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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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einem kleinen Schemel neben ihr saß Emmy-Lou mit einem Geschirrtuch um die Schultern und ihrer Puppe auf dem Arm. „Papa, schau mal. Ich und Tante Annie sind zusammen Mama.“
    Bei dem Anblick blieb Jakob wie angewurzelt stehen. Emmy-Lou machte alles nach, was sie um sich herum sah – was die Frauen in seinem Haus machten. Aber würde sie jemals heiraten und Kinder bekommen, wenn sie nichts mehr sehen konnte? Hope war eine starke Frau und konnte sehen, und trotzdem war es ihr heute schwergefallen, mit ihm mitzuhalten. Egal wie gut Hope sie für später vorbereitete, Emmy-Lou würde niemals heiraten. Kein Mann würde sie wollen. Der Gedanke traf ihn hart.
    Annie unterbrach das Schweigen. „Mama sein ist schön, nicht wahr?“
    Emmy-Lous Locken hüpften, als sie nickte. „Oh ja!“
    „Wie geht es Phineas?“
    Annie beugte sich ein wenig zur Seite und reckte den Hals, um ins Arbeitszimmer zu schauen. „Er schläft. Er hat ganz viel getrunken, deshalb ist sein Fieber nicht ganz so hoch.“
    „Papa, Phineas bekommt gar nicht so viele rote Punkte wie Miss Hope.“
    „Das ist gut.“
    Verwirrt sah Emmy-Lou ihren Vater an. „Aber du hast ihr doch gesagt, dass du ihre roten Punkte magst. Warum willst du dann nicht, dass Phineas die Punkte auch hat?“
    „Hope“, sagte er leise und wusste, dass seine Schwester jetzt hören würde, was er für Hope empfand: „Hope ist etwas ganz Besonderes.“
    „Phineas auch.“ Sobald sie das gesagt hatte, wurde Annie rot und wandte den Blick ab.
    Das muss ich ignorieren. Wir alle müssen ihre Gefühle füreinander ignorieren. Das ist der einzige Weg. Sie hat gar nicht gemerkt, was ich für Hope empfinde. Wahrscheinlich ist es besser so . „Ja, Phineas ist auf seine Art auch etwas Besonderes. Und für Jesus sind wir alle, jeder von uns, etwas Besonderes.“
    Ein Lächeln leuchtete auf Emmy-Lous kleinem Gesicht. „Dann bin ich auch besonders?“
    „Ganz bestimmt!“
    Annie holte Johnny unter dem Tuch hervor.
    „Gib ihn mir. Ich nehme ihn.“ Jakob hielt seinen Neffen im Arm und klopfte ihm auf den Rücken. Einen Augenblick später musste er lachen. „Er ist noch so ein kleiner Mann, aber er kann schon ganz ordentliche Bäuerchen machen! Er ist auch ziemlich schwer geworden, Annie.“
    „Wenn ich nicht bald mit dem Abendessen anfange, dann ist er heute Abend der Einzige, der satt geworden ist.“ Sie stand auf.
    „Ich dachte, wir waren uns heute morgen einig, dass es zu heiß zum Kochen ist und dass andere Dinge wichtiger sind. Du solltest doch nicht kochen.“
    „Das habe ich auch nicht. Wir haben noch kalten gekochten Schinken und Käse. Brot und –“
    „Eingelegte Wassermelone“, vollendete Hope den Satz, als sie in die Küche kam. Sie trug einen Tontopf. „Wir können ein bisschen Brühe für Phineas über einer Petroleumlampe heiß machen. Das ist gut für ihn.“
    Annie bot sofort ihre Hilfe an. „Das mache ich schon.“
    Jakob machte den Mund auf, um sie davon abzuhalten, aber Hope war schneller. „Das ist eine gute Idee! Wenn die Brühe heiß ist, werde ich sie zu ihm bringen.“ Hope ging zur Spüle, aber Jakob sah den Blick, den sie ihm über die Schulter hinweg zuwarf. Sie hatten einen Pakt, Annie vor ihrem Mann zu beschützen. Jetzt würden sie sie auch vor sich selbst schützen müssen.
    Nachdem die Teller gespült waren, setzte sich Hope in den Schaukelstuhl neben das Arbeitszimmer und häkelte. „Annie, du hast den ganzen Tag im Haus festgesessen. Warum lässt du Johnny nicht hier bei mir und gehst mit Jakob und Emmy-Lou nach draußen, ein paar Glühwürmchen fangen?“
    „Bitte, Tante Annie!“ Emmy-Lou hüpfte, als sie ihre Tante am Ärmel zog.
    „Ich ...“
    „Genau das werden wir tun.“ Jakob setzte seine Tochter auf seine Schultern. „Annie, hol ein Einmachglas. Wir treffen uns unter dem Baum im Hof.“
    Glühwürmchen ohne Hope zu fangen, das würde nur halb so viel Spaß machen. Dieser Gedanke ging Jakob noch einmal durch den Kopf, als er später am Fenster in seinem Schlafzimmer stand. Mit Hope machten auch die kleinen Dinge Spaß. Sie brauchte keinen Plan, um sein Haus in Ordnung zu halten. Durch ihre Flexibilität konnte sie mit jeder Situation umgehen, ohne dass es große Schwierigkeiten gab.
    Jakob kroch in sein Bett und fühlte nicht nach dem Kopfkissen neben ihm. Er war sich nicht mehr sicher, wann er damit aufgehört hatte. Die Erinnerung an die Jahre mit Naomi wärmten ihm immer noch das Herz, aber Hope erfüllte jetzt sein

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