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Ein Ritter fuer Rosamund

Ein Ritter fuer Rosamund

Titel: Ein Ritter fuer Rosamund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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bin.“
    „Mir wird es für den Rest meines Lebens leidtun … immer werde ich es bereuen, dass ich Euch nicht vor Eurer Verlobung begegnet bin“, erwiderte Kynan und drückte sie sanft an sich. „Oh, Mylady, wie sehr hätte ich Euch umworben und versucht, Euer Herz zu gewinnen!“
    Der Gedanke, Dominick zu hintergehen, störte sie nicht. Um ihren Vater nicht in Gefahr zu bringen, könnte sie ihn sogar heiraten. Doch als sie Kynan nun so reden hörte und sich vorstellte, was hätte sein können, wäre er vor sechs Monaten durch das Tor von Beauclaire Castle geritten, da stiegen ihr Tränen in die Augen.
    Sie erhob sich aus dem Bett und nahm ihre achtlos zur Seite geworfenen Gewänder hoch. Auf keinen Fall durfte sie länger bei ihm bleiben, sonst würde ihr die Kraft fehlen, um ihn zu verlassen.
    „Ich muss gehen“, erklärte sie, wagte es aber nicht, Kynan anzusehen. Sie fürchtete, sie könnte sich dann dazu verleiten lassen, alles andere zu vergessen und ihn noch einmal zu lieben. „Ihr solltet Euch ausruhen. Für das Turnier am Morgen müsst Ihr wach sein.“
    „Ihr habt Recht“, stimmte er ihr zu, während er sich auf einen Ellbogen aufstützte, um ihr zuzusehen, wie sie sich ankleidete. „Ich möchte nämlich gewinnen.“
    Siegen wollte er tatsächlich, doch vor allem musste er Dominick bezwingen, damit er eine Forderung an den arroganten Normannen stellen konnte. Nur würde er ihn nicht in Gold, Silber oder Edelsteinen bezahlen lassen, und Kynan stand auch nicht der Sinn nach Pferden, Rüstungen oder Waffen.
    Er würde Lady Rosamund de Beauclaire die Freiheit wiedergeben.
    Vielleicht aber würde er bei dem Versuch auch sein Leben verlieren.

7. KAPITEL
    Als Sir Kynan Morgan auf seinem stolzen Pferd Nestor aufsaß und auf den Beginn des Turniers wartete, klappte er das Visier hoch und sah hinauf zur Burgmauer von Beauclaire Castle, von wo aus die Damen ebenso zuschauten wie jene Männer, die zu alt zum Kämpfen waren.
    Manche Edelleute glaubten, ein Schaukampf sei für Frauen ein zu brutaler Anblick, was Kynan durchaus nachempfinden konnte. Zwar wurden die Spitzen der Lanzen mit einem Aufsatz versehen, um dem Aufprall etwas von seiner Wucht zu nehmen, und die Schwerter waren stumpf, dennoch konnte es bei einem Turnier zu schweren und sogar tödlichen Verletzungen kommen.
    Lord Beauclaire teilte diese Vorbehalte offenbar nicht, denn Rose fand sich unter den Zuschauern. Sie trug einen weißen Surkot mit einem kostbar verzierten Gürtel um ihre schlanken Hüften, ihr Haar glänzte golden in der Morgensonne.
    Fest entschlossen, sie durch einen Sieg über Sir Dominick de Verly aus ihrer Verlobung zu befreien, klappte Kynan sein Visier herunter und sah hinüber zu den Rittern am anderen Ende der Wiese, die sich dort mit ihren Pferden aufgestellt hatten. Dominick war anhand seiner aufwändigen Rüstung leicht auszumachen, und Kynan war davon überzeugt, dass der Normanne ihn ebenfalls längst entdeckt hatte.
    Der Hass auf diesen abscheulichen Kerl kochte in Kynan und ließ eine ganz andere Hitze in ihm aufsteigen als die, die er in der letzten Nacht verspürt hatte, während er Rose in seinen Armen gehalten und geliebt hatte.
    Doch er fühlte nicht nur reine Begierde, wenn er mit Rose zusammen war. Er sorgte sich um sie und wollte, dass sie alle Zeit glücklich war. Er respektierte und bewunderte sie. Ob sie nun eine Normannin war oder nicht, es änderte nichts daran, dass er sie für die schönste Frau hielt, der er je begegnet war. Wenn es keine Liebe war, die er für sie empfand, dann wusste er nicht, wie er dieses Gefühl sonst bezeichnen sollte.
    Auf seinem schneeweißen Pferd, das in Hellrot und Gold ausstaffiert war, kam Lord Beauclaire bis zur Mitte des Felds geritten. Begleitet wurde er von zwei Männern, die bronzene Hörner hielten.
    „Das Zelt für die Verwundeten befindet sich hinter dem Haupttor“, rief Lord Beauclaire, wobei seine Stimme jedoch schwach und zittrig klang. „Ich bete zu Gott, dass wir das Zelt nicht benötigen werden und dass es unter Euch keine Todesfälle gibt. Wenn die Hörner einmal ertönen, macht Euch zum Kampf bereit. Wenn sie noch einmal ertönen, beginnt das Turnier. Ich wünsche Euch allen viel Glück.“
    Sobald Lord Beauclaire das Feld verließ, legte Kynan seine Finger fester um die Lanze. Im Geist hörte er die Stimme seines einstigen Lehrers Sir Urien Fitzroy, als würde der neben ihm stehen. „Gleichgewicht ist der Schlüssel, Junge, und dazu den festen Griff

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