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Ein schöner Ort zu sterben

Ein schöner Ort zu sterben

Titel: Ein schöner Ort zu sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malla Nunn
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die Aussicht auf Frittiertes und Kaffee hievte der Mann seinen schweren Körper aus dem Stuhl und kam mühsam auf die Beine.
    »Es tut mir leid, dass wir Ihnen nicht helfen konnten, die Bestellung Ihres Freundes zu finden. Aber jetzt schließe ich mein Geschäft aus Anlass meines Namenstages. Achmed, bring den Herrn zur Tür und schließ hinter ihm ab.«
    »Selbstverständlich, Mr. Fernandez.« Der Laborassistent huschte zur Eingangstür und riss sie mit überschwänglicher Geste auf. »Hier entlang, bitte.«
    Emmanuel überlegte, was er jetzt noch tun konnte. Das Einzige, was ihm blieb, war zu gehen und wiederzukommen, wenn der füllige Mr. Fernandez gesättigt war und geruht hatte. Während er über die Schwelle trat, schob sich Achmed dicht an ihn heran.
    »Sie sollten schwimmen gehen und dann ein Eis essen«, raunte der Assistent in einem lauten Bühnenflüstern. »Um fünf Uhr sollten Sie zum Café Lissabon kommen. Ich werde dann auch da sein.«
    »Um fünf Uhr im Café Lissabon?«
    »Ja. Falls ich mich verspäte, könnten Sie sich vielleicht das Fisch-Curry bestellen. Es ist sehr gut.«
    Die Tür wurde hinter ihm verschlossen, und Emmanuel sah, dass sein kleiner Führer weiter oben an der Straße auf ihn wartete. Der Junge kam angelaufen.
    »Ich muss mir eine Badehose kaufen«, sagte Emmanuel. »Kennst du da ein Geschäft?«
    »Natürlich«, antwortete der Jungs. »Aber zuerst bringe ich Sie in eine Wechselstube. Ich hole den besten Kurs für Sie raus, Baas. Dann besorgen wir die Badehose. Im Geschäft verschaffe ich Ihnen den günstigsten Preis.«
    »In Ordnung«, sagte Emmanuel. »Kannst du mich auch um Punkt fünf Uhr ins Café Lissabon bringen?«
    »Ja, das kann ich für den Baas tun.« Der Führer blieb stehen und sah zu ihm hoch. »Wenn Sie dort sind, müssen Sie unbedingt das Fisch-Curry essen. Es ist das Beste in ganz Lorenzo Marques.«
     
    Er sah, wie der Assistent aus dem Fotoatelier ins Café gehuscht kam und einen raschen, prüfenden Blick auf die Kunden warf. Mit den Händen umklammerte er eine schmale Ledertasche. Emmanuel hob grüßend die Hand, und der dunkelhaarige Mann kam an seinen Tisch.
    Der Assistent setzte sich neben ihn und rutschte seinen Stuhl so zurecht, dass er die Tür im Auge hatte. »Neugieriger weißer Herr, ich, Achmed Said, habe beschlossen, dass ich mit Ihnen sprechen muss.«
    »Worüber?«
    »Über die Fotos natürlich.« Der Assistent zog ein Taschentuch heraus und wischte sich über die Stirn. Er schwitzte wie ein Sturzbach. »Aber zuerst, glaube ich, müssen Sie mir etwas zu trinken spendieren. Einen doppelten Whisky bitte.«
    Emmanuel warf einen Blick auf das gehäkelte Käppi, das Achmeds glänzenden Kopf bedeckte. »Ich dachte, Alkohol ist gegen Ihre Religion.«
    »Ist er auch«, antwortete der Assistent ohne Groll. »Aber ich bin ein sehr schlechter Muslim. Deshalb bin ich ja auch gekommen, um mit Ihnen über die Fotos dieses Polizisten zu sprechen. Sobald ich nicht mehr so eine trockene Kehle habe, erzähle ich Ihnen alles, was ich weiß.«
    »Einen doppelten Whisky und einen starken Kaffee«, bestellte Emmanuel bei einem vorbeieilenden Kellner, dann wandte er sich wieder seinem Informanten zu. »Woher wissen Sie, dass der Mann, nach dem ich gefragt habe, Polizist ist?«
    »Ich bitte Sie. Was soll er denn sonst gewesen sein? Sogar seine Khaki-Shorts waren auf Falte gebügelt, genau wie seine Uniform.«
    »Beobachten Sie alle Kunden, die ins Atelier kommen, so genau?«
    »Nur die, die explizit nach mir fragen. Das sind diejenigen, die bereit sind, Mr. Fernandez für meine ganz speziellen Dienste einen Aufschlag zu zahlen.«
    Emmanuel gab dem Kellner sein Geld und wartete, bis er zu einem anderen Tisch gegangen war.
    »Sie meinen die Entwicklung von pornografischen Fotos?«
    »Künstlerischen Fotos«, verbesserte ihn Achmed lächelnd. »Der Kunde muss explizit nach Achmed fragen, um künstlerische Fotos entwickelt zu bekommen. Sonst rühren wir den Film nicht an.«
    »Wusste der Polizist, wonach er fragen musste?«
    »Natürlich.« Achmed trank den Whisky wie eine alte Jungfer. »Am Anfang dachte ich, er würde uns vielleicht nachspionieren und Beweise sammeln, um den Laden dichtzumachen. Also habe ich gesagt, dass ich keine künstlerischen Fotos mehr annehme.«
    »Und dann?«
    »Das war ein ganz Kaltschnäuziger. Die meisten Männer schwitzen so wie ich jetzt, weil sie Angst haben, dass man sie auf frischer Tat ertappen könnte. Der Mann aber nicht. Er sah mir nur

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