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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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ihnen.« KAPITEL 20
    »Herzversagen, verursacht durch Stress und Schock«, berichtete Meredith.
    »Das sagt jedenfalls der Arzt. Sie war physisch sehr schwach, auch schon vor Katies Tod. Es war einfach alles zu viel für sie.«
    »Sie ist aus Kummer gestorben, das ist sie!«, sagte Mrs. Pride entschieden.
    »Die arme Seele. Es hat ihr das Herz gebrochen!«
    »Es scheint jedenfalls so, als hätte sie einfach aufgegeben. Ihr Verstand war sehr verwirrt. Wir können nur vermuten, warum sie vorher ihre Stickereien zerstört hat. Nur weil sie sie nicht mehr beenden würde? Ich weiß nicht. Vielleicht dachte sie, dass alles vorbei wäre und es keine Zukunft mehr für sie gab. Sie war seit Jahren nicht mehr jenseits des Haupttors, und selbst jetzt, wo sie unbedingt zum Mausoleum wollte, brachte sie es nicht über sich. Also durchquerte sie den Park und ging zu der Stelle, wo sie dem Mausoleum am nächsten sein konnte, ohne die Straße zu überqueren. Sie legte sich in der Nähe ihrer Vorfahren nieder und starb.«
    »Kummer«, wiederholte Mrs. Pride.
    »Er verdreht den Menschen den Verstand, der Kummer. Sie wollen Miss Adeline und ihre Tochter gemeinsam beerdigen, sagt man, aber nicht in diesem grässlichen Mausoleum. Sie werden wohl noch ein wenig warten müssen, bis sie die Genehmigung erhalten, die kleine Katie zu bestatten. Ich wünschte, die Polizei würde sich ein wenig beeilen und den Kerl finden, der sie umgebracht hat. Sie scheinen sicher zu sein, dass es nicht der Halunke war, der Lynne Wills ermordet hat. Wer auch immer es war, er ist nicht nur für den Tod der kleinen Katie verantwortlich, sondern auch für den von Miss Adeline, und er ist ein verschlagener Teufel!«
    »Matthew Conway muss eine schreckliche Zeit durchmachen. Auch wenn das Leben mit Adeline all die Jahre sehr schwer für ihn gewesen ist, tief im Innern hat er sie noch immer sehr geliebt!« Mrs. Pride gab ein ungläubiges Schnauben von sich.
    »Sie haben ihn nicht gesehen!«, protestierte Meredith.
    »Er war völlig aufgelöst, als wir ihren Leichnam fanden. Er hat sich zu ihr in den Schlamm gekauert und sie in die Arme genommen. Wir konnten ihn nicht dazu bringen, sie loszulassen.« Mrs. Pride beugte sich über die Teekanne.
    »Pah! Ein schlechtes Gewissen, weiter nichts!«, erklärte sie.
    »Ich bin bestimmt keine hartherzige Frau. Ich glaube immer von jedem das Beste. Aber wenn Matthew Conway wegen des Todes seiner Frau verzweifelt ist, dann nur deswegen, weil er sie die ganzen Jahre so schlecht behandelt hat! Es ist sein Gewissen, das sich rührt, und es wird ihm so leicht keine Ruhe geben!« Überzeugt von ihrem Urteil, nahm sie majestätisch Anne Hathaways Cottage am Henkel und goss sich Tee in die Tasse.
    »Geschieht ihm nur recht!« Sie reichte Meredith die Tasse und fuhr fort:
    »Und Sie hoffen also, Ihren walisischen Küchenschrank in diesem Pub zu finden?« Meredith benötigte einen Augenblick, um den überraschenden Themenwechsel zu verdauen.
    »Ich werde auf jeden Fall hinfahren und mir das Stück ansehen. Nicht, dass ich heute besondere Lust dazu hätte, aber wenn ich zu lange warte, werfen die Reeves ihn vielleicht weg.«
    »Sehen Sie sich dieses Ding nur sehr genau an!«, empfahl ihr Mrs. Pride.
    »In diesem alten Plunder gibt es jede Menge Holzwürmer! Sicher, Sie wissen genau, was Sie suchen, Liebes, aber ich würde nichts davon in mein Haus lassen! Vergessen Sie nicht, wenn Sie eine Transportmöglichkeit benötigen, mein Neffe Dean hat einen Lieferwagen, und er wird den Schrank sicher gerne für Sie holen.«
    Meredith traf am frühen Nachmittag im Silver Bells ein und fand ein überraschendes Chaos vor. Ein Feuerwehrwagen parkte vor dem Pub, und ein Stück weiter die Straße hinauf stand ein Wagen, der seiner Beschriftung zufolge von den Wasserwerken kam. Über dem Bürgersteig lagen Schläuche, die in einer offenen Kellerklappe verschwanden. Überall waren große Wasserlachen. Auf einer Kreidetafel an einem Telegrafenmast entschuldigte sich der Wirt bei seiner Kundschaft, dass das Pub tagsüber geschlossen blieb, und versprach, abends wieder zu öffnen. Was in Anbetracht der Lage ein wenig optimistisch erschien.
    Auf der anderen Seite gab es, soweit Meredith sehen konnte, nirgendwo Hinweise auf ein Feuer. Das Strohdach, der wahrscheinlichste Ort für ein derartiges Unglück, war unversehrt. Es roch nicht nach Rauch, und Asche flog ebenfalls nicht umher. Meredith sprach einen der uniformierten Feuerwehrmänner an, der über die

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