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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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willst du das wissen?«, fragte James interessiert. »Alle anderen sagen, er hätte sie umgebracht.«
    »Ja«, sagte Emma und starrte auf ihre bloßen Füße. »Ich weiß. Aber dafür kann ich nichts. Ich kann nur sagen, was ich weiß, und das ist, dass Clara geflohen ist, um den Mann zu heiraten, den sie liebt. Ihr Vater hätte nie seine Einwilligung gegeben und sie hatte wohl das Gefühl, keine andere Wahl zu haben.«
    »Genau wie jemand anders, den ich kenne«, bemerkte James trocken, während er den Schürhaken an seinen Platz zurückstellte.
    »Ja.« Emma errötete leicht. »Aber zumindest war ich zu dem Zeitpunkt nicht mit einem anderen Mann verlobt, so wie Clara.«
    »Nein«, sagte James nachdenklich. »Das warst du nicht.« Dann, als wäre es ein Bekenntnis, das ihm nur schwer über die Lippen kam, sagte er: »Ich habe nur getan, was ich für euch beide am besten hielt, musst du wissen. Stuart war nicht in der Lage zu heiraten. Er hatte seine berufliche Laufbahn noch nicht begonnen. Er hatte kein Geld.«
    Emma betrachtete ihn beinahe genauso ausdruckslos wie die Kuh. Nur dass die Kuh nicht errötete. »Er sagte, wir bräuchten kein Geld«, sagte sie mit gepresster Stimme. »Er sagte, alles was wir brauchten, wäre Liebe.«
    »So«, sagte James, »das hat er gesagt, ja? Ich nehme an, es klang reichlich romantisch... seine erste Stellung und all das. Wen kümmerte es schon, dass es zufällig Schottlands rauer Norden war, der Lebensbedingungen schuf, die nicht ganz das waren, was ihr beide gewohnt wart? Ihr hattet ja einander.«
    Emmas Kinn hob sich angesichts seines sarkastischen Tones ein wenig. »Wir kamen her«, sagte sie, »um anderen zu helfen, die nicht so gut dran waren wie wir. Etwas, das du nie in Erwägung ziehen würdest.«
    »Möglich«, sagte James. »Andererseits sieht es so aus, als wäre einer dieser armen Unglücklichen nicht besonders dankbar für eure Hilfe gewesen, stimmt's? Wenn man bedenkt, wie er Stuart seine Freundlichkeit vergolten hat...«
    »Das war nicht Mr. O'Malleys Schuld«, sagte Emma. »Und genauso wenig war es Lord MacCreighs Schuld, dass Clara...«
    Aber dann klappte Emma den Mund zu, als hätte sich eine unsichtbare Hand auf ihre Lippen gelegt, und machte ein schuldbewusstes Gesicht. Die Stille, die nur vom Heulen des Windes und Louises Kaugeräuschen unterbrochen wurde, war geradezu mit Händen zu greifen.
    »War es nicht Lord MacCreighs Schuld, dass Clara... was?«, fragte James sanft. Ihm schien, dass das, was Emma auch immer hatte sagen wollen, wichtig war - sehr wichtig sogar nach ihrem gequälten Gesichtsausdruck zu urteilen.
    »Emma«, sagte James langsam. »Was ist mit Lord MacCreighs Verlobter passiert? Du sagst, sie wäre mit seinem Kammerdiener durchgebrannt. Ist das alles, oder steckt mehr dahinter?«
    Es steckte mehr dahinter, das erkannte er daran, wie plötzlich jede Farbe aus Emmas Gesicht wich. Sie wusste mehr darüber, schien aber nicht gewillt, diese Information preiszugeben. Zumindest nicht jetzt. Emma, deren Gesicht nicht länger gerötet, sondern weiß wie die Wand war, hob ihr trotzig gerecktes Kinn noch ein wenig und sagte: »Ich möchte im Moment nicht darüber sprechen. Ich bin müde, und das bist du sicher auch. Ich denke, es ist am besten, wenn wir beide wieder zu Bett gehen.«
    Sie bemerkte, wie seine Augenbrauen in die Höhe fuhren, als wäre er sehr erstaunt über diese Antwort. Der Earl von Denham war es natürlich nicht gewöhnt, abgefertigt zu werden.
    Diesmal jedoch schien er es mit Fassung zu tragen.
    »Nun«, sagte er, »ich glaube, du hast Recht, Emma. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Mitternacht nie eine gute Zeit ist, um Vertraulichkeiten auszutauschen. Es kann zu allen möglichen« - ihr fiel auf, dass sein Blick zu der Stelle auf ihrer Brust wanderte, wo Stuarts Morgenmantel ein wenig auseinander klaffte - »Komplikationen führen.«
    Emma schnappte nach Luft, schlang den Morgenmantel instinktiv enger um sich und sagte scharf: »Komplikationen dieser Art sind hier nicht zu befürchten, Lord Denham. Gute Nacht!«
    Mit diesen Worten drehte sich Emma abrupt um, marschierte zur Schlafzimmertür und schlug sie laut hinter sich zu.
    »Emma?« James starrte die geschlossene Tür verwirrt an. Was hatte er getan? Womit hatte er sie jetzt schon wieder in Rage gebracht? Lieber Gott, das Temperament dieser Frau war beinahe genauso unberechenbar wie sein eigenes. »Emma?«
    Keine Antwort. Emma, die im Schlafzimmer sein leises Rufen hörte,

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