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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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und sie fühlen sich nur gut, wenn sie sie an jemand anderem auslassen können. Als ihr geheiratet habt, hat Konrad geschworen, dich zu lieben und zu ehren, in Freud und Leid. Er hat seinen heiligen Schwur gebrochen. Einem solchen Mann kann man es nicht recht machen.“
    „Ich habe mich vielleicht nicht genug bemüht.“
    Hope drehte Annies Gesicht zu sich. „Liebe soll nicht wehtun.“
    „Er hat hinterher immer gesagt, dass es ihm leidtut.“
    „Als ich noch ein kleines Mädchen war, hat mein Papa mir immer gesagt, dass eine Entschuldigung nicht nur bedeutet, dass es mir leidtut, sondern dass ich mich auch bemühe, etwas Schlimmes nicht noch mal zu tun. Wenn es deinem Mann wirklich leidgetan hätte, dann hätte er dich nicht immer wieder geschlagen oder angeschrien.“
    Annie seufzte leise.
    „Ist dir schon mal aufgefallen, dass Kinder immer ihre Mamas und Papas nachmachen? Wenn du einen Sohn bekommst, möchstest du, dass er einmal seine Frau mit der Faust oder mit seinen Worten schlägt? Oder wenn du eine Tochter bekommst, möchtest du, dass sie immer in Angst lebt?“
    „ Nein !“ Entsetzt blickte Annie Hope an.
    „Das dachte ich mir.“ Hope schwieg. Annies Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert. Mitleid hat noch niemandem gutgetan. Ich sollte sie besser ermutigen . „Du musst jetzt dein Kind beschützen! Doch denk immer daran, dass du das nicht allein tun musst.“
    „Jakob“, sagte Annie mit belegter Stimme. „Ich weiß, dass er mir helfen wird. Aber ich habe Angst, dass Konrad ihm etwas antut.“
    „Dein Bruder ist ein guter Mann. Stark. Und auch schlau. Phineas ist auch nicht auf den Kopf gefallen. Aber vergiss nicht, dass Gott dir auch helfen wird. Wir wollen ihm ganz vertrauen. Er wird dich nie im Stich lassen.“
    Langsam entspannten sich Annies Hände. „Es ist der Tag des Herrn. Wir sollten in der Bibel lesen.“
    „Das denke ich auch. Meinst du, du könntest den Psalm lesen, den der Pastor letzte Woche vorgelesen hat? Ich versuche mich die ganze Zeit an die Worte zu erinnern. Wenn es dir nichts ausmacht, dann könnten wir ihn ein paarmal zusammen aufsagen, bis ich den Psalm auswendig kann.“
    „Psalm hunderteinundzwanzig?“
    Hope reichte ihr die Bibel. „Kann ich dir gar nicht so genau sagen. Zahlen gehen bei mir zum einen Ohr rein und gleich zum anderen wieder raus. Es ging darum, dass wir unsere Augen aufheben sollen zu den Bergen, wenn wir Hilfe suchen, und dass Gott immer bei uns ist.“
    Annie schlug die Bibel auf und blätterte vorsichtig die unglaublich dünnen Seiten um. „Hier.
    ‚Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen ...‘“
    „Halleluja! Du hast sofort den richtigen Psalm gefunden!“
    Ein zögerndes Lächeln huschte über Annies Gesicht. Dann fuhr sie fort.
    „Warte. Den Vers da gerade. Könntest du den noch mal lesen?“
    „‚Der Herr behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele.‘“
    Hope rieb sich die Hände. „Oh, das ist das Beste, das ich in dieser Woche gehört hab. Ist es nicht großartig, Gottes Wort zu lesen? Man kann Gottes Versprechen gar nicht oft genug hören. Annie, du und ich – wir lernen diesen Vers jetzt auswendig und nehmen ihn als ein Versprechen direkt an dich. Konrad ist ein gemeiner alter Dummkopf, aber die Bibel verspricht uns, dass Gott dich behüten wird.“
    Annie kniff die Augen zusammen, sodass dazwischen eine kleine Falte entstand. Dann senkte sie den Kopf und ihre Lippen bewegten sich tonlos, als sie den Vers noch einmal leise las.
    „Nun? Wie wäre es, wenn wir diesen Vers nehmen? Du liest ihn laut vor, dann teilen wir ihn in der Mitte und lernen ihn Stück für Stück.“
    Einen Moment später sagten sie den Vers gemeinsam auf. Hope seufzte zufrieden. „Das war ein echter Segen. Von nun an werde ich bei diesem Vers immer daran denken, dass er dein besonderer Vers ist, weil er genau das verspricht, was du jetzt brauchst.“
    „Ich kann nicht gerade sagen, dass ich keine Angst mehr habe, aber ich fühle mich nicht mehr so ...“ Annie zuckte zögernd die Schultern. „Aber es gibt noch einen letzten Vers in dem Psalm. ‚Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!‘“
    „Die Worte sind fast wie ein Lied, findest du nicht auch?“
    „Der andere Vers ist meiner, aber dieser hier – dieser ist, glaube ich, der Vers für dich. Du bist ja immer unterwegs, und Gott passt auf dich auf.“
    Hope legte die Hand aufs Herz und lächelte. „Oh, das rührt mir das Herz. Das ‚bis in

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