernt. Einen George. Aber der Name sagt mir gar nichts.«
    Kevin wandte sich zu Emmy um und fragte: »Jurastudent?«
    Emmy nickte. »Ja, er hat gesagt, er ist an der juristischen Fakultät von Miami.«
    »Großer, gut aussehender Knabe, trägt immer Badeshorts?«
    »Genau«, sagte Emmy.
    »Jorge! Seit wann nennt der sich denn George? Der Knabe ist eine Legende in der Gegend hier.«

    Die Art, wie Kevin beharrlich »Knabe« sagte, regte Emmy irgendwie auf, und das mit der Legende klang auch nicht gerade berauschend.
    »Was meinst du damit?«, fragte sie, obwohl sie es eigentlich gar nicht wissen wollte.
    »Einfach ein unglaublicher Schürzenjäger. Schleppt buchstäblich jede Nacht eine andere ab, manchmal sogar zwei. Der Kerl hat mit dreiundzwanzig schon mehr Frauen gehabt als die meisten Männer in ihrem ganzen Leben.«
    Emmy erstarrte, ihr Glas Orangensaft blieb auf halbem Weg zwischen Tisch und Mund in der Schwebe. »Dreiundzwanzig?«
    Izzie knabberte nachdenklich an einer Scheibe Toast. »Ja, er ist das reinste Baby. Aber die Mädels lieben ihn.« Sie sah Emmy an. »Warum? Ist etwas vorgefallen?«
    Emmy gab sich alle Mühe, wieder zu Atem zu kommen, und sagte: »Nun mach dich mal nicht lächerlich! Natürlich nicht. Du kennst mich doch...«
    Kevin trank den letzten Schluck Kaffee und band sich die Turnschuhe zu. »Izzie, Schätzchen, so schön Emmy auch ist, ich könnte mir vorstellen, dass Jorge sich mehr auf die Kategorie Achtzehn bis Fünfundzwanzig eingeschossen hat.«
    Autsch. Das hatte gesessen.
    Leigh und Adriana liefen Lachtränen über das Gesicht, als Emmy ihnen den Inhalt dieses Gesprächs wiedergab.
    »Das. Kann. Nicht. Dein. Ernst. Sein!« Leigh hielt sich den Bauch und wälzte sich am Boden.
    »Er war dreiundzwanzig, querida ? Wahr und wahrhaftig?«
    »Das wusste ich doch nicht! Und ich hatte nun wirklich keine Ahnung, dass es sein Hobby ist, nichtsahnende Frauen am Pool zu verführen...«
    »Nichtsahnende ältere Frauen«, fügte Adriana hinzu.
    »Macht euch ruhig lustig«, sagte Emmy und warf ein Handtuch über Otis’ Käfig. »Aber es war der beste Sex meines Alte-Damen-Lebens.«

    Leigh hob die Hand. »Einen Moment mal. Wir haben einen entscheidenden Punkt außer Acht gelassen. Darf ich voraussetzen, dass Jorge Kubaner ist?«
    Emmy zuckte mit den Achseln. »Vermutlich. Doch, stimmt, Kevin hat später erwähnt, dass seine Angehörigen bekannte Anti-Castro-Aktivisten sind.«
    »Also...« Leigh senkte den Kopf und streckte den Arm aus.
    »Also was?«, fragte Emmy verwirrt.
    »Also hattest du soeben deinen ersten Ausländer!«, antwortete Adriana. »Okay, er ist vermutlich in den Staaten geboren, und selbst wenn nicht, die Karibik

Weitere Kostenlose Bücher