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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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klein und doch seltsam erwachsen aussah, zu ihr um und fügte hinzu: »Hab noch nie einen Mann gesehen, der so verknallt war. Das hat meine Ma gesagt. Und sie muss es wissen. Sie war dreimal verheiratet. Ich schau mal nach, ob die Köchin noch Kuchen hat. Bis dann.«
    Und damit verschwand er.
    Und was konnte Emma nach diesem erstaunlichen Gespräch anderes tun, als sich eine halbe Stunde lang die Augen auszuweinen?

Hewlett-Packard
    Kapitel 26
    E s stimmte nicht. Es konnte nicht stimmen. James Marbury in sie ver li ebt?
    Nein, ganz unmöglich. Fergus musste da etwas missverstanden haben.
    Und doch ...
    Was hatte James nicht alles für Fergus getan! Und für John! Er hatte sogar seinen eigenen Kammerdiener zurückgelassen, damit er die Schule leitete und sich um Una kümmerte und... oh! Sie errötete, als sie jetzt daran dachte. Sogar mit der verflixten Kuh hatte James sich abgefunden!
    All die Mühe hatte er sich gemacht und sie hatte sich nicht ein einziges Mal gefragt, warum ... nicht wirklich. Sie hatte es einfach akzeptiert, fast, als wäre es selbstverständlich. Immerhin hatte er ihr ein Unrecht angetan. Er schuldete ihr etwas.
    Aber wofür? Was hatte er ihr denn schon angetan? Er hatte ihre Familie informiert, als sie drauf und dran gewesen war, eine, wie sich später herausstellte, unüberlegte und fatale Entscheidung zu treffen. Stuart war in Faires gestorben.
    Es war richtig von James gewesen, zu ihrem Onkel zu gehen, das wusste sie jetzt. Es war richtig von ihm gewesen, zu versuchen, sie an ihrem Vorhaben zu hindern. Wenn sie in London geblieben wäre, wenn sie gewartet hätte, wäre Stuart heute vielleicht noch am Leben.
    Und sie wäre ganz sicher nicht wie jetzt in der misslichen Lage, die einzige Erbin des Mörders ihres Ehemannes zu sein.
    Aber konnte James all das getan haben, weil er sie liebte? Nein. James hatte während der ganzen Zeit, die sie ihn kannte, nie zu erkennen gegeben, dass er ein stärkeres Gefühl als amüsierte Nachsicht für sie hegte. Und ganz gewiss hatte sie nie Worte der Zuneigung von seinen Lippen gehört. Ganz im Gegenteil. Ständig widersprach er ihr, ja, kritisierte sie häufig sogar.
    Außer im Bett. Der Gedanke stahl sich unaufhaltsam in ihr Unterbewusstsein und läutete dort wie eine Glocke. Außer im Bett. Außer im Bett.
    War James darum imstande, ihr den Atem zu rauben und ihr Denken auszuschalten, wenn er sie küsste, sodass sie weder Luft bekam noch einen klaren Gedanken fassen konnte? War das der Grund, warum ihr Herz unruhig schlug und beinahe auszusetzen schien, wenn er in ihrer Nähe war? Versuchte er die ganze Zeit, seine Liebe zu ihr, die er aus welchen Gründen auch immer nicht aussprechen konnte, körperlich auszudrücken?
    Oder war er lediglich so erfahren und geschickt als Liebhaber, dass er all diese Gefühle in ihr wecken konnte, während er selbst nichts dabei empfand? Sie war, wie sie wusste, nicht unbedingt sehr erfahren in diesen Dingen - James' frühere Geliebte waren sicher weit versierter im Bett gewesen als sie -, aber auch eine relativ unerfahrene Frau wie sie müsste eigentlich den Unterschied zwischen körperlicher Liebe und... nun ja, dem Vorspielen von Gefühlen erkennen.
    Und davon konnte bei ihr und James im Bett keine Rede sein, dessen war sie sicher.
    War sie tatsächlich so dumm - so eigensinnig und verbohrt, wie Tante Regina ihr immer vorgeworfen hatte -, dass ihr ein elfjähriger Junge auf die Sprünge helfen musste?
    Die traurige Antwort lautete ja. O ja. Sie war so dumm.
    Aber was sollte sie jetzt tun? Was sollte sie denken und fühlen? Denn sie schien außerstande, etwas anderes als Staunen zu empfinden, nicht nur über Fergus' Enthüllung, sondern über ihre Reaktion darauf. Das war alles. Staunen. James Marbury, Neunter Earl von Denham, hebte sie... und das vielleicht schon seit längerer Zeit. Welche andere Erklärung gab es sonst für ein Verhalten, das, wie sie jetzt klar erkannte, das eines Liebenden war?
    Nur - warum hatte er kein Wort gesagt?
    Wahrscheinlich, weil er glaubte, dass sie ihn verabscheute.
    Aber er musste doch bemerkt haben, wie sehr sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Wie sonst ließ sich erklären, dass sie, jedes Mal, wenn er sie berührte, da hinzuschmelzen schien? Er erregte sie, wie sie noch kein Mann je zuvor erregt hatte, und das, obwohl sie seine Einstellung ablehnte. Er wusste es. Er musste wissen, was sie fühlte. Aber warum sagte er dann nichts?
    Oh! Es war zum Verrücktwerden! Zum Verrücktwerden -

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