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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Um das Heim der Familie zu retten. Und jetzt kann er sie nicht aus ihrem eigenen Haus werfen. Prue kümmert sich um sie. Sie hat Erfahrung als Krankenschwester.« Nachdenklich fragte Markby:
    »Würde Conway das Haus erben, wenn sie stirbt?« Die Frage entsprang alleine seiner Abneigung gegen den verwahrlosten Zustand, in dem sich alles befand. Er überlegte, ob Matthew das Anwesen renovieren lassen würde, falls er freie Hand hätte. Doch Maria schüttelte den Kopf.
    »Nein, es fällt alles an ihr Kind. Sie haben eine Tochter.« Der lippenstiftbemalte Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen.
    »Ein total verzogenes Balg.«
    »Ich verstehe. Nun, vielen Dank, Mrs. Lewis.«
    »Kein Problem«, erwiderte sie und wandte sich zum Gehen. Auf dem Weg zum Tor überlegte Markby, welche Bedeutung er diesen Informationen beimessen sollte, falls überhaupt. Fast schon zu spät fiel ihm ein, nach den Schweinen Ausschau zu halten. Gerade als er über das Viehgitter ratterte, blickte er in seinen Rückspiegel und sah die Tiere. Es war ein lebhaftes, komisches und eigenartig beunruhigendes Bild, das Markby in dem schmalen Rechteck gespiegelter Realität sah. Mutchings wedelte mit einem Eimer, in dem sich wahrscheinlich Futter befand, und rannte über den Weg. Die Herde folgte ihm dicht auf den Fersen und quiekte laut ihre Forderungen. Mit einem letzten, linkischen Sprung verschwand Mutchings in einer Lücke zwischen den Buchsbaumbüschen, gefolgt von den Schweinen. Markby fragte sich, ob es ein Spiel war, das er mit seinen Schützlingen spielte. Während er vorsichtig das Viehgitter hinter sich brachte, kam ihm der Gedanke, dass Mrs. Conway, geborene Devaux, möglicherweise nicht die einzige Person auf dem Anwesen von Park House war, deren mentaler Zustand fragwürdig schien.
    »Und du bist sicher, dass du nichts essen möchtest?«, fragte Meredith.

    »Ganz ehrlich nicht. Barney Crouch hat mich vollgestopft, und ich hab mich immer noch nicht wieder erholt. Iss du nur, wenn du hungrig bist.«

    »Ich? Nein. Ich hab mit deinem neuen Sergeant in der Stadt zu Mittag gegessen. Und ich hab den ganzen Nachmittag gestrichen. Der Gestank verdirbt einem den Appetit.«
    Sie saßen in Merediths winzigem Wohnzimmer auf dem Sofa vor dem Fernseher, aber keiner von beiden beachtete das Programm. Es war warm und spät, und beide waren müde. Markby hatte die Beine in Richtung Gasfeuer ausgestreckt, und Meredith saß neben ihm, mit dem Rücken an seine Schulter gelehnt, die Füße auf einem Kissen.

    »Und?«, fragte er.
    »Wie bist du mit Turner zurecht gekommen?«
    »Ausgesprochen gut. Sie ist nett. Sie hat einen Sinn für Humor, der mir gefällt.«
    »Tatsächlich? Sie erscheint mir eigentlich als schrecklich angespannte junge Frau. Allerdings hat sie ihre Arbeit bei den Wills’ heute ziemlich gut gemacht.« Er rutschte ein wenig zur Seite und wechselte das Thema.
    »Wie kommst du mit dem Anstreichen voran?«
    »Ich bin mit den Wänden fertig. Morgen werde ich mir die Leisten vornehmen. Ich glaube, ich freue mich schon auf Montag, wenn ich wieder zur Arbeit muss.«
    »Gar keine schlechte Leistung, die Wände an einem Tag ganz alleine zu streichen!« Meredith verzog das Gesicht.
    »Ich hatte ein wenig Hilfe. Jedenfalls glaube ich, dass es Hilfe war.« Sie erzählte ihm von Katie und war überrascht, als er sich ruckhaft aufsetzte, sodass sie fast vom Sofa gefallen wäre.
    »Conway? Katie Conway? Ich war heute in Park House. Das ist ein ziemlich außergewöhnlicher Haushalt.«
    »Ist es das? Ich hatte auch den Eindruck, dass das Leben bei Katie zu Hause alles andere als friedlich verläuft. Sie hat Probleme mit ihren Eltern, und sie ist damit zu mir gekommen – oder zumindest hat sie es versucht. Ich schätze, ich habe mir das selbst zuzuschreiben, nach meinem Vortrag im Jugendclub und meinen Geschichten über waghalsige Abenteuer in fremden Ländern. Es soll mir jedenfalls eine Lehre sein! In Zukunft werde ich mein Licht gehörig unter den Scheffel stellen!«
    »Sie halten Schweine«, erzählte Markby.
    »Nicht kommerziell, nicht einmal als Hobby, sondern aus Tradition. Ziemlich eigenartig, findest du nicht? Ich habe mir das Gehirn zermartert und alles hervorgekramt, was ich über Park House weiß, und ich erinnere mich, dass mein Vater mir vor vielen Jahren irgendetwas über einen privaten Zoo oder eine Menagerie auf dem Anwesen erzählt hat. Wer dort vorbeikam, konnte die Tiere hören, und wer nichts von dem Zoo wusste, bekam einen heiligen

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