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Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Titel: Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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Rauchens des Öfteren mit Benzin hatte nachfüllen müssen und gleich daneben stand ein Glas-aschenbecher, den man aber zwischenzeitlich geleert hatte. Wenn er sich so umschaute, dann lag alles noch so, wie er es gezwungenermaßen zurückgelassen hatte. Damit hätte er nie und nimmer gerechnet. Offensichtlich war er doch nicht, wie er stets in der Annahme war, seiner Familie ein Dorn im Auge gewesen. Nein, sie liebten und vermissten ihn, ansonsten hätten sie bestimmt nicht eine Art Museum aus seinem ehemaligen Zimmer gemacht …
    »Geil hier, was? Alfinus soll ja ordentlich Drogen konsumiert haben und dabei wird ständig über die Jugend von heute gemeckert. Zu seiner Zeit war das Volk auch nicht viel besser drauf als die jetzige Generation, aber das haben leider so viele vergessen. Immer, wenn ich mich so richtig beschissen fühle, dann komme ich hierher. Hier fühle ich mich ihm irgendwie nahe. Er hätte mich bestimmt verstanden und mich nicht wie meine Oma oder meine Eltern, die mich einfach zurückgelassen haben, in Grund und Boden verdammt. Was wissen Außenstehende denn schon von meinen Träumen, von meinen Wünschen und von der Sehnsucht und der Hoffnung, dass meine Eltern sich irgendwann an mich erinnern werden. Dass sie eines Tages vor der Tür stehen und mich in ihr Zuhause mitnehmen. Dir kann ich ja das alles erzählen, weil ich nämlich nicht befürchten muss, dass du dich über mich kaputt lachst, oder das was du hier erfährst an andere weitergibst. Okay, mittlerweile bin ich ja erwachsen und sollte zumindest den Versuch starten, auf eigenen Füßen stehen zu können, aber irgendwie schaffe ich es alleine einfach nicht.« In diesem Moment wünschte sich Alfinus, dass er noch am Leben wäre, um dieser armen Kreatur hilfreich zur Seite stehen zu können. Ihm tat der dunkelhaarige Fünfundzwanzigjährige aus ganzem Herzen leid. Wie konnten seine Eltern aber auch bloß so verantwortungslos handeln und ihn, der kaum aus den Windeln herausgewachsen war, bei Adamine, die schon damals nicht mehr die Jüngste war, zurücklassen? Alfinus wollte nicht mehr weiter darüber nachdenken. Das was man Carolus angetan hatte, war einfach nur traurig nennen …
     
    Die folgende Nacht verbrachte er in Carolus Zimmer, der großzügiger Weise einen Teil des Mülls mit den Füßen zur Seite geschoben hatte, damit es sich sein „Freund“ auch gemütlich machen konnte. Gerne blieb Alfinus ja nicht, aber irgendwie sah er es doch so etwas wie seine Pflicht an …
     
    Obwohl Alfinus glaubte, dass Carolus seine Gesellschaft gut tun könnte und er eventuell langsam aber stetig von seiner Drogensucht wegkäme, da er seit zwei Tagen auch ohne Drogen bestens gelaunt war, wurde er dennoch eines Besseren belehrt. Nur ein paar Stunden später bat er ihn nämlich schon, ihm doch wieder etwas Kohle zu besorgen …
    Wie stellte sich der Junge das eigentlich vor? Er war doch kein Geldinstitut oder ein notorischer Taschendieb, der es sich zu eigen machte, tagtäglich seine Mitmenschen zu beklauen. Das konnte er gleich wieder vergessen. Wie konnte er auch nur so dämlich gewesen sein und ihm Geld bringen. Er hätte doch wissen müssen, dass Carolus schon recht bald nach mehr schreien würde …
    Nachdem Al finus Carolus Gejammer einfach nicht mehr ertragen konnte, verzog er sich lautlos nach draußen. Hier in der freien Natur fühlte er sich schon wieder viel besser. Das Beste wäre, von jetzt an Carolus vor allem aber sein Betteln um Geld, zu meiden …
     
    Gegen Abend machte Alfinus noch eine kurze Stippvisite durch den Park. Allzu viel war hier nicht mehr los. Lag gewiss am Wetter, da es die Meisten bei Sturm und Regen nicht unbedingt ins Freie zog. Er wollte schon eine Kehrtwendung machen, weil es auch ihm langsam ungemütlich wurde, als er zwei alte Bekannte entdeckte, die nicht gerade leise miteinander verhandelten. Sofort fragte er sich, woher Carolus bloß das Geld her haben könnte, um bei diesem fiesen Typen shoppen zu gehen. Bestimmt hatte er Adamine beklaut … anders konnte es gar nicht gewesen sein …
    Aufmerksam stellte er seine Lauscher. Das durfte doch nicht wahr sein, was wollte der Blödmann nur mit Heroin? Was wäre, wenn das Zeug unrein wäre? Bei diesem Halunken könnte es durchaus möglich sein. Wie bitte, der Gauner drückte seinem Großneffen eine fertige Spritze in die Hand? Das konnte und durfte er nicht zulassen. So schnell wollte er Carolus nun doch nicht im Nirwana einziehen lassen …
     
    Er beobachtete nun

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