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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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festzustellen, dass er den Rest der Nacht in einem Zimmer mit einer Kuh verbringen würde.
    Und noch dazu, als wäre es nicht schon schlimm genug, einen Blick auf die Brustspitzen seiner Gastgeberin zu erhaschen.
    Also wirklich, er hatte nicht gewünscht, Emmas Brustspitzen zu sehen, das war nicht der Grund gewesen, warum er darauf bestanden hatte, die Nacht hier zu verbringen.
    Schließlich war es ja nicht so, dass er Emmas Busen nicht schon zuvor gesehen hätte und zwar weit deutlicher als jetzt. Emma hatte vor einem Jahr gern tief ausgeschnittene Ballkleider getragen und dank der schwungvollen Bewegungen der Quadrille und seiner Körpergröße, die ihm einen ausgezeichneten Blick in ihr Dekolletee gestattete, hatte James recht oft in Emmas Mieder spähen können.
    »Komm«, sagte James gereizt. »Gib mir das.« Er trat vor und nahm ihr den eisernen Schürhaken aus der Hand. Sie starrte ihn überrascht an. James, der sie nur mit Mühe ignorierte - aus der Nähe war ihr Nachthemd noch durchsichtiger -, machte sich an dem Feuer zu schaffen. »Geh wieder ins Bett, sonst holst du dir noch den Tod.«
    »Ach«, meinte Emma unbekümmert, »das glaube ich nicht. Ich war noch nie im Leben krank. Ich bin sehr robust.«
    »Emma.« Er starrte sie finster an. »Tu, was ich dir sage.«
    Irgendetwas in seinem Ton schien ihr zu sagen, dass er es ernst meinte, denn sie sagte gehorsam: »Ja, Mylord«, drehte sich um und verschwand in ihrem Schlafzimmer.
    James, der endlich allein war, wandte den Kopf, um das Tier an seiner Seite zu betrachten. Er war nicht besonders vertraut mit dieser Spezies, nahm aber an, dass Louise für eine Kuh ein recht ansehnliches Exemplar war. Sie hatte erbärmlich gezittert, als sie ihm zum ersten Mal unter die Augen kam, aber jetzt schien ihr wärmer geworden zu sein. Ausdruckslos glotzte sie ihn aus klaren braunen Augen an und bewegte dabei rhythmisch ihre Lippen beim Wiederkäuen.
    James sagte leise zu ihr: »Wir wollen das nicht zur Gewohnheit werden lassen, nicht wahr, Louise?«
    »Wie bitte?« Emma, die gerade aus dem Schlafzimmer kam, kämpfte damit, ihren Arm durch den Ärmel eines Morgenmantels aus rostrotem Satin zu bekommen, während sie die Spitzenmanschette ihres Nachthemdes festhielt, um zu verhindern, dass der Ärmel beim Anziehen des anderen Kleidungsstückes hinaufrutschte. »Haben Sie mit mir gesprochen, Mylord?«
    »Nein«, sagte er und starrte den Morgenmantel an. »Sag mal, Emma, gehört der nicht Stuart?«
    Sie senkte den Blick, als sie die fransenbesetzte Schärpe um ihre Taille zu einer Schleife schlang. »Ja, sicher«, sagte sie.
    Er sah sie aus schmalen Augen an. »Sagtest du nicht, du hättest alle Sachen von Stuart weggegeben?«
    Sie blickte rasch auf. Eine leichte Röte stahl sich auf ihre Wangen. » Oh «, sagte sie. »Naja... nicht alles.«
    »Nein«, sagte James, verletzter, als er hätte sein dürfen, wie er fand. »Offensichtlich nicht.« Und dann, bevor er es verhindern konnte, platzte er heraus: »So kann es nicht weitergehen, Emma.«
    Sie blinzelte. »Was kann nicht so weitergehen?«
    »Dass du hier lebst. Ganz allein. Angenommen, es wäre vorhin nicht Louise an der Tür gewesen. Angenommen, es wäre MacCreigh gewesen.«
    Emma lachte, aber nicht sehr überzeugend. »Oh, aber er würde nie ...«
    »Nicht?« James schüttelte den Kopf. »Ich habe das Gerede im Dorf gehört, Emma. Ich weiß, dass man munkelt, er hätte seine Verlobte umgebracht.«
    »Aber das hat er nicht«, sagte Emma und klappte den Mund auffallend schnell wieder zu. James sah sie neugierig an.
    »Du scheinst deiner Sache sehr sicher zu sein«, sagte er. »Ich dachte, die Frau wäre spurlos verschwunden. Wie kannst du so überzeugt sein, dass MacCreigh nichts damit zu tun hat?«
    »Na ja...« Emma wirkte plötzlich wieder nervös. »Weil ich.. .na ja, ich kenne Lord MacCreigh. Und er würde nie...«
    »Was würde er nie?«, wollte James wissen. »Versuchen, eine Frau mit Gewalt zu nehmen? Hat er nicht genau das getan, als ich heute in den Leuchtturm kam?«
    »Ach, das«, sagte Emma. »Naja, er wollte nur, dass ich mit ihm zu Richter Reardon gehe. Das ist etwas anderes, als mich zu töten.«
    »Trotzdem«, sagte James. »Eine Frau wird vermisst, und MacCreigh ist angeblich derjenige, der sie getötet hat...«
    »Wirklich, James,« sagte Emma, »der Baron hat nicht das Geringste mit Claras Verschwinden zu tun. Sie ist mit einem anderen Mann durchgebrannt - mit Lord MacCreighs Kammerdiener.«
    »Woher

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