Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)
Carolus dort antreffen würde. Gut, er kam ihm schon seit gestern irgendwie seltsam vor , so als würde ihm etwas fehlen, aber leider kam er nicht sofort drauf was es bloß sein könnte. Und nun, wo es ihm einfiel, musste er zu seinem Beschämen feststellen, dass er, obwohl es absolut wichtig gewesen wäre, sich nicht wirklich einen Kopf darum gemacht hatte. Gerade er hätte doch wissen müssen, dass ein Drogenabhängiger nicht von jetzt auf gleich clean wäre. Das beste Beispiel war schließlich er. Ganz gleich wie oft er auch den Versuch startete um davon loszukommen, schon nach kurzem war das Experiment gescheitert. Er schaffte es einfach nicht und deshalb durfte er auch in jungen Jahren schon den Löffel abgeben. Dieses traurige Los musste seinem Großneffen erspart bleiben. Er sollte nicht so würdelos enden wie er.
Aufmerksam durchkämmte er die Anlage, aber von Carolus war weit und breit nichts zu s ehen. Irgendwie konnte sich Alfinus auch nicht vorstellen, dass er sich bei diesem ungemütlichen Wetter auch nur eine Sekunde hätte hier aufhalten wollen. Eventuell hatte er seinem Dealerfreund ja einen Hausbesuch abgestattet, aber leider wusste Alfinus nicht, wo dieser wohnte. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als weiterhin nach ihm zu suchen. Vielleicht stand das Glück, zumindest dieses eine Mal, auf seiner Seite und zeigte ihm den richtigen Weg.
Irgendwann gab Alfinus bekümmert auf. Wo sollte er bloß noch nach ihm suchen? Zu seinem Bedauern fiel ihm nichts Brauchbares ein. Das Beste wäre wohl zuerst Zuhause nochmals nachzuschauen. Könnte doch sein, dass Carolus während er hier durch den Regen marschierte, schon längst selig schlummernd in seinem Bett lag …
Nachdem er so leise wie es ihm nur möglich war das Haus betreten hatte, Adamine war wie so oft in ihrem Sessel sitzend eingeschlafen, schaute er sofort in Carolus Zimmer nach und musste enttäuscht feststellen, dass sein Wunschgedanke leider nicht in Erfüllung gegangen war … Mutlos machte er sich abermals auf den Weg. Er brauchte unbedingt Hilfe bei seiner Suche und wer anders als seine vierbeinigen Freunde konnten ihm diese geben?
Je näher Alfinus der alten Wellblechhütte kam, umso mehr beschlich ihn ein seltsames Gefühl. Irgendetwas stimmte hier nicht. Ansonsten würden seine Freunde gewiss nicht so erbärmlich jaulen …
Kaum, dass er die Hütte betreten hatte, wusste er auch schon augenblicklich Bescheid … Jäh fiel er in ihr schauriges Geheule mit ein. Sein guter Freund Rambo, war in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Er würde in der Tat eine riesengroße, nie wieder schließende Lücke hinterlassen.
»Alfi, von woher wusstest du?« Bienchen sah ihn an als wäre er eine Erscheinung.
»Es war purer Zufall, dass ich hierher kam. Ich wollte mit euch reden, aber nun ist das natürlich hinfällig geworden.«
»Was ist passiert Alfi? Wo drückt der Schuh ? Du weißt doch wir sind immer für dich da.« Aros braune Augen sahen ihn aufmerksam an.
»Gleich mein Freund, zuerst aber, das würde ich jedenfalls vorschlagen, sollten wir uns um Rambos Kadaver kümmern. Schließlich sollte er würdevoll seine letzte Reise antreten.«
»Und was schlägst du vor?« Poldi wusste mit seinen Worten nichts rechtes anzufangen.
»Wir werden Rambo, so wie es sich gehört, begraben. Und zwar hier in dieser Bude. Zwar werden wir, bis wir das hinter uns gebracht haben, auch auf unseren Letzten gehen, da Rambo schon ein schwerer Brocken ist, aber gemeinsam werden wir es schon schaffen. Das sind wir ihm einfach schuldig.«
Ganz so beschwerlich hatte sich Alfinus die Buddelei nun doch nicht vorgestellt , aber der Boden, obwohl er aus purem Sand bestand, war so was von fest, sodass es für die Vier zu einer wahren Tortur wurde.
Nach einiger Zeit hatten sie es zu ihrer Zufriedenheit doch geschafft. Alfinus und Aros, die beiden Stärksten in diesem zusammengewürfelten Rudel, versuchten nun Rambos Kadaver, der in der Tat nicht gerade wenig wog, in die nicht wirklich tief ausgegrabene Grube zu schieben. Nachdem es ihnen wider Erwarten doch noch gelungen war, scharrten Bienchen und Poldi, während sich die beiden von der Strapaze erholten, Rambos letzte Ruhestätte zu.
»Und wie soll es nun weitergehen?«, fragte Alfinus bekümmert. »Ohne Rambo wird es für euch bestimmt nicht leicht werden.«
»Ich glaube ich werde bei Schäfer Karl ins Geschäft einsteigen. Gerade vor zwei Tagen erst fragte er mich noch, ob ich nicht als
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