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Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Titel: Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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Fresse«, schrie Hendrik wütend hinter ihm her, »bevor ich sie dir augenblicklich polieren werde.«
    »Ludger«, fing er urplötzlich zu schluchzen an. »Lass mich bitte nicht alleine. Zeig dich mir endlich, bevor ich noch wahnsinnig werde.« Mit angehaltenem Atem hörte er für einen Moment in die Dunkelheit hinein. Aber es tat sich nichts. Von Ludger war weit und breit nichts zu sehen und nichts zu hören.
    Nicht mehr Herr seiner Wutausbrüche, trat er blindlings auf die am Seitenstreifen geparkten Autos ein.
    »Jetzt reicht es aber, du Idiot«, augenblicklich war Hendrik von fünf noch recht jungen Männern umringt, die absolut nicht danach aussahen, als ob sie auch nur einem einzigen Streit aus dem Weg gingen. 
    »Los verpisst euch, kann mich nämlich nicht erinnern, dass ich nach euch gerufen haben sollte.« Und schon wurden auch die Fünf zum Objekt seines Zorns. Hemmungslos trat er nach ihnen. Was sie sich natürlich nicht bieten ließen. Ehe Hendrik sich versah, ging er auch schon zu Boden.
    »Nehmt sofort eure schmutzigen Finger von ihm«, beherzt griff Ludger ins Geschehen ein. Nur gut, dass einer seiner Kumpane ihm verriet, dass der „feine Pinkel im Anzug“ verzweifelt nach ihm suchte. Wer weiß, was geschehen wäre, wenn er sich nicht unverzüglich auf die Suche nach Hendrik begeben hätte? Und was die fünf Burschen bloß mit ihm angestellt hätten? 
    »Was geht dich das eigentlich an du elender Penner«, wurde Ludger nun angemacht. »Sieh zu, dass du dich ganz schnell von hier verabschiedest.«
    »Hendrik, was machst du nur für Sachen«, ohne sich weiter um die Fünf zu kümmern, kniete Ludger neben ihm nieder. Behutsam hob er seinen Kopf an. »Komm nimm einen Schluck aus der Pulle, wird dir bestimmt nicht schaden.« Ohne auf Hendriks Antwort zu warten flößte er ihm schluckweise den billigen Fusel ein.
    »Wo warst du nur?«, flüsterte Hendrik erschöpft. »Warum nur hast du mich an meinem Geburtstag alleine gelassen?«
    »Sagtest du nicht, du wolltest im Kreis deiner Familie feiern?«, fragte Hendrik vorsichtig nach.
    »Sind alles Verräter«, raunte Hendrik ihm verschwörerisch zu. »Ich bin aufgeflogen mein Freund.«
    »Darüber reden wir ein anderes Mal«, entgegnete Ludger beruhigend. »Im Moment zählt nur, wie es dir geht. Hoffe, dass der Notarzt nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt. Denn deine Kopfwunde bereitet mir doch Sorgen.« Kaum, dass er ausgesprochen hatte, näherte sich auch schon ein Notarztwagen. Augenblicklich kümmerte man sich um den noch immer am Bodenliegenden.
    »Ludger, ich flehe dich an, verlasse mich nicht. Bleib bei mir. Ich brauche deinen Beistand.« Fest wie ein Schraubstock, umklammerte er Ludgers raue Hand.
    »Keine Panik, ich werde dich selbstverständlich ins Krankenhaus begleiten«, war doch Ehrensache, dass er sich auch weiterhin um Hendrik kümmern würde.
    »Würden sie bitte zur Seite treten«, abrupt wurden die beiden getrennt.
    »Was soll das? Ist doch logisch, dass ich meinen Freund begleiten werde«, Ludger fühlte sich in diesem Moment, als wäre er ein Aussätziger.
    »Sie glauben doch nicht, dass wir so etwas Fertiges wie sie freiwillig in unserem sterilen Wagen mitfahren lassen werden.« Über so viel Unverfrorenheit konnte der Sanitäter nur mit dem Kopf schütteln.
    »Ludger«, schrie Hendrik wie von Sinnen, »warum kommst du nicht? Du musst mir doch beistehen, ohne deine Hilfe werden sie mich töten.«
    »Bitte«, versuchte Ludger, bevor sie ihm die Wagentür vor der Nase zuschlugen, abermals sein Glück, »Lassen sie mich doch mitkommen, er ist doch mein … Bruder.« Aus tränenfeuchten Augen blickte er dem davonfahrenden Wagen hinterher. Er musste auf dem schnellsten Weg zum Krankenhaus … die Frage war nur wie?
     
    »Hotte«, bettelte Ludger einen seiner Kumpane an, »du besitzt doch ein Fahrrad. Bitte, leihe es mir doch für ein paar Stunden aus.«
    »Das wüsste ich aber«, entgegnete Hotte barsch. »Bin doch kein Fahrradverleih.«
    »Ich muss dringend zum Krankenhaus. Es geht wahrhaftig um Leben und Tod. Gib deinem Herzen doch endlich einen Stoß. Glaube mir, ich werde es dir unversehrt wieder zurückbringen.«
    »Okay, dann werde ich mal nicht so sein, soll ja keiner behaupten können, der Hotte hätte ein Herz aus Stein. Ist ja klar, dass ich ein Pfand dafür haben muss. Könnte ja sein, dass du es irgendwo geklaut bekommst. Sagen wir mal für eine Flasche Schnaps kannst du mein Fahrrad bis morgen behalten.«
    »Von wo soll

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