Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
Vom Netzwerk:
Roboter starrte ihn reglos an.
    »Ich habe eine Stelle genau in der Mitte von meinem Rücken, die ganz schrecklich juckt«, sagte Hal. »Könntest du mir mal kurz dein Gewehr leihen, damit ich mich da kratzen kann?«
    Der Roboter stampfte schwerfällig auf ihn zu. Einen Moment lang befürchtete Hal schon, zu weit gegangen zu sein, doch dann blieb der Roboter dicht vor ihm stehen und hielt ihm das Gewehr mit dem Kolben voraus hin. Hal spürte, wie ihm das Herz in der Kehle klopfte, und streckte eine Hand aus.
    Als er die Finger um den Kolben schließen wollte, riss der Roboter die Waffe fort. »Trottel«, sagte die Wache und zog sich wieder bis zu ihrer ursprünglichen Position vor dem Fenster zurück.
    Hal deutete auf einen Punkt hinter ihm. »Heh, sieh mal da!«, rief er.
    Der Kopf des Roboters vollführte innerhalb eines Wimpernschlags eine volle Umdrehung. »Ich habe nichts gesehen«, sagte er.
    »Weil du nicht wirklich nachgesehen hast«, erwiderte Hal. »Du hast bloß diesen Kopfdrehtrick gemacht.« Plötzlich klappte sein Mund auf und er starrte aus großen Augen auf das Fenster. »Pass auf!«
    Der Roboter betrachtete ihn ungerührt. »Das funktioniert nicht noch …«
    Die Wand implodierte, und eine Fontäne aus Verputz, Ziegelsteinen und Glassplittern fegte den Roboter wie ein Spielzeug zur Seite. Hal duckte sich und schlang sich die Arme schützend um den Kopf. So konnte er nicht sehen, wie ein Ziegel über ihn hinwegsegelte und hinter ihm gegen die Wand prallte, von wo aus er ihm direkt auf die Schädeldecke fiel und ihn bewusstlos schlug.
*
    Klunk hatte sich schließlich damit einverstanden erklärt, Clyde und Albion mit der Fracht zu Jerling fliegen zu lassen. Nachdem er ihnen alle nötigen Navigations- und Flugprogramme überspielt hatte, verließ er das Schiff und sah zu, wie sich die Frachtrampe hob und nahtlos mit dem Rumpf abschloss.
    Als die Triebwerke des Schiffes zündeten, verspürte er ein warmes Glühen in seinen Schaltkreisen. Die Fracht war auf dem Weg zu ihrem Empfänger! Die Schubdüsen brüllten und spien Flammenzungen und Rauch aus. Wolken aus Staub und Laub wirbelten über die Lichtung, heiße Windböen peitschten die Bäume. Als sich seine Sicht wieder klärte, befand sich der Frachter bereits hoch in der Luft und schwenkte herum, bis sein Bug in die richtige Richtung zielte.
    Klunks Zufriedenheit erlosch abrupt, als er den schwarzen Schlauch entdeckte, der vom Heck der Volante herabbaumelte. Er hatte ganz vergessen, die Treibstoffleitung von der Tankanlage abzukoppeln.
    »Stopp! Stopp!«, schrie er, rannte auf den Frachter zu und schwenkte wild die Arme. Doch er war kaum ein paar Schritte weit gekommen, als die Haupttriebwerke feuerten, das Schiff einen Satz machte und die Tankvorrichtung mit einem Ächzen aus ihrer Verankerung gerissen wurde. Klunk sah mit weit aufgerissenen Augen hilflos zu, wie das Gebilde in die Höhe stieg und ein dickes Metallrohr mit sich aus dem Waldboden zog. Er wurde von den Füßen geschleudert, als der Boden direkt unter ihm aufbrach. Das Rohr dehnte sich, bis es schließlich barst und Fontänen von Raketentreibstoff in alle Himmelsrichtungen verspritzte.
    Die Tankvorrichtung, die noch immer von der Volante herabbaumelte, schwang wild hin und her, während der Frachter beschleunigte. Klunk hechtete in die Deckung des Abwassergrabens, als die Feuerstrahlen aus den Schubdüsen den verspritzten Treibstoff entzündeten. Aus halb geschlossenen Augen sah er, wie das Schiff über die Bäume hinwegjagte und hinter einer lodernden Flammenwand verschwand.
    Nachdem das Donnern der Triebwerke abgeebbt war, sprang er auf und rannte, so schnell er konnte, die zu Farrells Haus führende Straße entlang, bis er zu einer Biegung kam. Er umrundete sie vorsichtig und blieb dann stehen. Etwa hundert Meter weiter ging die Straße in eine Auffahrt über, die ein lang gestrecktes Oval vor der imposanten Fassade eines dreistöckigen Anwesens bildete und schließlich wieder in die Straße mündete. Eine breite Treppe führte zu einer schweren Holztür empor. Das Haus besaß unzählige Fenster, die aber bis auf zwei im Erdgeschoss rechts von der großen Eingangstür dunkel waren.
    Plötzlich schwang die Tür auf. Klunk ging hinter einem Gebüsch in Deckung. Er sah, wie Terry die Treppe hinunterrannte, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, dicht gefolgt von Farrell. Beide Männer hielten Waffen in den Händen. Klunk zog sich noch tiefer in das Gebüsch zurück und blieb geduckt

Weitere Kostenlose Bücher