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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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zu scheren, ob
diejenigen, die ihr Böses angetan hatten, irgendwo tot in einer Grube landeten.
Stimmt.
    Aber sie war
doch nicht total böse, oder? Schließlich hatte sie sich sogar bei mir entschuldigt.
Wenn sie bereit war, diesen Fluch rückgängig zu machen, bevor es zu spät war,
musste das doch etwas zu bedeuten haben. Ich fragte mich nur, wer dieser
mysteriöse Mann war, der ihre Hormone derartig aufgewühlt hatte. Wusste er,
dass sie eine Hexe war? Würde sie ihn in ein Pelztier verwandeln, wenn er sie
schlecht behandelte, so wie Claire es mit Reggie getan hatte? Es war wohl
wahrscheinlicher, dass Stacy ihm etwas Schlimmeres antun würde. Mir tat der
Kerl jedenfalls jetzt schon leid, wer auch immer er sein mochte.
    Außerdem
hatte ich bei der ganzen Situation nach wie vor kein gutes Gefühl. Ich wollte
nicht, dass irgendetwas Schlimmes passierte. Ich wollte nicht, dass Thierry
oder jemand anders sein Leben riskierte, weil er mir half. Aber tat er das
wirklich?
    Nein, sagte
ich mir beruhigend. Alles ist okay. Alles wird gut.
    Schön, aber
warum brannte dann in der ganzen Villa keine einzige Lampe, verdammt?
    Thierry
klingelte, und wir warteten. Meine Zunge klebte mir am Gaumen, und mein Herz
schlug anklagend einmal, bevor es wieder verstummte. George pfiff leise nervös
vor sich hin. Er hatte sein Dietrichset mitgebracht, für den Notfall.
    Nachdem ein
paar ruhige, herzschlagfreie Minuten vorübergegangen waren, klopfte Thierry an
die Tür. Ich vergaß buchstäblich zwei Minuten lang zu atmen. Thierry sah mich
finster an, drückte die Klinke herunter und stellte fest, dass die Eingangstür
nicht verschlossen war.
    Das Innere
des Hauses war dunkel. Ich schluckte.
    Thierry
suchte meinen Blick. »Bleib ganz dicht hinter mir.«
    Er
verschwand in der Dunkelheit, und ich folgte ihm. Kaum hatte ich die
Türschwelle passiert, runzelte ich nachdenklich die Stirn.
    »Moment
mal«, sagte ich leise. »Wie konnte ich gerade einfach so hereinschleichen? Ich
dachte, ich könnte kein Privathaus mehr ohne Einladung betreten? Mir ist klar,
dass das Haven und Geschäfte nicht auf dieser Liste stehen, weil sie öffentlich
sind, aber das hier ist eindeutig ein Wohnhaus.«
    Claire
zuckte mit den Schultern. »Offenbar verhält es sich beim Haus einer Hexe anders.«
    Ich war
nicht überzeugt. »Möglich.«
    Wo steckte
Stacy? Hatte sie mir eine falsche Adresse gegeben? Die Sache gefiel mir ganz
und gar nicht. Seit dem Schultreffen kribbelte mir die Haut wegen der vielen
schlechten Energie, und dieses Kribbeln hatte sich gerade verstärkt.
    »Hallo?«,
rief ich. »Jemand zu Hause?«
    »Ich spüre
immer noch nichts«, erklärte Claire.
    »Was
solltest du denn spüren?«
    »Die
Anwesenheit von etwas Übersinnlichem. Eine Spur von schwarzer Magie. Sie
hinterlässt in geschlossenen Räumen einen Gestank wie ranziger Käse.«
    »Vielleicht ist
sie nur kurz einkaufen gegangen«, überlegte George laut.
    Claire
schüttelte den Kopf. »Trotzdem würde ich in dem Fall ihre Magie spüren.«
    »Sie ist
nicht da«, erklärte ich überzeugt. »Das ist alles. Sie kommt bestimmt gleich
zurück. Jedenfalls ist das hier die Adresse, die sie mir gegeben hat. Dessen
bin ich absolut sicher.«
    »Dann warten
wir, bis sie wiederkommt.« Thierrys Stimme klang finster. Er war mit seiner
Geduld am Ende. Hoffentlich nicht auch meinetwegen, ganz sicher aber wegen des
Fluches und der Hexe, die ihn ausgesprochen hatte.
    Mir ging es,
offen gestanden, auch nicht anders. Ich konnte es kaum erwarten, dass diese
ganze Angelegenheit endlich vorüber war.
    Reggie
schnüffelte an dem Torbogen, der in den Wohnbereich führte. Er wandte sich an
Claire und jaulte.
    »Was ist
los?«
    Offenbar
nahm er etwas wahr.
    Er drehte
sich jedenfalls um und trottete ins Wohnzimmer.
    »Ich hätte
ihn besser an der Leine lassen sollen«, flüsterte Claire. »Aber gut, wir sehen
nach. Ihr bleibt hier und passt auf.«
    Sie lief hinter
ihm her.
    »George«,
sagte Thierry. »Vielleicht solltest du draußen warten. Versteck dich, und
benachrichtige uns sofort, wenn die Hexe auftaucht.«
    »Klar,
Chef.« George nickte und trottete wieder nach draußen.
    Thierry
wandte sich an mich. »Bist du okay?«
    »Abgesehen
von der Tatsache, dass die Lösung all meiner Probleme offenbar nicht da ist, wo
sie sein sollte, geht es mir gut.« Ich schluckte. »Thierry, wegen der
Bemerkung, die Butch vorhin gemacht hat ... «
    Thierry ließ
sich nichts anmerken. »Was genau meinst du?«
    Ich
befeuchtete meine

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