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Ein schöner Ort zu sterben

Ein schöner Ort zu sterben

Titel: Ein schöner Ort zu sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malla Nunn
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das?«
    Van Niekerk lachte, als sei die Frage zu dämlich, um überhaupt darauf zu antworten.
    »Ich weiß es einfach, Sergeant.«
    »Können Sie mir sonst noch was sagen?«, fragte Emmanuel. Undenkbar, dass Piet und Dickie ihn beim Verhör würden zugegen sein lassen.
    »In der Nacht, als der Captain ermordet wurde, war der Mann an der Furt«, berichtete der Major. »Das steht fest. Dieser Bergmann Duma aus der Location war seine Kontaktperson. Vielleicht ist es besser, wenn Sie sich an den Gedanken gewöhnen, dass die Security Branch auf der richtigen Spur sein könnte.«
    »Mache ich, Sir«, antwortete Emmanuel und hängte ein. Er hatte das untrügliche Gefühl, dass der kommunistische Agent den Mord nicht begangen hatte. Warum war die Leiche zum Wasser geschleift worden, wenn man sie doch ebenso gut im Sand hätte liegen lassen können? Und Shabalala war sich sicher gewesen, dass der Mörder nach Mosambik zurückgeschwommen war. Vielleicht hatte die Geheimpolizei auf diese Fragen ein paar Antworten.
    Emmanuel ging nach vorne in den Laden, wo Zweigman gerade die Regale mit einem Wedel aus Straußenfedern abstaubte.
    »Für meine Untersuchung komme ich heute Nachmittag noch einmal vorbei«, kündigte er dem Krämer an und stellte das Telefon auf die Theke. »Ich muss mich auf der Wache melden.«
    »Natürlich. Ich bin bis etwa halb sechs hier.«
    Emmanuel trat hinaus auf den löchrigen, unbefestigten Bürgersteig vor Poppies und dem Schnapsladen.
    Allmählich wurde es Zeit, dass er Shabalala so lange in die Mangel nahm, bis der Schwarze ihm alles sagte, was er über Willem Pretorius’ verborgenes Leben wusste.
     
    Vor der Polizeistation standen vier Chevrolet-Limousinen. Von der nächtlichen Fahrt waren ihre Chrom-Zierleisten mit Staub und zerquetschten Insekten übersät. Auf der Veranda vor dem Gebäude lungerte eine Handvoll Beamter in zerknitterten Anzügen herum, sie rauchten und unterhielten sich mit einem hageren Mann, der einen Fotoapparat um den Hals hatte. Bestimmt gehörte der Reporter zu einer der Afrikaander-Zeitungen, die egal, wie die Wahrheit aussah, immer die Parteilinie vertraten.
    Emmanuel stieg die Treppe hinauf und machte sich darauf gefasst, weggescheucht zu werden. Der Apparat der Geheimpolizei hatte den Informationsfluss fest unter Kontrolle, und Emmanuel bezweifelte, dass er auf der Einladungsliste stand. Er hatte schon die oberste Treppenstufe erreicht, als einer der Geheimpolizisten sich ihm in den Weg stellte.
    »Zugang verboten«, sagte ein mondgesichtiger Mann in einem schlecht geschnittenen Anzug. »Keiner kommt rein, außer wenn Lieutenant Lapping es erlaubt.«
    Emmanuel trat einen Schritt zurück. Nie im Leben würde Pocken-Piet ihn hereinlassen.
    »Eigentlich suche ich nach der regulären Polizei. Nach Constable Shabalala, Lieutenant Uys und Constable Hepple. Ich bin hier mit einer Ermittlung betraut.«
    »Sehen Sie hinterm Haus nach.« Das Mondgesicht grinste ihn an. »Haben Sie Ihren Perversen eigentlich schon erwischt, Sergeant?«
    Ohne zu antworten, machte Emmanuel kehrt und stieg die Treppe hinunter. Lieutenant Lapping hatte ihn nicht nur von den Ermittlungen ausgeschlossen, sondern ihn obendrein noch zum Gespött der Leute gemacht. Bis er Shabalala gefunden hatte, musste er kleine Brötchen backen und weiter in der schmutzigen Wäsche von Willem Pretorius wühlen.
    Er öffnete das Seitentor und betrat den Hinterhof der Wache. Paul Pretorius und der kleine Lieutenant Uys saßen mit drei anderen Männern, die er nicht kannte, im Schatten des Avocadobaums. Offenbar war die Security Branch mit Mann und Maus angerückt.
    Paul Pretorius stand auf und kam mit wiegendem Gang auf ihn zu.
    »Aha.« Zum ersten Mal, seit sie sich kannten, lächelte der hünenhafte Soldat. Es war kein schöner Anblick. »Wie fühlt man sich denn so als letzter Arsch bei der Polizeiarbeit, Detective Sergeant?«
    »Haben Sie schon ein Geständnis des Verdächtigen?«, fragte Emmanuel zurück.
    »Noch ein, zwei Stunden, dann ist die Sache erledigt.« Paul strich sich über sein stoppeliges Kinn, um zu demonstrieren, was für eine lange Nacht diejenigen gehabt hatten, die sich im Epizentrum der Macht befanden. »Ich kann Ihnen sagen, die Jungs da drinnen wissen genau, was sie tun.«
    »Sind die sicher, dass er es war?«
    »Absolut. Und Sie dachten, Pas Mörder sei irgendein abartiger Weißer gewesen. Sieht ganz so aus, als müssten Sie jetzt mit leeren Händen nach Jo’burg zurückkehren. Zu

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