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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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dass
Thierry für die Eliminierung der Nachtwandler verantwortlich ist. Und es ist ja
nicht so, dass er sie einfach in die Sommerfrische geschickt hätte.«
    »Das wusste
ich nicht. Nun, vielleicht werden wir dich dann doch erstechen.«
    Mit
umwölkter Stirn betrachtete ich George.
    Er grinste.
»Ich mache nur Spaß. Vielleicht habe ich doch noch nicht ganz meinen Biss
verloren.« Er deutete mit einem Nicken auf den Umschlag, den ich auf den
Couchtisch gelegt hatte. »Was ist das?«
    »Es ist vor
ein paar Minuten per Kurier gekommen.« Ich nahm den Umschlag, riss ihn auf und
warf einen Blick hinein. Darin befand sich ein kleinerer Umschlag mit einer
handschriftlichen Notiz.
    Alles
Gute zum Valentinstag, Sarah, von jemandem, der sich mehr um dein Wohlergehen
sorgt, als dir klar ist.
    Ich liebte
Thierry wie verrückt, aber er war nicht gerade der geborene Dichter.
    Er konnte
nicht einfach sagen: »Ich liebe dich« oder schlicht am Ende der Notiz »In
Liebe, Thierry« oder, wie wäre es mit »Heirate mich, Sarah, und bleib bis in
alle Ewigkeit bei mir.«
    Letzteres
kam wegen Veronique ohnehin nicht in Frage, aber dennoch, ein Mädchen durfte ja
wohl davon träumen, oder etwa nicht?
    »Das sieht
nicht wie Thierrys Handschrift aus«, sagte ich laut, und dann öffnete ich den
kleineren Umschlag. Vermutlich war ein Geschenkgutschein drin!
    Doch dann
wurde mein Mund trocken, und mein Herz schlug, einmal, vor Überraschung.
    Es war die
Goldkette.
    Während ich
sie Glied um Glied aus dem Umschlag zog, weiteten sich meine Augen. Es war eine
grobe Halskette, die eher protzig als elegant wirkte. Genauso hatte ich sie in
Erinnerung.
    Sie fühlte
sich kalt in meinen Fingern an und wirkte überhaupt nicht wie etwas Besonderes.
Ich spürte auch keine magische Ausstrahlung, aber die hatte ich ebenso wenig
wahrgenommen, als ich sie zum ersten Mal in der Hand gehalten hatte.
    »Ist es das,
was ich denke?«, fragte George.
    Ich leckte
mir die trockenen Lippen. »Hilfst du mir, sie anzulegen?«
    Er nickte
und nahm mir die Kette ab. Ich hob mein Haar vom Nacken, und George hakte den
Verschluss der Kette ein. Dann lehnte er sich ein Stück zurück, um sie zu
begutachten.
    »Jetzt fehlt
eigentlich nur noch ein zu weit geöffnetes Sporthemd und eine behaarte
Männerbrust«, erklärte er.
    Plötzlich
bemerkte ich, wie dicht er neben mir stand. »Bist du sicher, dass du mir so nah
kommen willst?«
    Er hob eine
Braue. »Keine Angst. Ich trage den Elektroschocker jetzt in einem
Schulterhalfter bei mir, und ich werde nicht davor zurückschrecken, ihn zu
benutzen. Nimm das bitte nicht persönlich.«
    Ich
schnaubte. »Ich mache dir absolut keine Vorwürfe.«
    »Und? Wie
fühlst du dich?«
    »Ich weiß
nicht genau.«
    »Fühlst du
dich mit der Kette irgendwie anders?«
    Ich
konzentrierte mich. »Ich ... bin mir wirklich nicht sicher.«
    Er legte den
Kopf auf eine Seite. »Wirkt mein Hals gerade extrem köstlich und appetitlich
auf dich?«
    Ich
betrachtete seinen Hals. »Nicht besonders.«
    »Das
beleidigt mich zutiefst.«
    »He, trag es
mit Erleichterung!«
    Er stand auf
und ging zur Eingangstür. »Wie wäre es mit einem weiteren Test?«
    Er öffnete
die Tür, so dass die Sonne direkt auf mich schien. Ich kreischte, schlug mir
die Hände vors Gesicht und machte mich auf fürchterliche Schmerzen gefasst.
    Doch ... es
passierte gar nichts.
    Ich spreizte
langsam die Finger und spähte durch sie hindurch auf George und den strahlenden
Februartag hinter ihm.
    »Du qualmst
jedenfalls nicht«, stellte er fest. »Das ist wohl ein gutes Zeichen.«
    Ich berührte
die Kette um meinen Hals, erhob mich vom Sofa und trat neben George. Im Eingang
blieb ich stehen, schloss die Augen und genoss die Sonne auf meinem Gesicht.
    »Ich fasse
es nicht!«, sagte ich und lachte vor Erleichterung und Glück laut auf.
Vorsichtig ging ich einen Schritt nach draußen, dann noch einen, bis ich barfuß
mitten in dem verschneiten Vorgarten stand. Dann hüpfte ich vor Freude. »Es
klappt! Die Halskette funktioniert!«
    »Sie ist gar
nicht von Thierry, oder?«, sagte er mit einem freudestrahlenden Lächeln auf dem
Gesicht. »Sie ist vom Roten Teufel. Er schickt dir die Halskette. Siehst du?
Ich habe dir doch gesagt, dass dieser Kerl absolut großartig ist.«
    Seine Worte
bewirkten, dass ich schlagartig aufhörte herumzutanzen. Er hatte recht. Der
Rote Teufel musste mir die Kette geschickt haben. Was hatte er noch dazu
geschrieben? Dass er sich um mein Wohlergehen sorgte?
    Ich

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