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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mannes. Emma schloss gerade mit einem schwachen Entsetzenslaut die Augen und bereitete sich auf das unvermeidliche Zusammenprallen harter Knöchel mit ihrem Gesicht vor, als James' Hand vorschoss. Er packte den Arm des Barons und fing das Geschoss nur wenige Zentimeter vor seinem Ziel ab, sodass Emma statt des Gefühls brechender Knochen nur einen leichten Luftzug verspürte, einen Luftzug, in dem sich die Gerüche der beiden Männer - bei James nach teurer Seife, bei MacCreigh nach Pferd-eigenartig vermischten.
    Als sie sich traute, die Augen wieder zu öffnen, stellte sie fest, dass der Earl und der Baron so regungslos dastanden, als wären sie auf dem Boden festgewachsen. Nun ja, ihre Arme, die sie links und rechts von Emma reckten, als würden sie eine Quadrille tanzen, waren wie erstarrt, aber ihrer beider Brustkörbe hoben und senkten sich von der Anstrengung des Kampfes. Nachdem Emma ein kurzes, stummes Dankgebet gesprochen hatte - das erste, in dem sie für die Existenz James Marburys dankte -, sagte sie: »Und jetzt hört auf, ihr beiden. Schämt ihr euch gar nicht? Es ist alles sehr lustig, bis jemand verletzt wird. Dann wird das Lachen zu Weinen.«
    Es war genau dieselbe Rede, die sie den kleinen Raufbolden in ihrer Schule hielt. Es war eine gute Rede, eine Rede, die ihre Tante ihr und Penelope häufig gehalten hatte, wenn die beiden Mädchen ein wenig zu wild spielten. Und sie schien auf die beiden erwachsenen Männer dieselbe Wirkung zu haben wie auf die kleinen Jungen und Mädchen - nun ja, zumindest ließen sie die Arme sinken.
    »Und jetzt«, fuhr Emma streng fort, »gebt euch die Hand und vertragt euch wieder.« Als sie die kampflustigen Mienen der beiden bemerkte, nahm sie von jedem die rechte Hand. »Habt ihr mich nicht gehört? Gebt euch die Hand und vertragt euch wieder!«
    James, dem klar war, dass Emma es ernst meinte und dass sie sich kaum aus der Gefahrenzone entfernen würde, wenn er ihrem Wunsch nicht nachkam, packte Geoffrey Bains Hand und drückte sie.
    »Tut mir Leid«, sagte er ohne eine Spur von Reue in seiner Stimme oder Miene. »Ich hatte nicht die Absicht, das Rechaud Ihrer Mutter zu beschädigen.«
    »Und ich«, sagte MacCreigh genauso unaufrichtig, »hatte nicht die Absicht, Sie zu erwürgen.«
    »Bitte«, sagte Emma hochzufrieden, wie sich die Dinge entwickelten. »So ist es besser.« Dann warf sie einen Blick auf den Richter, der immer noch behaglich in seinem Sessel saß und ganz den Anschein eines Mannes erweckte, der sich großartig amüsierte, und sagte ein wenig selbstgefällig: »Sehen Sie, Euer Ehren? Angelegenheiten wie diese lassen sich auch anders regeln!«
    In diesem Moment verwandelte Lord MacCreigh seinen Händedruck in einen Würgegriff, indem er einen Arm um die Kehle des Earls schlang.
    »Ich werde sie heiraten, verstanden?«, brüllte er James ins Ohr. »Und es gibt nichts, was Sie oder sonst jemand tun können, um mich daran zu hindern.«
    Emma drehte sich abrupt zu Richter Reardon um. »Sie müssen diese Sache beenden!«, verkündete sie. »Finden Sie nicht, dass es in Faires genug Gewalt und Blutvergießen gegeben hat? Wenn Sie nicht irgendetwas tun, bringen sie sich um, genauso, wie Mr. O'Malley meinen Mann umgebracht hat!«
    »Wenn ich nicht irgendetwas tue?« Der Richter nahm die Pfeife aus seinem Mund, während er den Blick von den beiden kämpfenden Männern losriss, und starrte sie erstaunt an. »Mir scheint, die einzige Person, die die beiden aufhalten kann, sind Sie, meine Liebe.«
    »Ich?« Emma warf ihm einen verständnislosen Blick zu. »Wie soll ich sie denn aufhalten?«
    »Nun ja«, meinte der Richter seelenruhig. »Indem Sie einen von ihnen heiraten, versteht sich.«

Hewlett-Packard
    Kapitel 16
    D er Kampf wurde abrupt eingestellt. Zwei Köpfe fuhren herum - der eine dunkel, der andere von der Farbe frisch polierten Kupfers - und zwei Augenpaare starrten in Emmas Richtung.
    Emma, die sich unter zwei so eindringlichen Blicken unbehaglich fühlte, trat rasch einen Schritt zurück.
    »O nein«, sagte sie fest. »Nein!«
    »Ganz recht.« Cletus trat mit stolz gereckter Brust vor. »Weil Mrs. Chesterton nämlich mich heiratet, nicht einen von denen da.«
    Richter Reardon beobachtete den Auftritt des jungen Mannes mit Interesse. »Sehen Sie«, sagte er zu Emma und zeigte mit dem Mundstück seiner Pfeife auf Cletus. »Das hört nie auf, wenn Sie nicht endlich eine Wahl treffen.«
    »Wahl!«, rief Emma, die kaum glauben konnte, was sie hörte,

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