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Ein schöner Ort zu sterben

Ein schöner Ort zu sterben

Titel: Ein schöner Ort zu sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malla Nunn
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beiden Rollen Film dieselbe Frau zu sehen?« Wenn nicht die du-Toit-Mädchen posiert hatten, wer dann?
    »Wer sagt denn, dass es eine Frau war?« Achmed kicherte kurz, während sie sich durch ein enges Gässchen zwischen zwei Turista-Hotels mit bunt bemalten Läden und luftigen Vorhängen hindurchzwängten.
    Emmanuel war entsetzt. »Die Fotos sind von einem Mann?«, fragte er fassungslos. Vielleicht kam Louis mit seinen blonden Haaren und dem mädchenhaften Mund ja trotzdem auf seinen Vater. Wie konnte man in Jacob’s Rest ein solches Geheimnis bewahren? Fast unmöglich, aber der Captain hatte ja schon öfter bewiesen, dass er einen Teil seiner selbst vor dem Blick der Öffentlichkeit zu schützen wusste.
    Grinsend winkte Achmed ihm zu. »Wer sagt, dass es ein Mann war?«
    Emmanuel rannte ihm nach. »Was soll das heißen? Eins von beiden muss es ja wohl gewesen sein.«
    »Wirklich?« Der Assistent lachte, ganz offensichtlich machte ihm das Spielchen Spaß. »Sie können sich gar nicht vorstellen, was ich bei meiner Arbeit so alles zu sehen bekomme. Genau aus diesem Grund würde ich selbst mir auch nie ein Haustier anschaffen.«
    Emmanuel grinste den Laborassistenten an. Wider bessere Einsicht mochte er den verrückten Achmed.
    »Noch nicht mal ein Huhn?«, fragte er, als sie sich wieder auf den Weg machten. »Es muss doch noch ein paar Sachen geben, die tabu sind – selbst in Ihrem Geschäft.«
    »Hmm …« Achmed dachte ernsthaft über die Frage nach. »Sie haben recht. Eier habe ich zwar schon gesehen, wo sie nicht hingehören, aber ein Huhn noch nie. Dank Ihnen werden meine Frau und ich also Hühner haben. Hühner und vielleicht ein paar Grashüpfer. Ja, genauso machen wir es.«
    Emmanuel musste nun laut lachen. Was auch immer Achmed fehlte – die gesamte Psycho-Abteilung der Armee hätte nicht genügend Ärzte gehabt, um das zu kurieren.
    »Wer ist diese junge Frau, die Sie heiraten wollen?«, fragte er.
    »Ein armes Mädchen.« Die Antwort kam postwendend. »Meine Mutter hat sie auf dem Land gefunden.«
    »Und sie hat keine Ahnung, was Sie treiben?«
    »Nein«, antwortete Achmed, während sie einen schmalen Pfad überquerten und sich am Hintereingang des Fotolabors wiederfanden. »Deshalb muss ich auch alles nur Mögliche versuchen, um mich von meinem kleinen Problem zu befreien.«
    Emmanuel blickte an den hohen Mauern hinauf, die mit heimtückischen Stacheldrahtrollen und Glasscherben gekrönt waren. Das Hintertor war mit einem Vorhängeschloss gesichert. Jetzt fand er Achmeds verrückte Idee nicht mehr so lustig.
    »Warum sind die Fotos im Safe, wenn sie Ihnen gehö ren?«, fragte Emmanuel. Noch war es an der Zeit, einfach wegzugehen und den nervösen Assistenten seine dreckige Arbeit allein erledigen zu lassen. Achmed zog einen Schlüssel aus der Tasche und schob ihn in das Vorhängeschloss.
    »Sie sind zu meinem eigenen Schutz dort. Nachdem ich dieses Geschäft ein, zwei Jahre betrieben hatte, fing ich an, zuviel Zeit mit meinen ›Freunden‹ zu verbringen.«
    »Mit wem?«
    »Mit den Leuten auf den Fotos. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viele Stunden ich mich ganz allein mit Ihnen vergnügt habe. Einmal bin ich das ganze Wochenende nicht aus meinem Zimmer gekommen. Jeden Montag war ich erschöpft, weil ich meinem Körper die Lebenssäfte entzogen hatte. Eimerweise …«
    »Schön, schön …«, unterbrach Emmanuel die nostalgische Reminiszenz. »Auf ihren Handflächen sind also Haare gewachsen. Und dann?«
    »Nein.« Der Assistent zog das Vorhängeschloss auf und hielt Emmanuel dann seine offenen Hände hin, damit er es selbst sehen konnte. »Meine Handflächen blieben ganz normal, aber meine Mutter fing an, sich Sorgen zu machen. Sie sprach mit Mr. Fernandez, und der kam zu mir nach Hause und nahm mir meine Freunde weg. Er hat sie in den Safe gelegt. Jetzt darf ich sie nur noch zweimal die Woche für eine Stunde sehen.«
    Das Hintertor öffnete sich quietschend einen Spalt. Hau ab, dachte Emmanuel, das ist das einzig Vernünftige. Bestimmt würden sich in Jacob’s Rest noch andere Beweise finden lassen.
    Doch er blieb da. »Erzählen Sie weiter«, sagte er. »Wo lag das Problem?«
    Achmed machte ein betretenes Gesicht. »Ich habe angefangen, heimlich an den Safe zu gehen, wenn Mr. Fernandez nicht da war. Und ich habe Angst, dass keine Lebenssäfte mehr für meine Frau übrig sind, wenn ich mich weiter mit meinen Freunden treffe.«
    »Was passiert, wenn Sie die Fotos kriegen? Werden Sie sich

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