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Ein Schritt ins Leere

Ein Schritt ins Leere

Titel: Ein Schritt ins Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Bobby!
    Ich glaube, es wird Zeit, dass du herkommst. Ich habe Anweisung gegeben, dass man dir den Bentley überlässt, sobald du ihn verlangst. Verschaff dir eine Chauffeurslivree. Du n kelgrünes Tuch, weil es die Farbe für unsere Chauffeure ist. Am besten bestellst du die Livree auf Vaters Rec h nung bei Harrods. Man tut gut, auch in Einzelheiten korrekt zu sein. Wie steht’s mit dem Schnurrbart? Du brauchst ihn unbedingt. Wenn du hier ei n triffst, übergib mir möglichst offenkundig ein Schre i ben von Papa. Berichte, dass der Wagen jetzt wieder tadellos läuft. Die hiesige Garage bietet nur für zwei Wagen Platz, und da der Familien-Daimler und Rogers Zwe i sitzer drin stehen, ist sie glücklicherweise voll, sodass du den Bentley in Staverley unterbri n gen wirst. Benutze deinen Aufenthalt im Dorf, um allerhand Erkundigungen einz u ziehen, besonders über Dr. Nicholson, den Besitzer des Sanator i ums. Er scheint mir ve r dächtig. Besitzt einen dunkelblauen Talbot, war am 16. als dein Bier seinen gefährlichen Zusatz erhielt, nicht daheim und bekundet zudem ein auffällig lebhaftes Interesse für meinen Unfall. Ich glaube den Toten identif i ziert zu haben ! Auf Wiedersehen, mein lieber Mitdete k tiv. Ich grüße dich herzlich als
    Deine erfolgreich verunglückte Frankie
     
    PS: Ich werde den Brief eigenhändig zur Post befördern.
     
    Die Stimmung Bobbys, der telefonisch von George Arbuthnot erfahren hatte, dass Frankie programmgemäß in Merroway Court eingeliefert sei, aber die ihm aufgezwungene Untätigkeit bitter hasste, stieg schlagartig. Im Nu streifte er den Overall ab, jubelte Badger die Nachricht von seiner sofortigen Abreise zu und war im Begriff davonzueilen, als er sich des mit gleicher Post eingetroffenen väterlichen Briefes erinnerte. Er riss ihn ohne jeden Enthusiasmus auf.
    Gewissenhaft berichtete der geistliche Herr von den Geschehnissen in Marchbolt, schilderte seine eigenen Nöte mit dem Organisten und ließ sich über die unchristliche Gemütsart eines seiner Pfarrkinder aus. Auch des neuen Einbands der Gesangbücher wurde Erwähnung getan. Und weiterhin hoffte Pfarrer Jones, dass Bobby stets mannhaft seiner Garagentätigkeit obläge und auf guten Bahnen wandle, und verblieb sein wohl wollender Vater…
    Dann aber hatte er noch ein PS hinzugefügt:
     
    « Übrigens sprach jemand bei uns vor, der sich nach deiner Lo n doner Adresse erkundigte. Ich war zur Zeit seines Besuches nicht zuhause, und seinen Namen nannte er nicht. Mrs Roberts b e schrieb ihn als einen großen Herrn mit gebeugter Haltung und e i nem Kneifer. Er schien sehr zu bedauern, dich nicht anzutreffen, und sehr viel Wert auf ein Wiedersehen mit dir zu legen. »
     
    Ein großer, gebeugter Herr mit Kneifer?
    Bobby ging im Geist sämtliche Bekannte durch, aber die Beschreibung wollte auf keinen passen.
    Plötzlich durchzuckte ihn ein Argwohn. War das der Vorbote eines neuen Mordanschlags? Suchten seine geheimnisvollen Feinde ihn aufzuspüren…? Er nahm auf dem wackligen Bett Platz und verfiel in angestrengtes Grübeln. Sie – wer immer sie sein mochten – hatten eben erst entdeckt, dass er nicht mehr in Marchbolt wohnte, und sich von der arglosen Mrs Roberts seine neue Adresse verschafft. Mithin überwachten sie möglicherweise bereits die Garage und würden ihm, wenn er jetzt fortging, folgen, was unbedingt verhindert werden musste.
    «Badger, komm mal her!», schrie Bobby Jones.
    «Sofort.»
    Die nächsten fünf Minuten waren harte Arbeit, und nach weiteren zehn Minuten vermochte Badger Beadon die erhaltenen Anweisungen wortgetreu zu wiederholen.
    Hierauf setzte Bobby sich ans Steuer eines zweisitzigen Fiats, Baujahr 1902, und fuhr schneidig die Mews, wo die Garage lag, hinunter. Auf dem St. James’ Square parkte er den Fiat und begab sich schnurstracks in seinen Club. Dort erledigte er einige Telefongespräche, als deren Folge ihm ein paar Stunden später mehrere Pakete ausgehändigt wurden. Schließlich ging gegen halb vier ein Chauffeur in dunkelgrüner Livree Richtung St. James’ Square und schritt rasch auf einen großen Bentley zu, der dort seit einer halben Stunde stand. Der Wächter ließ ihn gewähren, denn der Herr, der aus dem Bentley gestiegen war, hatte, leicht stotternd, bemerkt, dass sein Chauffeur ihn binnen Kurzem abholen würde. Der altertümliche Fiat aber wartete noch immer ergeben auf seinen Besitzer.
    Trotz des unangenehmen Zerrens seiner Oberlippe setzte sich Bobby vergnügt ans Steuer. Er

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